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Den Frauenfußball in Deutschland wirft das wieder zurück

Kommentar von kicker-Reporter Gunnar Meggers

Den Frauenfußball in Deutschland wirft das wieder zurück

Notierte im Viertelfinale die ersten Gegentore bei dieser WM - und zugleich das WM-Aus: Martina Voss-Tecklenburg.

Notierte im Viertelfinale die ersten Gegentore bei dieser WM - und zugleich das WM-Aus: Martina Voss-Tecklenburg. imago images

"Wir sind in einem Prozess." Das hatte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor und auch während der Weltmeisterschaft in Frankreich immer wieder betont. Viel Zeit hatte sie nicht, um die Mannschaft, die sie Ende November von Horst Hrubesch übernommen hatte, auf dieses Turnier vorzubereiten. Lediglich vier Testspiele standen vorher auf dem Programm.

Das war allen vorher bewusst - und dieses Risiko hat der DFB in Kauf genommen, weil die Verantwortlichen von Voss-Tecklenburg überzeugt waren. Und auch immer noch sind. Daran ändert auch das Viertelfinal-Aus gegen Schweden (1:2) trotz zwischenzeitlicher Führung nichts. Das DFB-Team ist ohne Punktverlust und Gegentor in die Runde der letzten Acht eingezogen - selten mit spielerischem Glanz, aber oft mit Effizienz und einem Schuss Cleverness.

Vom Fernseher aus wird Richtung Tokio geblickt

Gegen Schweden hat das aber nicht mehr gereicht. Die erfahrenen Skandinavierinnen haben der deutschen Mannschaft am Samstagabend in Rennes die Grenzen aufgezeigt. Und veranschaulicht, dass das deutsche Team bei weitem noch nicht so stabil ist, wie es sich selbst wohl schon wähnte.

Gegen Schweden zu verlieren ist allerdings keine Schande. Schade ist aber, dass die deutsche Mannschaft mit der Niederlage im Viertelfinale auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Tokio verpasst hat. Die Teilnahme an diesem Turnier war vor der WM als Mindestziel ausgegeben worden. Jetzt muss der Titelverteidiger im nächsten Jahr am Fernseher Richtung Tokio blicken.

kicker-Reporter Gunnar Meggers

kicker

Der deutsche Frauenfußball wird noch eine Weile brauchen

Den Frauenfußball in Deutschland wirft das im Kampf um die - auch mediale - Aufmerksamkeit wieder zurück. Die TV-Quoten waren während des Turniers wieder erstaunlich gut. Und jetzt warten in der Qualifikation zur EM 2021 in England Gegner wie Montenegro und Irland. Das klingt nicht nach fußballerischen Highlights.

Der deutsche Frauenfußball wird noch eine Weile brauchen, um sich in die absolute Weltspitze zurückzukämpfen.