Bundesliga

BVB: Michael Zorc dementiert Dissens mit Lucien Favre: "Das ist doch irrsinnig!"

BVB-Trainer will weniger über den Titel sprechen

Zorc dementiert Dissens mit Favre: "Das ist doch irrsinnig!"

Betonten am Donnerstag Einigkeit: Lucien Favre und Michael Zorc (r.).

Betonten am Donnerstag Einigkeit: Lucien Favre und Michael Zorc (r.). imago images

Hat Lucien Favre die Meisterschaft etwa nach drei Spieltagen schon abgeschrieben? "Wir müssen aufpassen, was wir sagen", hatte Borussia Dortmunds Trainer nach der 1:3-Niederlage bei Union Berlin unmittelbar vor der Länderspielpause gesagt. "Es ist viel zu tun, wir können es nicht mehr ändern."

Offensiv wie lange nicht hatten die BVB-Verantwortlichen vor der Saison den Titel als Ziel ausgegeben, und so vermutete mancher hinter Favres kryptischen Aussagen schon einen Seitenhieb in Richtung Klubführung, zumindest aber eine Meinungsverschiedenheit und erste Unruhe. Zu Recht?

"Wir haben da keinen Dissens"

"Wir haben uns schon gewundert über die Berichterstattung", sagte Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag. "Wir haben da keinen Dissens. Glauben Sie denn, wir geben ein Ziel aus, ohne mit dem Trainer vorher gesprochen zu haben? Das ist doch irrsinnig! Wie oft sollen wir das denn noch wiederholen? Ich weiß, dass euch das nicht gefällt."

Favre betonte, keineswegs vom gemeinsamen Ziel abgerückt zu sein: "Ich habe als Trainer immer das Maximum gewollt. In der letzten Saison haben wir bis zum Schluss um die Meisterschaft gespielt." Was er damals in Berlin gemeint habe: "Ich will nicht jeden Tag, jede Pressekonferenz darüber (über den Titel, d.Red.) sprechen, ich muss mich auf meinen Job konzentrieren." Außerdem, warf Zorc ein, "kriegen wir dadurch auch keinen Punkt mehr".

Hazard und Witsel auf gutem Weg, Optimismus bei Akanji

Bayer Leverkusen kommt am Samstag (15.30 Uhr), der FC Barcelona drei Tage später (21 Uhr, beide LIVE! bei kicker.de) - darauf will sich auch Favre konzentrieren. Der Reinfall in Berlin ist abgehakt. "Wir wollen nicht mehr darüber sprechen", so der Schweizer, "es ist vorbei, es ist schon fast zwei Wochen her. Es ist ein Spiel, und fertig." Das Selbstvertrauen sei schon noch da.

Die zuletzt fehlenden Axel Witsel und Thorgan Hazard hätten trainiert und seien "auf einem guten Weg", berichtete Favre, der auch Nico Schulz und Manuel Akanji noch nicht abgeschrieben hat. Für Schulz (Teilriss eines Bandes in der linken Fußwurzel) werde es "schwer", bei Akanji (Bänder-Teilriss im linken Sprunggelenk) "sind wir optimistisch". Es passt zum Rezept, das Favre nach dem ersten Rückschlag ausgegeben hat: "positiv denken".

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jpe