Das legen auch die Ausführungen von Manager Frank Baumann nahe, der grundsätzlich sagt: "Zum Winter hin werden wir entscheiden, wie es mit Christian weitergeht." Groß habe es ohne Frage "sehr, sehr gut gemacht und gezeigt, dass er sehr gut in der Bundesliga spielen kann". Dennoch fänden sich, so Baumann, auch gute Gründe für eine Rückversetzung zur U 23: "Wir haben dort ja ganz bewusst auf Christian als einzigen älteren Spieler gesetzt. Für die Ausbildung der jungen Spieler ist das eine sehr, sehr wichtige Rolle. Schon mit Flo Bruns oder Rafael Kazior haben wir da ja sehr gute Erfahrungen gemacht. Und im Moment fehlt dieser Part bei der U 23 ein Stück weit." Gleichzeitig stellt Baumann fest, dass im Profikader auch ohne Groß "alle Positionen in der Viererkette doppelt besetzt" wären. "Da haben wir eine sehr komfortable Situation."
Die Tendenz in Sachen Groß scheint also klar. Bleibt die Frage, wie es dem Spieler zu vermitteln wäre, den Konkurrenzkampf um Bundesliga-Einsätze wieder aufgeben zu müssen. Für Baumann bestehen da keinerlei Zweifel: "Grosso wird sich mit jeder Variante identifizieren können. Ihm ist seine ursprüngliche Aufgabe bewusst, und er sieht die Bundesliga als Bonus." Genau diese Sichtweise hat auch Groß bislang regelmäßig vertreten, zudem dürften anlässlich seiner Vertragsverlängerung Anfang Oktober ohnehin alle Eventualitäten besprochen worden sein.
Groß, dessen Kontrakt ursprünglich im kommenden Sommer ausgelaufen wäre, wurde "langfristig" gebunden und soll Werder auch nach der aktiven Karriere erhalten bleiben. Dass er sich nun voll in den Dienst des Klubs stellt statt abweichende persönliche Karriereziele zu verfolgen, darf demnach als selbstverständlich gelten. Bei Bedarf auch künftig in der Bundesliga einzuspringen, merkt Baumann an, "wäre damit ja nicht ausgeschlossen".