"Wenn nach dem Spiel die Zuschauer auf den Sitzen stehen, dann macht das auch mich als Präsidenten glücklich", zeigte sich Jürgen Machmeier nach dem Spiel rundum zufrieden. "Wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, kannst Du es gegen eine Mannschaft wie St. Pauli kaum besser machen." Das sah Trainer Uwe Koschinat zumindest in der Anfangsphase etwas anders: "Heute habe ich in den ersten zehn Minuten eine deutliche Unterlegenheit von uns festgestellt", so der SVS-Coach. Als Weckruf für sein Team sah er den nicht gegebenen Treffer von Denis Linsmayer, bei dem Verlaat im strafbaren Abseits stand.
Sonderlob für Karl
In der Folge fand Sandhausen ins Spiel und ging bereits mit einer 2:0-Führung in die Pause. "Auch heute sind wir über den Kampf bis hin zum Spielerischen gekommen und haben eindrucksvoll bewiesen, was wir draufhaben", fasste Mikayil Kabaca die Partie zusammen. Ein Sonderlob vom Trainer bekam Markus Karl, mit 66 Ballkontakten und einer Passquote von 69 % Aktivposten im Mittelfeld. "Er hat viele Ballgewinne im Zentrum gehabt, das hat uns enorm weitergeholfen", so Koschinat.
Immer nur schön zu spielen, aber am Ende ohne Punkte da zu stehen, bringt auf Dauer nicht viel.
Dennis Diekmeier
Insgesamt herrscht in Sandhausen nach zwei siegreichen Spielen und dem Sprung auf Rang 15 vorsichtiger Optimismus. "Vielleicht hat uns die Klatsche gegen Aue (0:3, d. Red.) mal ganz gutgetan. Immer nur schön zu spielen, aber am Ende ohne Punkte da zu stehen, bringt auf Dauer nicht viel", so Kapitän Dennis Diekmeier, der aber auch warnte, dass jetzt keiner "auch nur ein Prozent nachlassen" dürfe. Und auch Koschinat mahnte bei aller Freude über das 4:0 vor der "prekären Lage": "Diese Momentaufnahme ist für den Klub und für die Fans sehr gut, doch es ist ganz wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass in unserer derzeitigen Situation Punkte Pflicht sind."
Sandhausen: Vorbereitung ohne Testspiele
Und so wird der SVS die spielfreien Wochen nutzen und sich konzentriert auf die kommenden Aufgaben vorbereiten: "Wir nehmen diese beiden Siege jetzt mit in die Länderspielpause, die wir ohne Testspiel zur Vorbereitung nutzen, und fahren danach mit voller Kraft nach Ingolstadt, um an die heutige Leistung anzuknüpfen“, so Kabaca. Für Präsident Machmeier ist klar: "Den momentanen Tabellenplatz müssen wir mit dem Messer zwischen den Zähnen verteidigen."