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Serie A, Florenz - "Habt ihr Ribery gesehen? Besser als Ronaldo"

Der Franzose ist mehr als ein "Marketing-Gag"

"Habt ihr Ribery gesehen? Besser als Ronaldo"

Hiergeblieben: Franck Ribery "kocht" Cristiano Ronaldo ab.

Hiergeblieben: Franck Ribery "kocht" Cristiano Ronaldo ab. picture alliance

Es dürfte nicht wenige in Florenz gegeben haben, die den Transfer von Ribery kritisch beäugt haben. Was hat der alte Mann noch alles drauf? Eine ganze Menge! Ribery hat sogar dem fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo die Show gestohlen. Beim torlosen Unentschieden von Riberys neuem Klub AC Florenz gegen Rekordmeister Juventus Turin zeigte er eine starke Vorstellung.

"Habt ihr den 36 Jahre alten Ribery gesehen? Er hat besser gespielt als Cristiano Ronaldo", frohlockte Präsident Rocco Commisso sichtlich zufrieden. Er hatte den Franzosen im August in die Toskana geholt. "Phänomen, Phänomen", skandierten die begeisterten Florenz-Fans, als Ribery in der 69. Minute das Spielfeld verließ. "Großartiges Teamwork, großer Enthusiasmus im Franchi-Stadion. Wir haben bis zum Ende gekämpft und wollten die drei Punkte unbedingt. Danke an alle Fans", schrieb Ribery bei Twitter.

"Er gibt der Mannschaft alles, daher vergöttern ihn die Fans im Florentiner Franchi-Stadion. Ribery genügt eine Stunde auf dem Spielfeld und alle Florenz-Fans sind schon in ihn verliebt. Er ist wertvoll, wenn er die Teamkollegen zum Tor reißt. Ribery, der Alte, wird mit seinen Leistungen von Spiel zu Spiel immer besser", lobte die Gazzetta dello Sport.

Laut Fiorentinas Sportdirektor Daniele Prade motiviert Ribery auch den Rest der Mannschaft. "Viele dachten, Riberys Verpflichtung wäre nur eine Marketing-Operation gewesen, aber es ist nicht so. Ribery ist ein großartiger Spieler und ein Beispiel für die jüngeren Fußballer", sagte Prade.

Dabei zeigte Ribery die ganze Palette dessen, was er noch alles drauf hatte. Er marschierte über den Flügel, zog nach innen, luchste auch Cristiano Ronaldo, der zu einem gefährlichen Konter Tempo aufnahm, einmal beeindruckend den Ball ab - und suchte den Weg zum Tor. Einzig ein Tor war dem früheren Münchner nicht vergönnt, obwohl er sich in der 16. oder auch 19. Minute gefährlich annäherte und jeweils an Keeper Wojciech Szczesny scheiterte.

Für Juventus hatte der in der Startelf stehende 2014er-Weltmeister Sami Khedira die größte Chance (74.), als er frei vor Torhüter Bartlomiej Dragowski den schlechter postierten Ronaldo suchte, statt selbst abzuschließen. "Khedira ist ein Symbol für die sportlichen Schwierigkeiten seiner Mannschaft. Er verschwendet eine gute Gelegenheit", kritisierte ihn daraufhin der Corriere dello Sport.

tru/sid