Mehr Sport

Storl muss um WM zittern - Pinto schlägt Lückenkemper

Leichtathletik bei den Finals 2019:

Storl muss um WM zittern - Pinto schlägt Lückenkemper

Dritter im Kugelstoßen bei den Finals in Berlin: David Storl.

Dritter im Kugelstoßen bei den Finals in Berlin: David Storl. imago images

Am Samstag kam Storl im Berliner Olympiastadion mit 19,77 Metern nur auf Platz drei. Damit verpasste Storl auch erneut die Norm für die WM Ende September in Doha/Katar. Meister wurde Simon Bayer vom VfL Sindelfingen mit 20,26 Metern.

Die Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hatten allerdings bereits vor dem Wettkampf klargemacht, dass Storl bis zum internationalen Nominierungsschluss am 6. September Zeit bekommt, die Qualifikationsweite von 20,70 Meter noch zu erbringen.

Der EM-Dritte und Wahl-Leipziger hat zwar noch einen Monat Zeit die Norm zu erreichen, erwägt aber einen WM-Verzicht. "Ich muss mich jetzt mit meinem Trainer zusammensetzen und schauen, was Sinn macht", sagte Storl. "Mit Ach und Krach 20,70 stoßen, da brauchst du nicht zur WM zu fahren", führte er weiter aus.

Pinto schlägt Sprint-Star Lückenkemper im 100-Meter-Finale

Tatjana Pinto hat Gina Lückenkemper bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften den Titel über 100 Meter weggeschnappt. Die 27-Jährige aus Paderborn siegte am Samstag im Berliner Olympiastadion in 11,09 Sekunden. Titelverteidigerin, Vize-Europameisterin und Lokalmatadorin Lückenkemper rannte nach 11,20 Sekunden über die Ziellinie.

"Natürlich wäre ich gerne schneller gerannt und hätte meinen Titel verteidigt", sagte Lückenkemper: "Aber ich bin von Vornherein mit etwas Skepsis in das Rennen hinein gegangen, weil ich in zwei Monaten bei der WM richtig performen will. Da zählt es für mich. Da lagen die deutschen Meisterschaften ein bisschen ungünstig. Aber man muss auch fairerweise sagen, dass Tatjana heute bedeutend besser war und echt ein saustarkes Rennen geliefert hat."

Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz wurde Dritte in 11,21 Sekunden und sicherte sich damit den erhofften Startplatz für die WM Ende September im Sprint. An diesem Sonntag ist die Weltjahresbeste, die bereits dreimal über sieben Meter gesprungen ist, Topfavoritin in der Sandgrube.

Bei den Männern gewann Michael Pohl in 10,27 Sekunden vor seinem Klubkollegen Kevin Kranz (beide Sprintteam Wetzlar), der zwei Hundertstelsekunden langsamer war. Der deutsche Rekordhalter Julian Reus aus Erfurt wurde Dritter in 10,30 Sekunden.

Rehm springt am weitesten - Heinle holt den Titel

Prothesenspringer Markus Rehm (Leverkusen) hat in Berlin den weitesten Sprung hingelegt. Der Paralympics-Star sprang im Olympiastadion außer Konkurrenz 8,32 m, den deutschen Meistertitel sicherte sich derweil Fabian Heinle. Der Stuttgarter steigerte seine Saisonbestleistung auf 8,05 m - blieb damit aber zwölf Zentimeter unter der geforderten Norm für die WM in Doha/Katar (27. September bis 6. Oktober).

Der 30 Jahre alte Rehm, dessen Bestleistung bei 8,48 m liegt, war 2014 deutscher Meister bei den Nichtbehinderten geworden, wurde dann aber vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nicht für die anschließende EM nominiert, weil nicht eindeutig geklärt werden konnte, ob er durch seine Prothese einen Vorteil hat. Seitdem darf der unterschenkelamputierte Rehm bei deutschen Meisterschaften außer Konkurrenz mitspringen.

aho/dpa/sid