Für Hecking und auch Sportvorstand Jonas Boldt war der Fall klar. In ihren Augen war das Einsteigen von Darmstadts Dario Dumic ein "ganz klarer Elfmeter." Die Gäste waren anderer Meinung und auch die TV-Bilder zeigen, dass ein Foul keinesfalls zweifelsfrei zu erkennen und ein Eingriff des VAR damit streitbar war. Noch gravierender und offensichtlicher hatte das Schiedsrichterteam um Robert Hartmann (kicker-Note 6) samt Steinhaus im ersten Durchgang daneben gelegen, als ein klares Foul von Patrick Herrmann an Tim Leibold trotz Überprüfung nicht mit dem fälligen Strafstoß für Hamburg geahndet wurde. Der späte Elfmeter also eine Konzessionsentscheidung und doch eine Hilfe für den HSV, der nach dem Rückstand aus eigener Kraft nicht mehr ins Spiel gefunden hatte? "Das ist doch Schwachsinn", echauffiert sich der Coach, "Bibiana Steinhaus hat uns nicht geholfen, der Elfmeter war doch kein Geschenk."
In jedem Fall wendete der von Aaron Hunt verwandelte Strafstoß den totalen Fehlstart ab und Hecking bekennt: "Nach dem 0:1 haben wir die Struktur verloren." Aber eben nicht das Spiel. Und genau daraus speist er Zuversicht. "Wir haben viele Neulinge, noch längst nicht alle sind integriert. Wir wussten und haben immer betont, dass das Zeit benötigt. Wer das nicht versteht, dem kann ich nicht helfen. Aber Erfolgserlebnisse helfen bei unserem Prozess, deshalb bewerte ich den Punkt positiv. Denn die Köpfe sind nicht runter gegangen."
