3. Liga

Bierofka über Dressel: "… dann kann er ein richtig guter Spieler werden"

Youngster überzeugte gegen Preußen Münster

Bierofka über Dressel: "… dann kann er ein richtig guter Spieler werden"

Der auffälligste Löwe gegen Münster: Dennis Dressel (re.).

Der auffälligste Löwe gegen Münster: Dennis Dressel (re.). imago images

"Vor der Pause waren wir ängstlich und ohne Mut, keiner wollte den Ball haben", monierte Bierofka nach der Partie. Tatsächlich bereitete Münster den Löwen zunächst große Probleme, zumeist waren die Gäste einen Schritt voraus. Sechzig tat sich schwer, sein Spiel aufzuziehen und wirkte limitiert. Neuzugang Dennis Erdmann (kicker-Note: 4,5), der nach nur zwei Minuten die Gelbe Karte sah und später unglücklich zum 0:1 abfälschte, enttäuschte ebenso wie Simon Seferings (kicker-Note: 5). Der 24-Jährige wurde zur Halbzeit durch Dressel ersetzt - und der Youngster blühte anschließend ebenso auf wie die gesamte Münchener Mannschaft. Bierofka lobte die Leistung in der zweiten Hälfte: "Nach der Pause war es der Powerfußball, den ich sehen will."

Notenbester Löwe im Spiel gegen Preußen Münster

Genau dafür steht Dressel: Power. Der 20-Jährige überzeugte mit seiner robusten und couragierten Spielweise ebenso wie mit seinem starken linken Fuß und seinem Zug zum Tor als offensiver Mittelfeldspieler im 4-1-4-1. Als auffälligster Löwe wurde er mit einer 2,5 als kicker-Notenbester im Bierofka-Team ausgezeichnet. Die "TZ" verglich Dressel zwar mit dem jungen Lars Bender, der Vergleich hinkt aber vor allem hinsichtlich der offensiven Qualitäten, die der gebürtige Dachauer mitbringt: Während Bender in 73 Einsätzen für die erste und zweite Mannschaft der Löwen nur fünf Treffer und eine Vorlage verbuchen konnte, gelangen Dressel in 55 Spielen im Herrenbereich 13 Tore und neun Assists. Nachdem er in der vergangenen Saison die U 21 in der Bayernliga als Kapitän aufs Feld führte, gelang ihm im Mai mit der Unterzeichnung seines Profivertrags der Sprung in die erste Mannschaft, in der er sich nun einen Stammplatz erkämpfen möchte.

Bierofka denkt, dass "er momentan bei 70 Prozent ist"

Obwohl sich Dressel mit seinem überzeugenden Auftritt gegen Münster für einen Platz in der Startelf empfehlen konnte, sieht Bierofka noch weitaus mehr Potenzial in seinem Schützling, den er bereits im Januar als hoffnungsvollstes Talent der Liga bezeichnete: "Ich denke, dass er noch mehr draufhat und momentan bei 70 Prozent ist." Was auf der einen Seite vielversprechend für Fans wie auch für den Spieler selbst klingt, dessen Fähigkeiten vom Trainer erkannt und geschätzt werden, kann auch als Aufforderung interpretiert werden: Dressel muss weiter an sich arbeiten. Auch Sportchef Günther Gorenzel fordert mehr vom jungen Löwen, der sich hin und wieder "zu sehr versteckt": "Dennis muss aus seiner Komfortzone raus und darf sich nicht denken: Jetzt habe ich meinen Profivertrag, jetzt stelle ich mich wieder hinten an."

Bierofka traut Dressel, der seit der U 10 das Trikot von 1860 München trägt, zwar einiges zu, aber erwartet auch ebenso viel von seinem Spieler: "Wenn er noch aktiver wird, sich mehr zutraut und sein vorhandenes Potenzial ausschöpft, dann kann er ein richtig guter Spieler werden." Nach Moritz Leitner (Norwich City, zuvor bei Borussia Dortmund), Julian Weigl (Borussia Dortmund), Lars Bender, Julian Baumgartlinger (beide Bayer Leverkusen) und Daniel Baier (FC Augsburg) könnte Dressel also das nächste große Mittelfeld-Talent von 1860 München sein, das es aus der Jugend in die Bundesliga schafft.

kon