Bundesliga

BVB verpflichtet Schulz - und greift tief in die Tasche

Nationalspieler kommt für 25 Millionen Euro aus Hoffenheim

BVB verpflichtet Schulz - und greift tief in die Tasche

In Zukunft regelmäßig an der Seitenlinie im Dortmunder Stadion unterwegs: Nico Schulz.

In Zukunft regelmäßig an der Seitenlinie im Dortmunder Stadion unterwegs: Nico Schulz. imago images

Abdou Diallo, Raphael Guerreiro und Marcel Schmelzer: Der Dortmunder Kader gibt drei Spieler her, die den Posten des Linksverteidigers übernehmen können. Nur: Keiner der drei besticht mit einer außerordentlichen Geschwindigkeit. Da sich die Verantwortlichen des BVB aber nach mehr Dynamik auf der Außenbahn gesehnt haben, stößt bald ein Nationalspieler zur Borussia, der sehr wohl eine außerordentliche Geschwindigkeit mitbringt: Nico Schulz.

Der Transfer des 26-jährigen Linksverteidigers der TSG Hoffenheim hat sich in den vergangenen Wochen längst angebahnt, an diesem Dienstagvormittag hat der BVB den Wechsel bestätigt. Schulz, der in Hoffenheim noch bis 2021 gebunden war, kostet nach kicker-Informationen 25 Millionen Euro Ablöse und damit nicht viel weniger als der bisherige Dortmunder Rekordeinkauf André Schürrle, der 2016 für rund 30 Millionen Euro aus Wolfsburg kam. Schulz erhält einen Vertrag bis 2024.

Spielersteckbrief N. Schulz
N. Schulz

Schulz Nico

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
78
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
76
3
RB Leipzig RB Leipzig
66

Eine Mannschaft, "die einfach gut zu mir und meinem Stil passt"

"Nico Schulz ist ein Abwehrspieler, der in den vergangenen Jahren noch einmal einen deutlichen Leistungssprung gemacht hat", sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc. "Genau wie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft werden wir von seiner Physis, seinem Tempo und seiner extremen Dynamik sehr profitieren. Ein Spieler wie er mit seinem Kampfgeist und seiner Erfolgsgier tut jeder Mannschaft gut."

Schulz nennt den BVB einen "Top-Klub, dessen Team einen Fußball spielt, der einfach gut zu mir und meinem Stil passt. Ich glaube, dass ich dem Team mit meiner Art zu spielen, helfen kann. Gemeinsam können wir Großes erreichen." Gleichzeitig wisse er "sehr genau, was ich der TSG Hoffenheim, den Menschen hier im Klub, dem Trainerteam, den Fans und meinen Mannschaftskollegen zu verdanken habe. Ich habe auch deshalb lange über den Wechsel nachgedacht."

Hoffenheim macht das nächste satte Plus

Schulz ist bei Hertha BSC ausgebildet worden, schaffte den Durchbruch nach zwei weniger erfolgreichen Jahren bei Borussia Mönchengladbach aber erst in Hoffenheim. Unter Trainer Julian Nagelsmann blühte er auf, war in den vergangenen beiden Spielzeiten in 57 Partien an 13 Toren beteiligt (zwei Treffer, elf Assists) und reifte zum Nationalspieler (sechs Länderspiele, zwei Tore). Nun geht er also den Schritt zu einem Topklub - dem BVB.

"Auch wenn wir am Ende nach Abwägung aller Umstände dem Wechsel zugestimmt haben, bedauern wir den Verlust von Nico natürlich", sagt Alexander Rosen, Hoffenheims Direktor Profifußball, zum Abschied. "Er hat bei uns in nur zwei Jahren eine geradezu sensationelle Entwicklung genommen und steht damit sinnbildlich für einen Weg, den Spieler bei der TSG gehen können."

2017 hatte die TSG 3,5 Millionen Euro für Schulz nach Gladbach überwiesen und macht nun ein sattes Plus - genau wie bei Kerem Demirbay, der 2016 für 1,7 Millionen Euro vom HSV gekommen war und jetzt für 32 Millionen Euro nach Leverkusen wechselte. Rosen: "Bei derartigen Transfers spielen natürlich auch wirtschaftliche Faktoren für uns als Klub eine Rolle, aber auch Themen mit denen der Spieler konfrontiert wird, die ab einem gewissen Level nur noch schwer aufzuhalten sind."

Folgen schon bald Hazard und Brandt?

In Dortmund ist Schulz nach Perspektivspieler Mateu Morey (19, Barcelona) der zweite Sommerneuzugang, aber noch längst nicht der letzte: Mit der Vollzugsmeldung bei Thorgan Hazard (26, Gladbach) wird noch in dieser Woche gerechnet, und auch bei Julian Brandt (23, Leverkusen) deutet vieles darauf hin, dass er bald das BVB-Trikot tragen wird.

lei/hen/jpe

Die Sprüche der Rückrunde 2018/19