Gegen einen starken Gegner wie Hoffenheim zeigten sich die Königsblauen am Karsamstag willig, zeitweise offensiv druckvoll und defensiv stabil. Ein Teil der Wahrheit, der Hauptteil, war aber auch: Sechsmal ließen die Schalker den Gast aus dem Kraichgau gefährlich abziehen, fünfmal schlug der Ball im Netz ein, nur einmal konnte Torwart Alexander Nübel einen kraftvollen Distanzschuss abwehren. Und weil selbst einige Möglichkeiten teils fahrlässig liegengelassen wurden, stand am Ende ein deutliches 2:5 zu Buche.
Mit einher ging noch dieser Fakt: Erstmals kassierte S04 ganze fünf Bundesliga-Gegentore in der eigenen und im Jahre 2001 eröffneten Veltins-Arena. Zuvor hatten die Königsblauen mindestens fünf Gegentreffer im Mai 1981 bei der 0:6-Niederlage gegen den VfL Bochum kassiert.
Stevens mit nur einem Sieg bislang
Trainer Huub Stevens erklärte sich im Anschluss gegenüber "Eurosport": "Wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die einen guten Lauf hat (Hoffenheim jetzt mit vier Siegen in Folge; Anm.d.Red.), dann darfst du bestimmte Fehler nicht machen. Wenn du sie dann machst, musst du versuchen, so schnell wie möglich wieder zurück im Spiel zu sein. Das haben wir nicht getan. Uns gelingt es nicht, das 1:1 zu machen, dann gehen die Köpfe nach unten und das müssen wir künftig versuchen zu verhindern. Dass wir dann nicht den Gegner, sondern uns selbst aufbauen. Das ist schwierig."
Stevens, der seit sechs Pflichtspielen als Interimstrainer und Nachfolger von Domenico Tedesco im Amt ist und seither nur einen Sieg (1:0 in Hannover) zustande gebracht hat (1/1/4) und zugleich weiterhin auf seinen 100. Bundesliga-Sieg als S04-Trainer warten muss, weiß er auch nach wie vor: "Das ist alles eine schwere Aufgabe, das habe ich immer gesagt - und das hat sich heute wieder gezeigt." Immerhin bleibt für den Tabellen-15. der Bundesliga der Sechs-Punkte-Vorsprung auf den VfB Stuttgart ( 0:6 in Augsburg , Freistellung von Trainer Markus Weinzierl ) bestehen.
Weiterhin im Abstiegskampf, weiterhin sechs Punkte vor Stuttgart: der FC Schalke 04. imago
Der GAU ist bei noch vier ausstehenden Spielen dennoch möglich, zumal am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das heiße Revierderby bei Meisterschaftskandidat Borussia Dortmund ansteht. "Wir müssen bis zum Ende kämpfen. Das werden wir tun", gibt der zwischenzeitliche 1:2-Elfmeterschütze Daniel Caliguri aus.
Stevens: "Meine schwierigste Aufgabe"
Dass es mit den noch notwendigen Punkten klappt, dafür will auch Coach Stevens sorgen - und zwar direkt mit der Maßnahme, die freien Ostertage zu streichen: "Ich hätte der Mannschaft gerne über Ostern freigegeben, doch das hat sie sich leider nicht verdient. Wir müssen das Spiel aufarbeiten und dann ab Dienstag wieder voll ins Training gehen, um uns dann gut auf Dortmund vorzubereiten." Zuversicht in die Leistungsbereitschaft des Teams strahlt der "Knurrer von Kerkrade" dabei natürlich weiterhin aus: "Dass das meine schwierigste Aufgabe ist, die ich je gehabt habe, das weiß ich und habe ich zuletzt immer gesagt. Wir müssen mit vollem Vertrauen mit dieser Mannschaft weiterarbeiten, weil wir können nicht anders."