Bundesliga

Marco Reus deutlich: "Wir haben uns komplett dumm angestellt" - Kapitän des BVB äußert sich nach dem 1:3 bei Union Berlin

Kapitän des BVB äußert sich nach dem 1:3 bei Union Berlin

Reus deutlich: "Wir haben uns komplett dumm angestellt"

Fand nach dem 1:3 bei Union Berlin wie auch Mitspieler Julian Brandt klare Worte: BVB-Kapitän Marco Reus.

Fand nach dem 1:3 bei Union Berlin wie auch Mitspieler Julian Brandt klare Worte: BVB-Kapitän Marco Reus. imago images

Als die 45. Minute zwischen Aufsteiger Union Berlin sowie Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund lief und Schiedsrichter Dr. Felix Brych zur Pause bat, konnte der Eindruck aufkommen, es würde alles wie schon in den vergangenen zwei Wochen passieren. Der BVB hatte zuvor wie schon gegen Augsburg (5:1 nach 0:1) und beim 1. FC Köln (3:1 nach 0:1) auf einen Rückstand in Form eines Tores von Paco Alcacer geantwortet - und hätte nach dem Marsch in die Katakomben das 2:1 machen können. Kapitän Marco Reus und allen voran Julian Weigl, der nur den Pfosten traf, verpassten aber das 2:1.

So - und dann? Wer nun mit einem Sturmlauf der Westfalen, mit beinharter Abwehrarbeit und mit dem Hoffen der Eisernen auf einen Punktgewinn rechnete, der sah sich komplett getäuscht. Die Dortmunder hatten zwar reichlich Ballbesitz und Spielanteile, einen Weg vorbei an den elf Gegenspieler fanden sie allerdings nicht mehr. Nicht ein einziger Torschuss flog mehr auf den Kasten von Rafal Gikiewicz, vielmehr verzettelte sich der Favorit ständig inklusive einer Reihe von Fehlpässen.

Union spürte das, setzte immer wieder Nadelstiche - und kam durch Doppelpacker Marius Bülter (22., 50.) sowie Sebastian Andersson zu drei Toren sowie dem am Ende verdienten Sieg.

Brandt attestiert Union den "stärkeren Willen"

Im Anschluss ergriff zunächst Nationalspieler Julian Brandt, an diesem Abend zum ersten Mal in der Bundesliga-Startelf des BVB, gegenüber "Sky" das Wort - und teilte mit: "Wir haben heute viel zu einfach die Gegentore kassiert. Gerade hier bei Union mit diesem fantastischen Publikum ist es nicht leicht, wenn du in Rückstand gerätst. Das macht es sehr schwer - wie zuletzt in Köln schon. So mussten wir immer anrennen. Und wir haben sicherlich auch viele Situationen nicht gut ausgespielt, das müssen wir uns vorwerfen lassen. Wir haben alle nicht unser bestes Spiel gemacht. Man hat auch gemerkt, dass die Berliner einen stärkeren Willen hatten als wir."

Reus: "Über Wille und Leidenschaft muss man kommen"

Marco Reus

Sichtlich geknickt: Marco Reus. Getty Images

Deutliche Worte, denen Marco Reus wenig später nur beipflichten konnte: "Wir haben uns im Zusammenspiel einfach komplett dumm angestellt. Wir haben zwischendurch eigentlich ein paar gute Aktionen gehabt, doch wir haben es im vorderen Drittel zu schlecht ausgespielt. Dabei sind wir nach dem 1:1 eigentlich gut drin gewesen - und da darf uns so etwas wie in der zweiten Halbzeit nicht passieren. Das war insgesamt zu wenig."

Der 30-jährige Nationalspieler, an diesem Abend auch selbst an wenigen gelungenen Aktionen beteiligt, legt sogar noch nach: "Ich glaube, dass wir manchmal daran denken, einfach mit unserer Qualität die Spiele gewinnen zu können. Das müssen wir abstellen. Wir müssen einfach die Tugenden an den Tag legen, die uns letzte Saison ausgezeichnet haben. Das sind Wille und Leidenschaft - und danach kommt das Spielerische. Jeder von uns muss eine Schippe mehr drauflegen, und damit müssen wir in zwei Wochen anfangen."

Nach der bevorstehenden Länderspielpause geht es für Borussia Dortmund gegen Bayer 04 Leverkusen weiter (Samstag, 14. September, 15.30 Uhr).

mag

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin - Borussia Dortmund