Bundesliga

Christian Streich, Trainer des SC Freiburg: "Gegen Dortmund haben wir oft Senge gekriegt"

SC hat seit acht Jahren kein Heimtor gegen den BVB erzielt

Streich: "Gegen Dortmund haben wir oft Senge gekriegt"

"Wenn du nur kurz überlegst, kannst du dich gleich umdrehen und zum Anstoß gehen": Freiburgs Trainer Christian Streich.

"Wenn du nur kurz überlegst, kannst du dich gleich umdrehen und zum Anstoß gehen": Freiburgs Trainer Christian Streich. picture alliance

"Die Bilanz ist relativ desaströs, das weiß ich, gegen Dortmund haben wir schon oft Senge gekriegt", sagt Christian Streich vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit dem BVB. Eine Partie ist ihm dabei besonders in Erinnerung geblieben. Im Februar 2015 reiste Dortmund mit dem damaligen Trainer Jürgen Klopp als Tabellenletzter zum drei Plätze und zwei Punkte besseren SC und gewann mit 3:0. "Da habe ich zu Kloppo gesagt, wenn ihr mal wieder Probleme habt, rufst du einfach beim DFB an und lässt den Spielplan ändern", erzählt Streich.

Koch: "Wir haben gegen Dortmund nichts zu verlieren"

Diesmal steht der Sport-Club zwei Punkte und fünf Plätze vor den Dortmundern, und das oben in der Tabelle. Favorit sind für die Freiburger trotzdem die Gäste. "Wir können den dritten Platz einordnen", sagt Verteidiger Robin Koch, aber die Mannschaft sei dadurch zumindest etwas lockerer. "Wenn man in den unteren Tabellenregionen ist, ist die Anspannung größer", so Koch, "für uns ist es sicherlich der erste richtige Härtetest, aber wir sind gut drauf, gehen mit breiter Brust ins Spiel und haben gegen Dortmund nichts zu verlieren." Dass der Sport-Club seit Dezember 2011 im eigenen Stadion kein Tor mehr gegen den BVB erzielt hat, war ihm nicht bewusst. "Das hört sich krass an und es überrascht mich, das sollten wir dann vielleicht mal ändern", sagt er grinsend.

"Du musst extrem schnell sein im Kopf und Dinge voraussehen"

Sein Trainer will sich lieber nur an die vorletzte Saison erinnern und "das letzte Jahrzehnt vergessen", denn da spielte der SC gleich zweimal Unentschieden gegen den BVB, zunächst 0:0 in Freiburg, und in der Rückrunde 2:2. Mit einem Punkt wäre Streich wahrscheinlich auch am Samstag zufrieden, denn für ihn ist Dortmund eine "absolute Topmannschaft", die mit ihrem Tempo zu den besten in Europa gehöre. "Du musst extrem schnell sein im Kopf und Dinge voraussehen, das muss vom Kopf zu den Füßen kommen, dann hast du eine Chance zu verteidigen", erklärt Streich, "wenn du nur kurz überlegst, kannst du dich gleich umdrehen und zum Anstoß gehen."

Einsatz von Kapitän Mike Frantz steht auf der Kippe

Nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte auf den Angstgegner zu treffen, ist auch für ihn angenehmer, als im Abstiegskampf zu stecken. "13 Punkte sind sehr erfreulich und schön, bei drei Punkten wäre es eine andere Woche gewesen", sagt der SC-Coach, der bei seiner Mannschaft nicht das Gefühl hat, "dass wir insgesamt viel verändern müssen". Theoretisch könnte er die gleiche Startelf ins Rennen schicken wie beim Auswärtssieg in Düsseldorf, denn nur der Einsatz von Kapitän Mike Frantz steht auf der Kippe, der schon vergangenes Wochenende mit einer Adduktorenzerrung ausgefallen war.

Vor dem Anpfiff wird es beim Sport-Club noch eine Verabschiedung geben für den bisherigen SC-Präsidenten Fritz Keller, der wie angekündigt sein Amt niedergelegt hat, nachdem er zum DFB-Präsidenten gewählt wurde. Bei der nächsten Mitgliederversammlung in zwei Wochen steht beim SC noch kein Nachfolger zur Wahl, damit will sich der Verein noch Zeit lassen.

Daniela Frahm

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