Bundesliga

Fischer: "Nimmst du es nicht ernst, regst du dich auf"

Coach von Union Berlin muss mit vielen Spielern jonglieren

Fischer: "Nimmst du es nicht ernst, regst du dich auf"

35 Spieler im Training: Urs Fischer (Mitte) muss den Überblick behalten über all die aktuellen Union-Profis.

35 Spieler im Training: Urs Fischer (Mitte) muss den Überblick behalten über all die aktuellen Union-Profis. picture alliance

Aus dem Trainingslager des 1. FC Union Berlin in Windischgarsten berichtet Jan Reinold

35 Spieler umfasst der Kader des Bundesliga-Neulings. 32 Profis reisten mit ins Trainingslager nach Windischgarsten, wo Union für die große Gruppe nur ein Trainingsplatz zur Verfügung stand. Einer, Suleiman Abdullahi, hatte laut Klubangaben mit Passproblemen bei der Ausreise aus seiner nigerianischen Heimat zu kämpfen und kam deshalb erst am vergangenen Donnerstag nach. Zwei bis drei der 33 vor Ort weilenden Profis nahmen im Schnitt zudem pro Tag aufgrund von Verletzungen nicht (beispielsweise Florian Hübner) oder nur eingeschränkt (etwa Neven Subotic) am regulären Trainingsbetrieb teil. Trotzdem war die Gruppe immer noch ungewöhnlich groß.

Alle bei Laune zu halten (und angemessen zu belasten) gestaltete sich nicht ganz einfach und stellte auch das Trainerteam vor Herausforderungen sowie zusätzliche Arbeit. Fischer aber war dennoch zufrieden.

"Die Jungs waren mit Spaß dabei, die Intensität war da, die Qualität war da. Nicht vergessen: 33 Mann - auf einem Feld, das sagt alles aus. Alle haben funktioniert", sagte Unions Coach über die finale Einheit, die er stellvertretend für den Verlauf des Trainingslagers nannte.

Er räumte aber auch ein: "Du musst solche Trainings schon entsprechend planen. Du verlierst immer viel Zeit mit Umstellen, gerade wenn du nur ein Feld zur Verfügung hast."

Bis zum Schließen des Transferfensters am 2. September soll der Kader noch auf etwa 27 Spieler verkleinert werden. Welche Spieler von dieser Reduzierung betroffen sein könnten, wollte Fischer nicht verraten. Der Schweizer, ein in diesen Dingen geübter Diplomat, verwies auf Manager Oliver Ruhnert. Nur so viel: "Wir haben alle eine Richtung im Kopf."

Fischer: "Ich bin überzeugt"

Am Mittwochvormittag verlässt Union das Camp in Windischgarsten und siedelt in die etwa 250 Kilometer entfernte österreichische Landeshauptstadt Wien über. Dort trifft der Bundesliga-Neuling am Abend (19 Uhr) auf den Viertligisten First Vienna. Für die Eisernen ist es der dritte Test im Rahmen des Trainingslagers. Nach den Erfolgen gegen die beiden Zweitligisten SV Ried und Blau-Weiß Linz (jeweils 3:0) bekommt es Fischers Mannschaft erneut mit einem unterklassigen Gegner zu tun. Die Partie ist allerdings eher als freundschaftliche Geste zu werten, feiert die Vienna doch in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen.

Nach den intensiven Tagen im Trainingslager sei der Auftritt beim ältesten Fußballklub der Alpenrepublik "die richtige Aufgabe", urteilte Fischer. Gleichzeitig rief der Schweizer das Gastspiel beim Wiener Amateurklub aber auch zu einem Charaktertest aus. "Aufgepasst: Nicht unterschätzen. Sie sind sehr ambitioniert. Sie haben ehemalige Erstliga-Spieler verpflichtet. Für mich ist entscheidend, wie ernst du es nimmst. Wenn du das Spiel nicht ernst nimmst, regst du dich auf. Du bist ja so schon müde, da braucht es nicht viel und du diskutierst auf dem Feld mehr, als du Fußball spielst", erklärte der Coach und meinte: "Für mich ist es ein guter Test. Da siehst du wieder einige Dinge, auch im Verhalten der Jungs. Aber ich bin überzeugt, dass sie die richtige Einstellung finden werden."

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