Bundesliga

VfB: Zuber ist weg, andere zaudern

Stuttgart nach dem Abstieg

VfB: Zuber ist weg, andere zaudern

Nächste Saison nicht mehr beim VfB: Steven Zuber.

Nächste Saison nicht mehr beim VfB: Steven Zuber. imago images

Am Ende mussten mal wieder die üblichen Verdächtigen eine Katastrophe erklären, die zum größeren Teil von ihren Kollegen zu verantworten ist. Neben Sportvorstand Thomas Hitzlsperger, dem der Schock über den dritten Sturz in die Zweitklassigkeit nach 1975 und 2016 regelrecht ins Gesicht geschrieben war, stellten sich lediglich Christian Gentner und Ron-Robert Zieler den Fragen der Journalisten. Seelen-Striptease für die Öffentlichkeit, wenn von "eine große Leere, kaum jemand hat gesprochen, die Köpfe waren unten, erwachsene Männer, die Tränen verdrücken" berichtet wird. Szenen, die von Gentner abschließend noch mit vier Worten zusammengefasst werden. "Nichts, das man braucht."

Schockstarre in Stuttgart, wohin Mannschaft, Staff und Verantwortliche in der Nacht noch zurückgekehrt sind. Für Dienstag ist noch ein Zusammenkommen aller geplant, um die wichtigsten Termine abzusprechen mit Blick auf die bereits am 29. Juli startende Zweitliga-Saison. Neben Terminen, zum Beispiel für den Trainingsstart oder fürs Trainingslager, beschäftigt ein anderer Punkt die sportliche Führung: das Aussehen des künftigen Kaders. Zwar verfügen alle Profis über Verträge auch für die 2. Liga, aber nicht eines jeden Bleiben ist garantiert, zum Beispiel von Anastasios Donis, bzw. erwünscht, was auf Pablo Maffeo zutrifft.

Es ist aus der Emotion heraus der völlig falsche Zeitpunkt, irgendwelche Dinge rauszuposaunen.

Christian Gentner

Zuber hat jetzt selbst seine Zeit in weiß-rot beendet. Der Schweizer, der von der TSG Hoffenheim bis Ende Juni ausgeliehen ist, wandte sich über die sozialen Medien an die Fans. "Es fällt mir gerade sehr schwer, Worte zu finden. Ich bin leer und traurig", erklärt Zuber, dessen möglicher Verbleib zumindest intern diskutiert worden ist. Vergebene Liebesmühe. "Diesen bitteren Moment hat dieser Verein nicht verdient. Danke für die Zeit mit euch. Obwohl sie unschön endet, werde ich sie positiv in Erinnerung halten."

Ähnliche Worte werden in den nächsten Tagen des Öfteren gehört oder gelesen werden. Ob auch von Gentner und Zieler, wird sich zeigen. Die beiden Vorzeigeprofis zaudern. "Es ist aus der Emotion heraus der völlig falsche Zeitpunkt, irgendwelche Dinge rauszuposaunen", meint zum Beispiel der Kapitän. "Entscheidend ist nicht meine Personalie." Ähnlich argumentiert der Keeper. "So nah nach dem Spiel ist das kein Thema."

Gentner steckt in der Zwickmühle

Während der VfB-Keeper noch bis 2020 gebunden ist und mit seinen 30 Lenzen noch ein paar gute Jahre vor sich haben dürfte, was ihm Angebote in Aussicht stellt, steckt Gentner in der Zwickmühle. Der mittlerweile bald 34-Jährige möchte noch ein Jahr spielen. Am liebsten natürlich in der Bundesliga. Die Hoffnung, dies beim VfB zu können, mit dem darüber bereits ein erster kurzer Meinungsaustausch stattgefunden hat, ist geplatzt. Eigentlich müsste Gentner also wechseln, will er sich nicht nochmal, wie nach dem Abstieg 2016, die Tretmühle 2. Liga antun. Wenn da nicht seine weitere Zukunftsplanung wäre, die, so eine mit Präsident Wolfgang Dietrich besprochene Idee, möglicherweise sogar ein Job im VfB-Management bereithielte.

George Moissidis

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin - VfB Stuttgart