Bundesliga

Manuel Neuer kritisiert Bayern-Verhalten nach der Pause beim 1:1 in Leipzig: "Das darf uns nicht passieren"

Kapitän der Münchner pariert einige Male stark und fordert Coolness

Neuer kritisiert Bayern-Verhalten nach der Pause: "Das darf uns nicht passieren"

Muss in Leipzig einmal hinter sich greifen - und hat sich geärgert: Bayern-Keeper Manuel Neuer.

Muss in Leipzig einmal hinter sich greifen - und hat sich geärgert: Bayern-Keeper Manuel Neuer. imago images

Bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit hinaus dominiert der FC Bayern den ungeschlagenen Tabellenführer Leipzig in dessen Stadion - und führt nach einem Frühstart von Fließband-Torschütze Robert Lewandowski (sieben Saisontore) nur 1:0. Zu wenig, wie sich am Ende herausstellt: Denn erst kommen die Sachsen kurz vor dem Halbzeitpfiff via Elfmeter zum 1:1, tanken damit Selbstvertrauen und liefern in den zweiten 45 Minuten ein Duell auf Augenhöhe mit den Münchnern. Der FCB selbst scheitert zwar in der Folge noch zweimal am Aluminium, leistet sich allerdings auch einige Unkonzentriertheiten, was auch die Beteiligten hinterher feststellen.

Allen voran Neuer, der etliche starke Paraden im zweiten Abschnitt gezeigt hat und gegenüber "Sky" anmerkt: "Meiner Meinung nach sind wir nicht gut aus der Kabine gekommen - und klar müssen wir in der ersten Halbzeit höher führen und das Spiel damit quasi entscheiden oder zumindest auf den richtigen Weg bringen. Das haben wir verpasst."

"Da muss man cooler sein"

Die Kritik des 33-Jährigen ist damit aber noch nicht zu Ende: "Das 1:1 nach dem Elfmeter hat uns sicher ein wenig gekillt, weil wir bis dahin klar überlegen waren. Wir haben im Anschluss nicht mehr mit der nötigen Selbstverständlichkeit gespielt, haben viele Fehlpässe gespielt. Und das darf uns natürlich hier in Leipzig nicht passieren. Zumal wir grundsätzlich auf Leipzig gut vorbereitet waren, weil wir auch wissen, was Julian Nagelsmann für ein Trainer ist. Doch wie ich schon angesprochen habe: Gerade mit den vielen Fehlpässen in der zweiten Halbzeit, das ist das Problem gegen eine so schnelle, konterstarke Mannschaft. Das hätte dann gegen diese Offensive am Ende auch eine Niederlage für uns werden können."

Doch etliche Paraden, darunter ein entschärfter Flatterball von Marcel Sabitzer (60. Minute) und eine gewonnene Eins-gegen-eins-Situation mit Timo Werner (89.), halten die Leipziger an diesem Abend bei einem erzielten Treffer. "Ich bin in einer super Form - und ich versuche immer, mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen, im Spiel zu bleiben", so Neuer. "Trotzdem ärgere ich mich über die Entstehung von solchen Szenen wie am Ende der ersten Halbzeit beim Elfmeter. Da muss man einfach cleverer sein, gerade wenn der Assistent draußen nur zwei oder drei Minuten Nachspielzeit anzeigt. Da muss man cooler sein und das 1:0 mit in die Pause nehmen."

Kovac: Erst "sensationell", dann "verärgert"

Niko Kovac

Sieht zwei unterschiedliche Hälften: Niko Kovac. imago images

Das sieht sein Trainer Niko Kovac genauso: "Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit sensationell gut gespielt. Das war die beste Leistung. Wir haben nichts zugelassen, müssen natürlich mehr Tore schießen und dürfen in der Nachspielzeit nicht den Elfmeter kassieren, wo wir uns selbst in Schwierigkeiten bringen. Dann hat Leipzig umgestellt (von Dreier- auf Viererkette; Anm.d.Red.). Es war uns klar, dass sie mehr Druck machen würden. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist es ärgerlich. Unter dem Strich hatten wir mehr Chancen, haben aber zwei Punkte weniger als eingeplant. Wir sind enttäuscht und verärgert. Es war in der zweiten Halbzeit ein offener Schlagabtausch. Wenn wir in der ersten Halbzeit zwei, drei Tore schießen, dann passiert hier nichts mehr."

Angesprochen wird der FCB-Coach auch auf seine Entscheidung, Brasiliens Nationalspieler Philippe Coutinho (lange Länderspielreise mit der Seleçao in den Knochen) erst in der 88. Minute für Thiago gebracht zu haben. Sein Antwort: "Wir hatten zwei Spieler mit Gelb verwarnt, man darf da nicht zu früh wechseln. Wenn es eine Verletzung gibt, bekommst du ein Problem. Außerdem hatte er nicht mal 72 Stunden Erholung. In den nächsten Spielen wird er sicherlich dabei sein."

mag

Bilder zur Partie RB Leipzig - Bayern München