Am Freitagabend hatte Leverkusen in Frankfurt die Chance, sich an die Tabellenspitze zu katapultieren. Die Hessen legten jedoch einen Start nach Maß hin, führten dank Paciencia schon in der 4. Minute. Nach einem von Dragovic verursachten Handelfmeter schnürte der Portugiese in der 17. Minute einen Doppelpack, Bayer lief von da an einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Die Ideen fehlten den Gästen jedoch: Baumgartlinger (37.) und Alario (39.) vergaben ihre Chancen zu leichtfertig, Frankfurt ließ die Werkself auch bis Mitte des zweiten Abschnitts nicht zur Entfaltung kommen. In der 66. Minute köpfte dann aber Alario aus kürzester Distanz Rönnow an, auch Havertz brachte das (abgefälschte) Leder nicht am starken Schlussmann vorbei (76.). Zwischenzeitlich wurde ein von Fernandes verursachter Handelfmeter zurecht zurückgenommen, der Frankfurter hatte den Ball an den Kopf bekommen (73.). In der 80. Minute machte Dost dann mit dem 3:0 alles klar, mit dem Sieg zogen die Hessen mit Bayer nach Punkten gleich.
Nächster Lewandowski-Treffer? Bayrisches Duell in Augsburg
Der FC Bayern kassierte zuletzt mit dem 1:2 gegen Hoffenheim die erste Saisonniederlage und stürzte von der Spitze. Nun treten die Münchner am Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg an. Geht dabei die Superserie von Angreifer Lewandowski weiter? Der Pole hat nach sieben Spieltagen bereits elf Saisontore auf dem Konto. Und: Gibt Bayerns Trainer Niko Kovac dem unzufriedenen Müller eine Chance? Luxusprobleme hier, echte Gründe zur Sorge dort: Erst ein Sieg, zuletzt das 1:5 in Gladbach und als nächstes Spiele gegen Bayern, in Wolfsburg und gegen Schalke - Augsburg befindet sich bereits in einer unguten Lage. Trainer Martin Schmidt, der in der Kritik steht und zudem Personalsorgen hat, bastelt an einem speziellen Bayern-Plan.
Bleiben die Wölfe auch in Leipzig ungeschlagen?
Vierter gegen Zweiter - Leipzig gegen Wolfsburg, Kampf um den Platz an der Sonne, Duell der Europacupstarter. Die Sachsen klagten nach dem 1:1 in Leverkusen über "zwei verschenkte Punkte", ärgerten sich vor allem über den eklatanten Chancenwucher. Trainer Julian Nagelsmann nimmt nun auch Nationalstürmer Werner in die Pflicht. Vor eigenem Publikum reichte es für RB zudem bisher in drei Spielen erst zu vier Punkten. Wolfsburg dagegen ist nach dem jüngsten 1:0 gegen Union das einzige noch ungeschlagene Team der Liga. Auch die vier Gegentore sind ligaweites Minimum und somit Bestwert. Trainer Oliver Glasner hat bei den Niedersachsen voll eingeschlagen. "Die Stimmung und die Mentalität in der Mannschaft sind der Wahnsinn", sagt Kapitän Guilavogui.
Hertha peilt in Bremen den vierten Streich in Serie an
Mit Bremen (11.) gegen Hertha (10.) treffen zwei Tabellennachbarn direkt aufeinander. Werder, zuletzt enorm ersatzgeschwächt, holte aus den letzten fünf Partien acht Punkte, nach dem jüngsten 2:2 in Frankfurt soll jetzt die Aufholjagd Richtung Europa eingeläutet werden. Doch die Berliner waren zuletzt klasse drauf, feierten mit dem 3:1 gegen Düsseldorf den dritten Sieg in Serie. Ibisevic erzielte dabei seinen 123. Bundesligatreffer, nachdem er zuvor in Köln als Joker mit einem Blitz-Doppelpack geglänzt hatte. Sorgen bereitet Innenverteidiger Stark, der sich im Trainingslager des DFB-Teams eine Wunde an einer Tischkante zugezogen hatte, die genäht werden musste.
