Die Situation erinnert an den Sommer. Auch damals wartete Bornemann bis kurz vor Transferschluss und präsentierte fast in letzter Minute zwei exotische Lösungen, die beide bislang nicht wirklich überzeugen konnten. Während Matheus Pereira in neun Spielen noch keinen Scorerpunkt verbucht hat, kommt Virgil Misidjan in 17 Partien immerhin auf ein Tor und zwei Assists.
Auch jetzt pokert Bornemann bis zum Schluss. Er zielt darauf ab, in den letzten Tagen des Transferfensters angesichts des knappen Budgets doch noch die zwei, drei "besten Lösungen" herauszuholen. Ein Kandidat ist Ivo Ilicevic. Der 32-Jährige bringt immerhin 134 Bundesligaspiele und 18 Tore als Empfehlung mit, zuletzt spielte er für Qairat Almaty in Kasachstan. Den Medizincheck hat der verletzungsanfällige Deutsch-Kroate bereits bestanden. Den Zuschlag erhält er beim Club aber nur, wenn sich andere Optionen zerschlagen.
Bornemanns komplizierter Poker geht also weiter. Auch in Sachen Abgänge hat sich bislang nichts getan, weder bei Abräumer Lukas Jäger noch bei Offensivkraft Edgar Salli. Bei beiden wäre der FCN gesprächsbereit, weggeschickt werden soll aber keiner. Jäger stand zuletzt beim 1:2 in Mainz im 18er-Kader, Salli eine Woche zuvor beim 1:3 gegen Hertha. Zumindest als Reservisten werden beide also sporadisch gebraucht, ihre Chance auf Einsätze ist dennoch gering.