Frauen

Popp: "So will ich meine Mannschaft sehen"

Kapitänin trifft in ihrem 100. Länderspiel per Kopf

Popp: "So will ich meine Mannschaft sehen"

Brachte den 3:0-Sieg der DFB-Frauen gegen Nigeria auf den Weg: DFB-Kapitänin und Stürmerin Alexandra Popp (rechts).

Brachte den 3:0-Sieg der DFB-Frauen gegen Nigeria auf den Weg: DFB-Kapitänin und Stürmerin Alexandra Popp (rechts). imago images

Die Hitze im Stade des Alpes in Grenoble im Südosten Frankreichs (knapp unter 30 Grad Celsius), ein sehr aggressiver Gegner, der zu Beginn durchaus mutig mitspielte, und 17.988 Zuschauer, von denen etliche zu Nigeria hielten und pfiffen, als zwei Entscheidungen nach dem Videobeweis zu Gunsten der deutschen Mannschaft fielen: Die DFB-Auswahl hatte an diesem frühen Samstagabend mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, hielt aber stand und zog mit einem 3:0 ins Viertelfinale ein.

"Das ist nicht selbstverständlich", betonte Martina Voss-Tecklenburg angesichts aller Widerstände nach der Partie am "ZDF"-Mikrofon. Die Bundestrainerin fand: "Es ist schön, dass wir unser Ziel erreicht haben. Das war nicht leicht." Schließlich hatte Nigeria forsch losgelegt und sich nach nicht einmal 60 Sekunden den ersten Eckball erarbeitet. Ohnehin erwies sich der Afrika-Meister als zäher Kontrahent - und die deutsche Mannschaft hatte "nicht die Spielruhe", wie Voss-Tecklenburg fand.

Dennoch lag ihr Team nach einer halben Stunde mit 2:0 vorne und unterstrich damit die Kräfteverhältnisse. Erst nach der Pause "hat uns der Faden gefehlt", meinte Kapitänin Alexandra Popp, die in ihrem 100. Länderspiel den Führungstreffer erzielt hatte. Nigeria kam nun auf und verlagerte das Geschehen über weite Strecken des zweiten Durchgangs in die gegnerische Hälfte, brachte die deutsche Mannschaft aber nie in ernsthafte Gefahr. Torfrau Almuth Schult blieb nahezu beschäftigungslos.

"Sehr aggressiv in den Zweikämpfen"

Spielbericht

So fand Popp: "Wir haben ein wirklich gutes Spiel abgeliefert." Dann präzisierte sie: Das Team habe "wenig zugelassen", sei "sehr aggressiv in den Zweikämpfen" gewesen und habe gerade in der ersten Hälfte "nach vorne viel Druck gemacht". Kurzum, so Popp: "So will ich meine Mannschaft sehen."

Und doch: Will die DFB-Elf noch eine Weile im Turnier verbleiben, sollte sie sich steigern, denn im Viertelfinale wartet eine anspruchsvollere Aufgabe als Nigeria. Dann steht ein Duell mit Kanada oder mit Schweden an - und hier wird die bislang noch komplett ohne Gegentor gebliebene deutsche Abwehr (1:0, 1:0, 4:0, 3:0) wohl etwas mehr gefordert werden. Beide haben in der Gruppenphase immerhin sechs Punkte geholt und sind in der FIFA-Weltrangliste unter den ersten Zehn zu finden. Kanada ist auf Platz fünf notiert, Schweden auf Platz neun. Nigeria hingegen, zum Vergleich, steht lediglich auf Rang 38.

lei

Bilder zur Partie Deutschland - Nigeria