2. Bundesliga

Arminia punktgleich mit HSV - Bochum jubelt gegen den Club

VfB besiegt Dresden - Rückschlag für St. Pauli

Arminia punktgleich mit HSV - Bochum jubelt gegen den Club

Bedröppelt: Die Nürnberger verloren mit ihrem Nachwuchskeeper Willert in Bochum.

Bedröppelt: Die Nürnberger verloren mit ihrem Nachwuchskeeper Willert in Bochum. imago images

Desaströse erste Halbzeit des Club lässt Bochum erstmals zuhause jubeln

In den ersten zehn Minuten konnte der kriselnde 1. FC Nürnberg beim Kellerkind aus Bochum das Spiel offen gestalten und kam auch zu eigenen Großchancen. Doch mit Danilos frühem Führungstor für den VfL verloren die Mittelfranken jeglichen Zugriff. Die Mannschaft von Thomas Reis nutzte dies gnadenlos aus, profitierte zudem von einem Patzer des FCN-Notkeepers Willert vor dem 2:0 durch Lorenz. Den 3:0-Pausenstand besorgte Wintzheimer nach einer Kombination, die nach Trainingsspiel aussah. Im zweiten Durchgang, den der Club mit einem Doppelwechsel anging, mühten sich die Gäste um einen schnellen Anschlusstreffer, den Abwehrmann Sörensen nach etwas mehr als einer Stunde besorgte. Doch der Gegentreffer schärfte bei den Bochumern wieder die Sinne, Glück hatten sie obendrein, dass Lohkempers Treffer zum 2:3 vom VAR kassiert wurde. So blieb es in der hektischen Schlussphase beim 3:1 und Bochum fährt den ersten Heimsieg der laufenden Runde ein. Die Nürnberger indes warten seit fünf Pflichtspielen auf ein Erfolgserlebnis.

Stuttgart verschärft die Dresdner Krise

Keine Veränderungen gab es unter den Top 3 der Liga, die allesamt am Sonntag im Einsatz waren. Tabellendritter bleibt der VfB Stuttgart nach einem 3:1-Erfolg über Dynamo Dresden. Der VfB ging bereits in der 3. Minute durch einen missglückten Klärungsversuch von Hamalainen (der Dresdner flog nach einem strammen Schuss von Kempf mitsamt dem Ball ins Tor) in Führung, blieb am Drücker und erhöhte durch einen Schuss von Ascacibar (38.) auf 2:0. Zwei weiteren VfB-Toren vor der Pause blieb wegen Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt. Nach der Pause wurde es wieder spannend: Koné wurde ganz knapp im Strafraum gefoult, nach Videobeweis trat der Gefoulte selber an und verkürzte (52.) zum 1:2. Dresden hoffte nun auf den Ausgleich, doch die besseren Chancen hatte nach wie vor der VfB. Den Schlusspunkt setzte schließlich der frisch eingewechselte Wamangituka (84.). Für Dresden, das nun Tabellenschlusslicht ist, war es die fünfte verlorene Partie in Folge.

Voglsammer sorgt für Bielefelder Sieg

Auch der Tabellenzweite behielt die Oberhand: Bielefeld gewann gegen Kiel mit 2:1. Nach temporeichen Beginn verflachte die Partie zunächst etwas. Die Arminia ging durch einen von Klos sicher verwandelten Elfmeter (Meffert hatte Hartel zu Fall gebracht) in der 33. Minute in Führung. Kiel wehrte sich gegen die Niederlage und wurde zunächst nach der Pause mit dem Ausgleich durch Iyoha (68.) belohnt. Doch die Freude währte nicht lange, denn Voglsammer brachte die Ostwestfalen durch einen Schuss aus der Drehung erneut in Führung (73.). Die Arminia konnte mit dem knappen Sieg mit dem Tabellenführer gleichziehen (beide 25 Punkte).

HSV verspielt Sieg beim Underdog

Denn der Hamburger SV gab in der Nachspielzeit den sicher geglaubten Sieg beim bisherigen Schlusslicht Wehen Wiesbaden noch aus der Hand. Trotz gutem Einsatz beider Teams blieb die erste Hälfte torlos. Der HSV hatte die zwingenderen Chancen, scheiterte jedoch an der gut aufgelegten Abwehr des SVWW. Kinsombi erlöste die Hanseaten schließlich mit einem Abstaubertor aus fünf Metern (49.). Vorentscheidend war die Szene in der 56. Minute, als Aigner Leibold nach einem Zweikampf auf die Hüfte sprang und nach Videobeweis schließlich die Rote Karte sah. Nun war der HSV klar dominierend und hatte mehrere gute Chancen, das Ergebnis auszubauen. Am Ende aber jubelten doch noch die Gastgeber: Der frisch eingewechselte Knöll sorgte noch für den Ausgleich zum 1:1 (90.+2).