Mainz zum Kellerduell in Düsseldorf
Düsseldorf gegen Mainz, wer setzt sich unten ab? Das 1:3 in Berlin war Düsseldorfs fünfte Saisonniederlage, nur die Tordifferenz trennt die Rheinländer vom vorletzten Platz. Schwach in den Zweikämpfen, nur 113,1 Kilometer als Team-Laufleistung, wenige Sprints, dürftige Körpersprache: Es gab einige Stellschrauben, an denen Trainer Friedhelm Funkel in der Länderspielpause drehen musste. Außerdem plagen den Coach neue Personalsorgen. Die Bundesligapause war für sein Gegenüber Sandro Schwarz noch ein wenig länger als für die Spieler - schließlich durfte der Mainzer Trainer nach seiner Gelb-Rot-Sperre bereits beim letzten Spiel in Paderborn (2:1) nicht an der Seitenlinie sitzen. Nun wollen die Rheinhessen nach dem zweiten Saisonsieg unbedingt nachlegen und ein Polster nach unten schaffen.
Union vs. Sport-Club: Duell der Schlotterbecks
Aufsteiger Union ist Gastgeber des enorm stark gestarteten SC Freiburg. Die Berliner warten nach dem 0:1 in Wolfsburg auf den zweiten Saisonsieg, während der Sport-Club Dortmund ein 2:2 abknüpfte und gemeinsam mit Leipzig Vierter ist. Es ist aber nicht nur der Vergleich des Drittletzten mit dem Überraschungs-Vierten, sondern es könnte auch zum ersten Aufeinandertreffen zwischen Keven und Nico Schlotterbeck kommen. Im Sommer wechselte Keven, der wie sein gut zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder Nico Linksfüßer und Innenverteidiger ist, auf Leihbasis vom SC Freiburg zu Aufsteiger Union Berlin. Ein Grund für den Schritt: Der 22-Jährige wollte im Breisgau einem Duell mit Nico um einen Platz in der Abwehrformation aus dem Wege gehen.
Behauptet Gladbach in Dortmund den Platz an der Sonne?
Am Samstagabend (18.30 Uhr) steigt das Topspiel zwischen Dortmund und Mönchengladbach. Das Borussen-Duell birgt Brisanz. Während der VfL unter Neu-Trainer Marco Rose von der Spitze grüßt, kam der BVB in der Liga zuletzt dreimal trotz Führung nicht über ein 2:2 hinaus und droht den Anschluss nach oben zu verlieren. Nationalspieler Schulz kämpft nach wochenlanger Pause um sein Comeback. Auf Seiten der Gladbacher, die zuletzt Augsburg mit 5:1 vom Platz gefegt haben, steht Kapitän Stindl vor seiner Rückkehr. Mit Hofmann (nach Innenbandriss im Knie) steht noch ein zweiter Leistungsträger in den Startlöchern, Ginter (Schulter) dagegen fehlt.
Köln vs. Paderborn: Existenzkampf im Aufsteiger-Duell
Am Sonntag (15.30 Uhr) steht das Duell der Aufsteiger Köln und Paderborn auf dem Programm. Der Tabellenvorletzte gegen das Schlusslicht. Ein einziger Saisonsieg gegen null Saisonsiege. Existenzkampf bereits am 8. Spieltag. Noch nie haben die Geißböcke ein Bundesligaspiel gegen Paderborn gewonnen, dazu beide Aufeinandertreffen 2018/19 in der zweiten Liga verloren. Kölns Trainer fordert eine optimistische Herangehensweise und konsequentes Nutzen der eigenen Möglichkeiten. "Wir sind die bessere Mannschaft im Verhältnis zum Gegner", sagt Achim Beierlorzer. Paderborn, das bis dato erst einen Punkt eingefahren hat, muss auf Innenverteidiger Hünemeier (Bänderriss) verzichten.
Bayern-Bezwinger Hoffenheim gegen überraschend starke Schalker
Zum Abschluss des 8. Spieltages gastiert Schalke bei der TSG Hoffenheim (18 Uhr). Königsblau liegt vor der Spielrunde nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Gladbach. Für ein paar Minuten hatten die Gelsenkirchener zuletzt selbst von Platz eins gegrüßt, mussten sich aufgrund eines Kopfballtores von Hector in der Nachspielzeit aber mit einem Punkt gegen Aufsteiger Köln begnügen (1:1). Trotzdem hebt auf Schalke niemand ab, ganz sicher nicht Neu-Trainer David Wagner, der schon nach dem Überraschungscoup in Leipzig (3:1) gemahnt hatte: "Alle die nach sechs Spieltagen und einem Auswärtssieg in Leipzig in Euphorie verfallen: Bitte gebt denen Tabletten!" Zumal Hoffenheim mit breiter Brust auf die Knappen wartet, immerhin hat die Schreuder-Elf zuletzt beim Rekordmeister FC Bayern mit 2:1 gewonnen. Auf Belfodil (Knie-OP) muss die TSG lange verzichten. Bekommt der quirlige, dribbelstarke Adamyan, Doppeltorschütze in München, eine weitere Chance?