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"Der logisch nächste Schritt" - St. Pauli holt FIFA-Profis

Kiezklub holt Babelsberg-Spieler

"Der logisch nächste Schritt" - St. Pauli holt FIFA-Profis

Tom 'EL MAESTRO_10' Köst (l.) und Noah Maurice Itgen wechseln nach Hamburg.

Tom 'EL MAESTRO_10' Köst (l.) und Noah Maurice Itgen wechseln nach Hamburg. FC St. Pauli

Gerüchte über einen Wechsel der Babelsberger eSport-Abteilung gab es schon im April. Immer wieder war die Rede erst vom Transfer der gesamten Pro Club-Mannschaft, dann nur von den FUT-Spielern. kicker eSport ging den Gerüchten nach und erhielt damals als Antwort von Christian Oberlies, Abteilungsleiter Esport: "Ich kann das Ganze dementieren. Unsere drei FUT Spieler sind vertraglich an uns gebunden und die Planungen für Fifa 20 laufen bereits auf Hochtouren."

Nun ist es eben jener Christian Oberlies, der mit seinen FUT-Spielern ans Millerntor wechselt. Für ihn wurde extra eine neue Stelle geschaffen, schreibt Pauli in einer Mitteilung. Oberlies wird fortan die eSport-Aktivitäten des Vereins koordinieren.

Babelsberg-Spieler für Pauli

Spielen werden für den Kiezklub künftig Tom 'EL MAESTRO_10' Köst und Noah Maurice Itgen. Beide sind Babelsberger Eigengewächse und zumindest Köst wurde Ende 2018 über ein vereinseigenes Turnier entdeckt. Er wohnt in Cuxhaven, an der Elbmündung und damit in relativer Nähe zu Hamburg. Daher verwundert Teamkollege Itgens Aussage kaum: "Es war unser großer Wunsch, zum FC St. Pauli zu wechseln. Dass wir bisher bei Babelsberg gespielt haben, war kein Zufall. Wir unterstützen und leben die Werte der beiden Vereine und möchten sie nun auch beim FCSP in den eFootball tragen."

Sportliche Ziele hat St. Pauli bisher nur eines ausgegeben. Die Mannschaft wird an der kommenden Liga des Hamburger Fußball-Verbandes teilnehmen. Über ein VBL-Engagement wurde bisher nichts bekannt gegeben. Dass die beiden Spieler auch dort teilnehmen, scheint jedoch fast gegeben: Schon im April hatte St. Pauli angekündigt, dass sie in der Virtual Bundesliga 2020 mitmischen wollen.

Die beiden eSportler werden "neben der Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben auch Trainings- und Entwicklungsaufgaben übernehmen, sowie Mädchen in gemischten Rabauken-eCamps und junge Frauen fördern, die bisher im Gaming stark unterrepräsentiert sind."

Breitensport bleibt der Fokus

St. Pauli hatte kürzlich erst ein Gamingfestival ausgerichtet und davor zwei Profis im Millerntorstadion aufeinandertreffen lassen. kicker eSport war dabei. Nun wolle man den logisch nächsten Schritt gehen, um das Thema Gaming weiterzuentwickeln und im Verein zu verankern, erklärt Martin Drust, Geschäftsleiter Marketing. "Künftig sind auch weitere Aktivitäten und Teilnahmen an verschiedenen Wettbewerben - auch außerhalb des eFootball - möglich. Es ist uns wichtig, dass wir auch weiterhin integrativ und breitensportorientiert sind, um möglichst vielen die Möglichkeit zu geben, am eFootball zu partizipieren", so Drust.

Der Verein will das eSport-Team weiter ausbauen und "dazu gibt es am 4. Oktober um 16 Uhr ein Offline-Turnier mit 64 Plätzen am Millerntor." Weitere Infos sollen dazu auf den Vereinskanälen folgen.

Holm Kräusche