Joker Schimmer entreißt Aue den nächsten Heimsieg

Erzgebirge Aue hat am Samstag den vorübergehenden Sprung auf den dritten Platz der 2. Liga verpasst. Rieses Schlenzer (54.) machte im lange zähen Verfolgerduell gegen den 1. FC Heidenheim den Unterschied, hinten parierte Keeper Männel mehrmals glänzend, vor allem bei Feicks Kopfball (39.). Doch die auf acht Positionen veränderten Gäste (Schnatterer 90 Minuten auf der Bank) schlugen einmal mehr spät zu: Nach einem dreimal verlängerten Einwurf glich der eingewechselte Schimmer aus (88.).

Diamantakos' Elfer-Doppelpack reicht St. Pauli nicht - KSC wieder unentschieden!

Nach zuletzt drei sieglosen Spielen und dem Aus im DFB-Pokal hat der FC St. Pauli gegen den Karlsruher SC den Befreiungsschlag förmlich liegengelassen. Nachdem er vor der Pause zwei von mehreren Hochkarätern der Gastgeber vergeben hatte, schlug Diamantakos nach dem Seitenwechsel gegen seinen Ex-Klub zwar doppelt zu; er verwandelte gleich zwei Foulelfmeter (50./61.), den ersten nach minutenlanger Videobeweis-Unterbrechung. Aber es reichte nicht: Kurz nachdem Miyaichi (84.) das 3:0 vergeben hatte, verkürzte Lorenz (85.), ehe Pourié in der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand ausglich: Wieder klingelte es bei St. Pauli nach einer Ecke, wieder spielten die Gäste unentschieden - zum nun sechsten Mal in Serie! Pisot hatte am Ende sogar noch den Auswärtssieg auf dem Fuß.

Torwartfehler und Eigentor bringen Fürth auf Kurs

Fürth hatte nur eines seiner letzten fünf Spiele gewonnen, Darmstadt seit vier Partien nicht mehr verloren - doch dazu passte der Spielverlauf im Ronhof ganz und gar nicht: Durch einen schweren Torwartpatzer von Schuhen, der Hrgotas zentralen Fernschuss ins eigene Netz lenkte (31.), und ein Eigentor von Höhen (37.), gingen die Gastgeber verdient in Führung. Das 3:0, das Nielsen noch liegengelassen hatte (44.), holte Hrgota bald nach (48.). Palsson gelang nur noch der Ehrentreffer zum 1:3-Endstand (87.). Fürth ist jetzt mit negativer Tordifferenz neuer Fünfter.

Am Freitagabend trafen die punktgleichen Teams aus Hannover und Sandhausen aufeinander. Den besseren Start erwischten die Niedersachsen, Weydandt traf nach Korbs Flanke per Kopf zur Führung (7.). In der 20. Minute hatte Ducksch das 2:0 auf dem Fuß, vergab aber allein vor dem Tor kläglich. Danach steigerte sich das seit sechs Spielen sieglose Sandhausen: Behrens' Treffer zählte jedoch wegen einer knappen Abseitsstellung von Flankengeber Türpitz nicht, Gislason köpfte kurz vor der Pause haarscharf vorbei. Bis auf ein Kopfball von Weydandt (53.) kam auch nach Wiederanpfiff wenig von Hannover - und so schlug der SVS in Person von Bouhaddouz schließlich zu (62.). Danach verflachte die Partie, im Angriffsspiel ließen beide Teams die letzte Konsequenz vermissen. So blieb das dringend benötigte Erfolgserlebnis für 96-Trainer Mirko Slomka aus, was von der Tribüne mit Pfiffen quittiert wurde. Das Warten auf den ersten 96er Heimsieg der Saison geht damit weiter.

Trotz 0:2 und 1:3: Osnabrück punktet dank Heyer

Jahn Regensburg (2/2/0) befand sich zuletzt im Aufwind, Osnabrück (0/3/3) auf dem absteigenden Ast. Die Oberpfälzer wurden ihrer leichten Favoritenrolle zunächst gerecht: Grüttner ließ eine Großchance liegen (32.), nur zwei Minuten später markierte Schneider mit einem spektakulären Fallrückzieher die Führung für die Hausherren. Der Jahn blieb dran, hatte weitere Chancen und traf nach einem Konter. Grüttner schloss die Kombination zur 2:0-Pausenführung ab - das fünfte Saisontor des 34-Jährigen. Im zweiten Abschnitt ging es es dann hin und her: Zunächst verkürzte Alvarez mit einem feinen Schlenzer (9.), ehe Okoroji auf links durch war und zum 3:1 traf (53.). Doch Osnabrück gab nicht auf, Heyer markierte das 2:3 (63.) - und in der 72. Minute war der Ausgleich perfekt, erneut war Heyer zur Stelle. Letztlich blieb es beim 3:3 in Regensburg, über das sich der VfL mehr freuen dürfte als der Jahn.

kon