Urs Fischer war zufrieden. Berlins Trainer sprach nach dem Schlusspfiff von einer "tollen Leistung" und sah in Suleiman Abdullahis Tor zum 1:1 den ausschlaggebenden Punkt für den "mutigen Auftritt" des Zweitliga-Dritten. "Es war wichtig für uns, zeitnah auszugleichen. Ich glaube, das hat der Mannschaft den Glauben für den Rest des Spiels gegeben." Lediglich 87 Sekunden benötigten die Berliner, um Christian Gentners Führungstreffer zu egalisieren .
Wer mit defensiv eingestellten Berlinern gerechnet hatte - schließlich stellt die Fischer-Elf mit 33 Gegentoren die beste Abwehr der 2. Bundesliga -, der lag falsch. Trimmel & Co. begegneten dem favorisierten VfB auf Augenhöhe. "Über 90 Minuten sich nur hinten reinzustellen, wäre nicht aufgegangen. Das hat die Mannschaft gut gemacht", so Fischer.
Es ist erst Halbzeit, es gibt zwei Spiele. Gewonnen ist noch nichts.
Union-Trainer Urs Fischer
In Jubelarien wollte der Schweizer trotz der zwei wichtigen Auswärtstore aber nicht einstimmen: "Es ist erst Halbzeit, es gibt zwei Spiele. Gewonnen ist noch nichts." Zudem muss der Union-Coach im Rückspiel auf zwei wichtige Säulen verzichten. "Ich finde diese Regel komisch", kommentierte Fischer die Gelbsperren von Christopher Trimmel (10. Gelbe Karte) und Felix Kroos (5.). Und meinte damit die Tatsache, dass Gelbe Karten aus der regulären Saison vor der Relegation nicht gestrichen werden. Angst und Bange ist ihm wegen der zwei Ausfälle aber nicht: "Ich bin aber zuversichtlich, dass die anderen Spieler, die bereitstehen, das gut machen werden."
Unions Kapitän Trimmel ließ sich den Wehmut über das Verpassen des Saisonfinals am kommenden Montag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nicht anmerken: "Es schmerzt gar nicht. Ich habe das Vertrauen in den guten Kader." Viel lieber richtete der 32-jährige Verteidiger den Blick nach vorne: "Das Stadion wird beben. Wir sind zuhause sehr, sehr stark. Das weiß auch Stuttgart."
Entwarnung bei Gikiewicz
Entwarnung konnte Berlins Trainer in einer weiteren Personalie geben. Torhüter Rafal Gikiewicz hatte mit einer deutlich geschwollenen Hand zu kämpfen, laut Fischer besteht aber kein Grund zur Sorge: "Dass nach 90 Minuten Kampf Spuren zurückbleiben ist normal - sonst hätten wir irgendetwas falsch gemacht."