Fenerbahce präsentierte sich in der türkischen Süper Lig weiter formstark, kam gegen Ankaragücü zu seinem siebten Sieg in Folge und belegt derzeit hinter Lokalrivale Galatasaray mit zwei Zählern Rückstand Rang zwei. Der deutsche Trainer Christoph Daum setzte gegen Schalke auf exakt jenes Team, das Eindhoven am zweiten Spieltag mit 3:0 besiegt hatte. Schalke trennte sich in der Liga gegen den FC Bayern mit einem 1:1 . Coach Ralf Rangnick wechselte zwei Mal Personal aus: Hamit Altintop und Sand kamen für Ernst und Kuranyi ins Team.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Fabio Luciano (14')
1:1 Lincoln (59')
Volkan - Serkan Balci, Önder Turaci, Fabio Luciano , Ümit Özat - Mehmet Aurelio , Selcuk Sahin, Appiah , Alex - Anelka, Nobre
Rost - Hamit Altintop, Bordon, D. Rodriguez , Krstajic - C. Poulsen, Rafinha , Kobiashvili , Lincoln - E. Sand , Larsen
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Sükrü Saracoglu |
| Zuschauer | 50.000 (ausverkauft) |
Schalke hielt in der dichten Atmosphäre im Stadion "Sükrü Saracoglu" - jede Aktion der Gäste wurde mit einem durchdringenden Pfeifkonzert begleitet - zu Beginn gut dagegen. Die Rangnick-Elf war wachsam, hielt jegliche Gefahr vom eigenen Tor fern, ohne in der Offensive freilich zunächst Akzente setzen zu können. Die verhalten beginnenden Türken nutzten dann nach einer knappen Viertelstunde ihre erste Möglichkeit sofort zur Führung: Ein Freistoß von Alex aus dem rechten Halbfeld segelte an den Fünfmeterraum, wo Luciano vollkommen unbedrängt aus vier Metern ins rechte obere Eck einnicken konnte (14.). Der deutsche Vertreter war angeschlagen, und fast hätte das Sturmduo Fenerbahces den Gästen einen zweiten Tiefschlag versetzt, doch Nobre verpasste Anelkas Hereingabe frei vor Rost um Zentimeter (17.). Danach allerdings rafften sich die "Königsblauen" auf und starteten Angriff auf Angriff Richtung Tor von Nationalkeeper Volkan. Der fleißige Rafinha wurde in letzter Sekunde gebremst, Poulsens Kopfball bei der sich unmittelbar anschließenden Ecke konnte Volkan gerade noch parieren (19.). Rafinha verpasste nach einem mutigen Sololauf in den Strafraum aus sieben Metern mit einem Schuss ans Außennetz einen durchaus möglichen besseren Abschluss (25.). Fenerbahce reagierte meist nur und lauerte auf Konter. Dadurch hatte Schalke zwar auch in der Folge mehr Ballbesitz, unter dem Strich kamen gegen eine durchaus nicht sattelfeste Abwehr der Heimelf vor der Pause allerdings nurmehr Halbchancen heraus. Die besseren Möglichkeiten hatte die Daum-Elf: Alex' Distanzschuss verfehlte sein Ziel nur knapp (33.), und nach Altintops katastrophalem Fehlpass vergab Nobre allein vor Rost, der glänzend parierte, die bis dorthin beste Chance des Spiels (41.). Mit Kuranyi für den mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgeschiedenen Sand begann Schalke bei nun strömenden Regen Durchgang zwei, in der Aurelio kurz nach Wiederanpfiff mit einem gefährlichen Distanzschuss auf nun glitschigen Untergrund den ersten Akzent setzte. Das druckvollere Spiel aber zeigten weiterhin die "Königsblauen", blieben aber trotz gut eingeleiteter Aktionen in Tornähe ohne Durchschlagskraft. Lincoln hatte nun zwar mehr Freiraum im Mittelfeld, gegen die mit allen Feldspielern vor dem eigenen Strafraum postierten Türken gelangen aber zunächst keine Anspiele auf die Spitzen. Binnen drei Minuten nutzte dann der Spielmacher selbst zwei Torchancen und drehte damit die Partie fast im Alleingang: Nach einem Angriff über die linke Seite behauptete der Brasilianer gegen Aurelio den Ball, legte sich das Sportgerät auf den linken Fuß und vollendete aus 13 Metern ins rechte Eck (59.). Und in der 62. Minute leitete der Regisseur einen Angriff über rechts ein, nahm Larsen mit, der klug auf Lincoln zurücklegte. Erneut per Linkschuss, diesmal flach nach rechts unten, besorgte Schalkes Nummer zehn aus 15 Metern die Führung. Istanbul war geschockt, brachte wenig Konstruktives zustande. Die Rangnick-Elf zeigte sich zweikampfstärker und suchte couragiert weiterhin den Weg nach vorne. Fenerbahces-Trainer Daum reagierte, brachte Tuncay für Aurelio und tat damit einen goldenen Griff: Der Publikumsliebling avancierte auf der linken Seite zum Gefahrenherd und war gleichzeitig Vorbereiter des Ausgleichs durch eine Kopfballbogenlampe durch Nobre (73.). In der Schlussviertelstunde lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Die Ereignisse überschlugen sich, als zunächst Kuranyi einen bösen Schnitzer von Keeper Volkan - er säbelte vor dem Strafraum über den Ball - zur erneuten Führung Schalkes nutze (77.). Doch die Freude der Gäste währte nur kurz: Appiah egalisierte per Kunstschuss mit dem rechten Außenrist nur zwei Minuten später. Mit offenem Visier suchten beide Mannschaften in den verbleibenden Minuten die Entscheidung, die aber keinem Team gelingen wollte. Fenerbahce-Regisseur Alex musste nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Feld (87.) und fehlt den Türken damit beim Rückspiel in Schalke.
Mit einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt holte Schalke in Istanbul einen verdienten Zähler. Nach zweimaliger Führung wähnte sich die starke Rangnick-Elf bereits auf der Siegerstraße, doch Appiah rettete für Fenerbahce in einem spannenden und im zweiten Abschnitt sehr abwechslungsreichen Spiel einen Punkt. Schalke bleibt im Kampf um die ersten beiden Gruppenplätze dennoch weiter im Rennen.