Bundesliga

Fortuna: Hoffnung auf zwei Rückkehrer

Viele Baustellen nach den ersten drei Pflichtspielen

Fortuna: Hoffnung auf zwei Rückkehrer

Soll am Sonntag in Frankfurt wieder dabei sein: Nana Ampomah.

Soll am Sonntag in Frankfurt wieder dabei sein: Nana Ampomah. imago images

Mäßig beim dünnen Pokalsieg in Villingen, "nicht so stark, wie uns viele gemacht haben", so Trainer Friedhelm Funkel, beim 3:1-Auftaktsieg in Bremen, chancenlos gegen Leverkusen: Fortunas Saisonstart im zweiten Jahr nach dem Aufstieg verläuft nicht unerwartet etwas holprig.

Dass die Defensive insgesamt gegen überaus schnelle Leverkusener überfordert war, kommt nicht von ungefähr. "Nur in Topform", so Funkel, "haben wir gegen solche Mannschaften eine Chance."

Ebenso auffällig wie die Schwächen in der Arbeit gegen den Ball waren aber auch die unzureichenden Bemühungen, selbst mal erfolgversprechende Angriffe zu starten. Das gelang in der ersten Halbzeit überhaupt nicht, wie das Chancenverhältnis von 0:5 belegt, und auch nach der Pause blieb es meist bei zarten Ansätzen.

"Auf den Flügeln sind wir längst nicht so weit wie im vorigen Jahr", gibt Funkel zu, "das habe ich aber auch nicht erwartet." Dass nach den Abgängen von Lukebakio und Raman, die jeweils zehn Tore erzielten, das Angriffsspiel neu sortiert werden muss, liegt auf der Hand. Und dass diese beiden Top-Schützen eben schwer zu ersetzen sind, kann natürlich auch niemanden überraschen.

Die Bilanz der Neuen? Der Ex-Stuttgarter Erik Thommy, flink und wendig, zeigte zumindest gute Ansätze, von Bernard Tekpetey dagegen ist bisher wenig zu sehen. Thomas Pledl blieb gegen Leverkusen komplett draußen, Markus Suttner ist eher defensiv orientiert, machte seine Sache in der ersten Halbzeit, bevor er ausgetauscht wurde, gegen Leverkusen aber sehr ordentlich.

Ampomah und Kownacki werden vermisst

Mehr Tempo in der Offensive: Dafür sollen natürlich auch zwei Profis stehen, die bisher kaum oder noch gar nicht zum Einsatz kamen. Dawid Kownacki, der große Teile der Vorbereitung verpasste, feierte immerhin gegen Leverkusen sein Saisondebüt, spielte in der letzten halben Stunde und machte seine Sache schon ordentlich. Am Sonntag in Frankfurt jedenfalls könnte er schon wieder eine Alternative sein, erst recht aber nach der Länderspielpause.

Dann soll auch Top-Einkauf Nana Ampomah wieder dabei sein, der für 2,8 Millionen von Waasland-Beveren kam. Der Ghanaer hatte beim Pokalspiel in Villingen im ersten Pflichtspiel für Fortuna gleich den ersten Treffer erzielt, musste danach aber mit Faserriss im Adduktoren-Bereich raus und pausiert seitdem.

"Mit seiner Geschwindigkeit und seinen Dribblings sind wir vorne schwerer auszurechnen", weiß Sportdirektor Lutz Pfannenstiel (am Montagabend bei "kicker meets DAZN - Der Fußball Podcast"). Um diese Trümpfe auszuspielen, benötigt Fortuna aber auch einen Mann im zentralen Mittelfeld, der die entsprechenden Pässe spielen kann.

Baker muss sich noch an die Bundesliga gewöhnen

Das gelang Lewis Baker in Bremen ganz gut, gegen Leverkusen über weite Strecken überhaupt nicht. Der vom FC Chelsea ausgeliehene Mittelfeldspieler tut sich überdies noch schwer, sein Engagement im Zweikampf zu dosieren.

Gegen Leverkusen drohte ihm die Gelb-Rote Karte, und er wurde von Funkel vorsorglich ausgetauscht. "Auch in diesem Punkt", räumt der Trainer ein, "muss er sich noch an die Bundesliga gewöhnen. Hier wird etwas anders gepfiffen als international üblich."

Eine Menge Baustellen also vor dem zweiten Auswärtsspiel, das Fortuna am Sonntag in Frankfurt bestreitet. An einem denkwürdigen Ort: Im Aufstiegsjahr gab es bei der Eintracht eine 1:7-Klatsche für die Fortunen.

Oliver Bitter