Bundesliga

"Sehr positive Botschaft": FCA macht fast 10 Millionen Euro Gewinn

Augsburg: Bircks posthum zum Ehrenpräsidenten gewählt

"Sehr positive Botschaft": FCA macht fast 10 Millionen Euro Gewinn

Vermeldete mal wieder einen Gewinn: Augsburgs Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll.

Vermeldete mal wieder einen Gewinn: Augsburgs Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll. imago images

"Das ist eine sehr positive Botschaft", sagte Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll bei der Jahreshauptversammlung am Montagabend. Der verstorbene Peter Bircks wurde von den Mitgliedern zum Ehrenpräsidenten gewählt.

Knapp unter hundert Millionen Euro Umsatz

Der Umsatz der FC Augsburg GmbH & Co KGaA lag in der abgelaufenen Spielzeit bei 94,876 Millionen Euro (Vorjahr: 90,957 Millionen Euro). Den mit Abstand größten Posten bei den Einnahmen machten mit 58,721 Millionen Euro die TV-Gelder aus. Der Personalaufwand (Lizenzspielerabteilung und Geschäftsstelle) lag in der Saison 2018/19 bei 36,980 Millionen Euro und damit gut vier Millionen Euro höher als im Vorjahr.

"Wir haben zum achten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben, das können bundesweit nicht viele Vereine behaupten", betonte Ströll. Der FCA werde auch weiterhin nach dem "Gebot der wirtschaftlichen Vernunft" handeln.

Wir haben zum achten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben, das können bundesweit nicht viele Vereine behaupten.

Michael Ströll

Die gute finanzielle Entwicklung sei "die Basis, auf der wir im Sommer investieren konnten, primär in die Mannschaft und den sportlichen Bereich", sagte Ströll. Der FCA hat in der zurückliegenden Transferperiode den größten Kader-Umbruch seit dem Aufstieg in die Bundesliga vollzogen und geschätzt über 31 Millionen Euro für zwölf Zugänge ausgegeben. Die Transfereinnahmen lagen bei geschätzt knapp 20 Millionen Euro.

Ströll mahnte in seiner Rede allerdings auch eine "unglaubliche Abhängigkeit vom TV-Geld" an, das in der aktuellen Bilanz mehr als 60 Prozent des Umsatzes ausmacht. Die Gefahr: Wenn der FCA in der Fernsehtabelle zurückfalle, müsse er diese Defizite ausgleichen, das naheliegendste Mittel hierfür seien Spielerverkäufe. Daher sei es notwendig, weitere Sponsoren zu gewinnen und Einnahmen durch neue Geschäftsfelder (wie zum Beispiel eSports) zu generieren.

Vergleicht man den Personalaufwand der 18 Bundesligaklubs, lag Augsburg in der Saison 2017/18 mit Ausgaben von 32,41 Millionen Euro auf dem letzten Platz. Selbst der SC Freiburg gab als Vorletzter mit 40,22 Millionen Euro deutlich mehr aus, Krösus FC Bayern mit 315,02 Millionen sogar fast das Zehnfache. Daraus folgert Ströll: "Wenn wir dauerhaft in der Bundesliga spielen wollen, wird das mit diesem Budget nicht möglich sein. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie wir das Budget erhöhen können, um den FCA wettbewerbsfähig zu halten."

FCA-Boss Klaus Hofmann: "Es wird nicht leichter"

FCA-Boss Klaus Hofmann fasste die Situation des Klubs in drei Punkten zusammen: "Erstens, wir sind in der Bundesliga. Zweitens, wir sind ein finanziell gesunder und solider Verein. Drittens, wir haben noch eine Menge Themen vor der Brust. Das würde ich am liebsten bei jeder Jahreshauptversammlung sagen, aber es wird nicht leichter."

Hofmann blickte in seiner Rede auf eine ungewohnt turbulente Saison 2018/19 zurück und sagte angesichts vieler enttäuschender Auftritte und mangelnder Disziplin innerhalb der Mannschaft: "Es war nicht immer FCA drin, wo FCA draufstand." Manager Stefan Reuter erhielt von Hofmann allerdings ein dickes Lob. Der Vorstandsvorsitzende hatte den Vertrag des Geschäftsführers Sport im Frühjahr trotz großer sportlicher Krise bis 2023 verlängert. "Ohne ihn gäbe es den FCA in der Bundesliga nicht", sagte Hofmann nun. "Die finanzielle Situation des Vereins hat auch mit der sportlichen Leitung zu tun. Das kann man ihm nicht hoch genug anrechnen."

Der im vergangenen Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommene langjährige FCA-Funktionär Peter Bircks wurde von den 921 stimmberechtigten Mitgliedern posthum zum Ehrenpräsidenten gewählt. Hofmann würdigte die "unfassbaren Verdienste" von Bircks für den FCA und bezeichnete den ehemaligen Präsidenten und Aufsichtsratschef als "Vorbild mit klarer Haltung".

Als Nachfolger von Bircks wurde Manfred Ringer mit 59,97 Prozent der Stimmen in den Aufsichtsrat des eingetragenen Vereins gewählt.

David Bernreuther

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