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Juve gegen Roma: Italiens Topspiel, das keines ist?

Serie A, 17. Spieltag: Alex Sandro spricht von "Krieg"

Juve gegen Roma: Italiens Topspiel, das keines ist?

Juventus Turin gegen die AS Roma - oder auch: Cristiano Ronaldo gegen Cengiz Ünder.

Juventus Turin gegen die AS Roma - oder auch: Cristiano Ronaldo gegen Cengiz Ünder. imago (2)

Juventus Turin vs. AS Rom - klangvoll ist dieses Duell stets, wenngleich die beiden Klubs irgendwie doch Welten und vor allem Titel trennen. Während der italienische Rekordmeister bereits auf 34 Scudetti kommt, zuletzt sieben in Folge (!), haben die Hauptstädter seit der Vereinsgründung 1927 gerade einmal drei Meisterschaften vorzuweisen. Die letzte 2000/01 u.a. mit Legende Francesco Totti und dem aktuellen Trainer Eusebio di Francesco.

Mit einer Herausforderung um den Titel in dieser Spielzeit wird es ebenfalls nichts mehr, denn zwischen beiden Vereinen klafft eine gewaltige Lücke: Juve kommt nach 16 Partien bereits auf 46 Punkte (ein Remis, keine Niederlage), die seit Serie-A-Start konsequent strauchelnden Römer indes lediglich auf magere 24 Zähler.

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Serie A - 17. Spieltag
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di Francesco Eusebio

Juventus Turin - Vereinsdaten
Juventus Turin

Gründungsdatum

01.11.1897

Vereinsfarben

Weiß-Schwarz

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AS Rom - Vereinsdaten
AS Rom

Gründungsdatum

22.07.1927

Vereinsfarben

Gelb-Rot

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De Rossi redet vom Ende

Vor dem direkten Aufeinandertreffen so kurz vor Weihnachten am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de und live wie auf Abruf bei DAZN) ist die Favoritenrolle somit klar verteilt. Alles andere als ein Dreier für die Bianconeri vor heimischer Kulisse käme einer Überraschung gleich für den Gast aus Rom, der weiterhin nicht auf Top-Stürmer Edin Dzeko (Muskelverletzung, vielleicht auf der Bank) oder auch Kapitän Daniele de Rossi (Knieprobleme, vielleicht auf der Bank) setzen kann.

Letzterer hat mit seinen stolzen 35 Jahren sogar schon das Karriereende im Blick, wie er gegenüber "DAZN" bestätigt hat. Nach über 600 Pflichtspielen für seine Roma meldet sich der Körper des Ur-Römers (1984 in der "Ewigen Stadt" geboren, seit 2000 bei der AS gemeldet) so langsam zu Wort: "Ich kann mich glücklich schätzen. Ich habe den Job meiner Träume ausgeübt und das bei meinem Verein - mit Leuten, die ich liebe. Doch inzwischen weiß ich, dass das Ende nah ist - speziell nach dieser Verletzung." Jene Knieprobleme zwingen de Rossi schon seit 28. Oktober zu einer Zwangspause. "Das ist die schlimmste Verletzung meiner Karriere. Sie betrifft den Knorpel." Ein weiterer solcher Vorfall könnte das abrupte Ende bedeuten, deswegen will es der Routinier langsam angehen. Er will seinen Kameraden schließlich noch ein Weilchen aktiv helfen, ehe er seinem Traum als künftiger Trainer - auch wenn diese "zirka 100 Interviews in der Woche geben müssen" - nacheifern kann."

Daniele de Rossi

Sieht das Karriereende auf sich zukommen: Roma-Kapitän Daniele de Rossi. imago

Viel steht auf dem Spiel

Das Bittere bei alldem: Der Ausfall des 35-jährigen Kapitäns schmerzt die Roma in den letzten Wochen schwer. Gerade vor der Abwehr fehlt in entscheidenden Momenten einfach die dringend nötige Stabilität. Akteure wie Bryan Cristante, Weltmeister Steven N'Zonzi, Javier Pastore oder Lorenzo Pellegrini sind an den Aufgaben gescheitert, den Defensivverbund zu ordnen. Das letzte Spiel ohne Gegentor? Ein 3:0 in der Champions League gegen ZSKA Moskau am 23. Oktober. Das letzte Spiel ohne Gegentor in der Serie A? Ein 2:0 beim FC Empoli am 6. Oktober.

"Wir haben richtig viel Druck auf unseren Schultern", weiß de Rossi so kurz vor Weihnachten und so kurz vor dem Duell mit Juventus. "Wir wissen, dass wir es viel besser machen müssen - und dass wir es viel besser können. Genau deswegen wollen wir nun ein großartiges Spiel abliefern. Dass das gegen den wohl schwersten Gegner nicht leicht werden wird, wissen wir. Doch unser Kader ist stark."

Selbstvertrauen strahlt der Anführer also aus - und das färbt offenbar ab auf Offensivmann Cengiz Ünder. Der 21-jährige Türke teilt gegenüber vereinseigenen Medien mit breiter Brust mit: "Gerade nach der schwierigen Phase zuletzt brauchen wir dringend einen solchen Sieg. Und wir werden einen starken Spirit an den Tag legen, mit dem ganzen Team. Wir werden uns Juventus mit all unserer Kraft stellen." Er selbst nimmt sich dabei in die Pflicht, weiß, dass sein Ausbeute von zwei Toren in 14 Ligaspielen in dieser Saison arg überschaubar ist: "Es fühlt sich bislang so an für mich, als würde ich schwierige Tore eher erzielen als einfache. Daran muss ich arbeiten - genauso wie an der italienischen wie englischen Sprache. Das muss und will ich alles noch lernen. Gerade, weil ich merke, dass ich für das Team immer wichtiger werde. Diesen Wert will ich im Verbund mit meinen Kollegen auch unter Beweis stellen."

Tabellenrechner 1.Bundesliga

Alex Sandro und der "Krieg"

Im Lager der Turiner ist der Respekt vor der Roma groß, Juve-Coach Massimiliano Allegri warnt seine Mannen deswegen davor, die Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. Und Abwehrmann Alex Sandro, der erst am Donnerstag seinen Vertrag bis 2023 verlängert hat (in 134 Pflichtspielen bislang neun Tore und 19 Assists), sieht den bevorstehenden Kracher wie folgt: "Gegen die Roma zu spielen, ist immer wieder wie ein Krieg. Beide Teams werden sich akribisch vorbereiten und sicherlich ein großartiges Spiel auch für die Zuschauer darbieten."

mag

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