Bundesliga

Volland: "Wir müssen noch ein paar Gänge hochschalten"

Schulterprellung bei Sven Bender - Rolfes rechnet mit Abwehrchef zum Ligastart

Volland: "Wir müssen noch ein paar Gänge hochschalten"

Freute sich über seinen Treffer, sprach aber auch die nicht so guten Seiten des Auftritts in Aachen an: Leverkusens Kapitän Kevin Volland (r.).

Freute sich über seinen Treffer, sprach aber auch die nicht so guten Seiten des Auftritts in Aachen an: Leverkusens Kapitän Kevin Volland (r.). imago images

Es war kein Feuerwerk und auch keine eindrucksvolle Demonstration fußballerischer Stärke. Folglich hielte sich nach dem Sieg auch die Kommentare im gemäßigten Niveau. "Es war okay. Im Pokal muss man gewinnen, aber wir können es mit Sicherheit noch besser", stellte Sportdirektor Simon Rolfes nüchtern fest, "wir haben es selten geschafft, Aachen in komplette Unordnung zu kriegen." Trainer Peter Bosz konstatierte: "Wir mussten die nächste Runde erreichen. Das war das Wichtigste", fügte aber an: "Es war nicht alles gut." Geschäftsführer Rudi Völler betonte, "die Zeiten sind vorbei, dass du bei einem Viertligisten einfach so im Vorbeigehen gewinnst", und richtete den Blick direkt Richtung Saisonstart: "Das Wichtigste ist, schon ab jetzt an Paderborn zu denken."

Und natürlich taugen Vorbereitungsspiele und Pokalpartien bei unterklassigen Gegner nur äußerst bedingt, um eine verlässliche Prognose für den Punktspielstart zu stellen. Dennoch dürften die bisherigen Auftritte der Werkself die Sinne geschärft haben.

"Volland: "Ich hatte den einen oder anderen leichten Ballverlust"

Bei Kevin Volland ist dies in jedem Fall so. Gab sich der Mittelstürmer doch nach der Partie durchaus (selbst-)kritisch. "Es war von uns nicht das beste Spiel, aber effizient waren wir, wir haben zum richtigen Zeitpunkt zugestochen. Doch nächste Woche müssen wir auf jeden Fall nochmal eine Schippe drauflegen. Bundesliga ist schon nochmal ein anderes Niveau", urteilte der Angreifer, der einige Mängel benannte. Man habe vor allem in der zweiten Hälfte "etwas einschläfernd" gespielt und den Gegner nicht mehr so laufen lassen. Also fordert Volland: "Es muss noch mehr gehen. Wir müssen uns steigern, damit wir vor allem gegen den Ball wieder diese Power haben, die Aggressivität, aber auch das Tempo in Ballbesitz." Und: "Die Zielstrebigkeit Richtung Tor vor allem im letzten Drittel müssen wir noch reinkriegen. Wir haben gesehen, dass wir noch ein paar Gänge hochschalten müssen."

Das taten bei Bayer die beiden Turbo-Joker, Leon Bailey und Moussa Diaby. Letzterer bereitet das 4:1 von Kai Havertz mustergültig vor, Bailey, der viel Dampf entwickelte, traf direkt nach seiner Einwechslung zum 3:1. "Da kam sehr viel Tempo über die Außen", lobte Volland, "wir haben auf jeden Fall einen sehr guten Kader, können immer nachlegen. Das ist ein gutes Gefühl vor allem für die englischen Wochen." Doch sogleich merkte der 26-Jährige wieder kritisch an: "Wir hatten die eine oder andere Umschaltsituation, die wir besser ausnutzen müssen. Und wir müssen die Bälle vorne besser festmachen, auch ich. Ich hatte den einen oder anderen leichten Ballverlust."

Trotz Schulterprellung: Rolfes rechnet mit "harten Hund" Sven Bender

Sven Bender

Sven Bender wird an der lädierten Schulter behandelt. Die Bayer-Verantwortlichen rechnen mit ihm zum Ligastart. imago images

Trotz dieser Mängelliste gab es für Bayer kein böses Erwachen. Für Sven Bender hat das Pokalspiel aber dennoch ein schmerzhaftes Nachspiel. Der Abwehrspieler zog sich eine Prellung der linken Schulter zu. Ob der Abwehrchef gegen Paderborn mitwirken kann, hänge davon ab, wie sich das Schmerzempfinden in der Schulter entwickelt, teilte der Klub am Sonntag mit. Dass sich aber Bender, der als harter Hund gilt, den Saisonstart durch die Lappen gehen lässt, ist unwahrscheinlich. So sagt auch Sportdirektor Rolfes: "Ich gehe erstmal davon aus, dass er spielen kann."

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Alemannia Aachen - Bayer 04 Leverkusen