Bundesliga

Für nur neun Millionen Euro: Amiri ein Leverkusener

Hoffenheims Eigengewächs folgt Demirbay

Für nur neun Millionen Euro: Amiri ein Leverkusener

Verlässt die TSG Hoffenheim Richtung Leverkusen: U-21-Nationalspieler Nadiem Amiri.

Verlässt die TSG Hoffenheim Richtung Leverkusen: U-21-Nationalspieler Nadiem Amiri. imago images

"Nadiem Amiri ist dank seiner Schnelligkeit, Zielstrebigkeit, seines ausgeprägten Zugs zum Tor und hervorragender technischer Fähigkeiten genau der Typ Spieler, den wir für unseren Kader noch gesucht haben", erklärte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes.

Amiris Vertrag in Hoffenheim lief bis 2020. Wollte die TSG den 22-Jährigen (106 Bundesliga-Spiele, elf Tore, 13 Assists) kommenden Sommer nicht ablösefrei verlieren, konnte sie nur noch in dieser Transferperiode einen nennenswerten Erlös für ihn erzielen. Als "unaufgeregt und mit offenem Ausgang" hatte Manager Alexander Rosen die Personalie zuletzt beschrieben, auch auf eine Vertragsverlängerung mit dem Mittelfeldspieler, der sich der TSG im Alter von 15 Jahren anschloss, hoffte man in Sinsheim bis zuletzt.

Vertrag bis 2024, Rückennummer 11

Nun wagt das Hoffenheimer Eigengewächs jedoch einen neuen Schritt. In Leverkusen ("Hier wird offensiv und attraktiv Fußball gespielt. Das kommt meiner Spielweise zu Gute") unterschrieb der U-21-Nationalspieler einen Fünfjahresvertrag bis 2024. Bayers neue Nummer 11 kommt nach kicker-Informationen für die vergleichsweise günstige Ablösesumme von neun Millionen Euro.

Der schnelle und mit Zug zum Tor ausgestattete Mittelfeldspieler könnte die Lücke schließen, die der Wechsel von Julian Brandt zum BVB hinterlassen hat. Er ist der zweite Hoffenheimer, der diesen Sommer nach Leverkusen wechselt. Zuvor hatte Bayer bereits Kerem Demirbay für die klubinterne Rekordsumme von 32 Millionen Euro verpflichtet. "Ich würde mich echt freuen, wenn er kommt", meinte Demirbay unlängst im kicker-Interview: "Nadiem ist ein guter Freund von mir."

Seine Leistungen bei der zurückliegenden U-21-EM haben uns in unserer Überzeugung dann nochmals bestätigt, dass er uns angesichts der Vielzahl an Aufgaben weiterhelfen wird.

Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler

Die vergangene Saison lief für Amiri nicht nach Plan. Wegen eines Ermüdungsbruchs im linken Fuß musste er Mitte August operiert werden und fiel bis Ende November aus. Den ersten Bundesliga-Einsatz verzeichnete er erst am 19. Spieltag beim 4:2-Erfolg in Freiburg. Im Saisonendspurt kam Amiri wieder richtig in Fahrt, ehe ihn erneut eine Verletzung stoppte. Wegen eines am 33. Spieltag beim 0:1 gegen Bremen erlittenen Außenbandrisses im Sprunggelenk bangte Amiri um die Teilnahme an der U-21-EM in Italien. Am Ende stand er aber doch in allen fünf Spielen auf dem Platz und trug mit drei Toren maßgeblich zum Einzug ins Finale bei, das gegen Spanien mit 1:2 verloren ging.

"Wir hatten uns schon länger mit ihm beschäftigt", verriet Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler: "Seine Leistungen bei der zurückliegenden U-21-EM haben uns in unserer Überzeugung dann nochmals bestätigt, dass er uns angesichts der Vielzahl an Aufgaben in Bundesliga, Pokal und Champions League weiterhelfen wird."

Die Hoffenheimer haben diesen Sommer damit über 100 Millionen Euro für Spieler eingenommen. Neben Demirbay und Amiri verließen auch Angreifer Joelinton (für 40 Millionen zu Newcastle United) und Linksverteidiger Nico Schulz (für 25 Millionen zu Borussia Dortmund) den Kraichgau.

Rosen: "Es ist mit einer besonderen Wehmut verbunden"

"Es ist mit einer besonderen Wehmut verbunden, wenn uns ein Spieler verlässt, der in der eigenen Akademie zu einem gestandenen Profi reifte und den man sehr lange sehr intensiv begleitet hat", sagte TSG-Manager Rosen. "Obwohl wir bereits frühzeitig und schon unmittelbar nach seiner Verletzung signalisiert haben, dass wir gerne in konkrete Gespräche gehen würden, wollte Nadiem seinen im nächsten Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern", meinte Rosen, für den es "gemäß unserer Philosophie nicht infrage kommt, einen Spieler dieses Formats aus der eigenen Akademie ablösefrei wechseln zu lassen".

ski

Zwischen 1,4 und 100 Millionen: Die Rekordtransfers der Bundesligisten