Bundesliga

Drohnen-Affäre mit Hoffenheim ergibt unangenehme Frage für Werder Bremen

Bremens Spionage in Hoffenheim wird aufgearbeitet

Drohnen-Affäre ergibt unangenehme Frage für Werder

Wussten angeblich nichts von der Drohne: Florian Kohfeldt und Frank Baumann.

Wussten angeblich nichts von der Drohne: Florian Kohfeldt und Frank Baumann. imago

Frank Baumann war sichtlich bemüht, das Thema irgendwie zu umdribbeln und möglichst klein zu halten. Es war kurz vor 23 Uhr am Mittwoch in der Mixed Zone des Weserstadions, als Werders Geschäftsführer irgendwann nicht mehr um die Drohnen-Affäre herumkam.

Hoffenheim hatte beim Abschlusstraining vor der Reise nach Bremen einen Drohnenpiloten ausfindig gemacht , Werder zuordnen können und den Fall der Polizei übergeben. "Wir haben viele Scouts, die versuchen, einen guten Job zu machen", sagt Baumann, "das Thema ist nicht so heiß." Wirklich nicht?

In Hoffenheim wird die Spionage-Affäre deutlich heißer gekocht, auch wenn Julian Nagelsmann Mittwochabend nach dem 1:1 an der Weser öffentlich relativ entspannt blieb. "Ich habe die Drohne im Training wahrgenommen, um alles andere kümmert sich der Verein. Es ist normal, dass man sich den jeweiligen Gegner im Training anschaut, aber mir geht es um den Sicherheitsaspekt."

"Alles, was illegal ist, ist natürlich nicht akzeptabel"

Der Einsatz von Drohnen über Menschen ist nicht gestattet, das Thema damit also durchaus heißer, als es Baumann aussehen lassen will. "Kreative Mittel von Analysten sind gang und gäbe, wir sind sehr entspannt." Damit will der Bremer nicht nur den Eindruck von Gelassenheit vermitteln, sondern auch jenen, dass er und Trainer Florian Kohfeldt nichts von der Aktion gewusst haben.

Daraus wiederum ergibt sich die nächste Frage: Was ist für Werder peinlicher - der Einsatz einer Drohne an sich oder ein Verselbständigungsprozess der oder des Analysten? "Alles, was illegal ist, ist natürlich nicht akzeptabel", sagt Baumann und kündigt eine interne Aufarbeitung an. Diese verläuft parallel zu den Ermittlungen der Polizei. Der Fall geht in die Verlängerung.

Trainingslager zum achten Mal im Zillertal

Derweil gaben die Hanseaten am Donnerstagabend bekannt, dass sie sich wie zuletzt im Zillertal auf die neue Saison vorbereiten werden. Die Norddeutschen halten ihr Sommertrainingslager vom 4. bis 14. Juli 2019 in Österreich ab, Werder reist bereits zum achten Mal nach Zell am Ziller.

"Neben der traumhaften Kulisse und der Gastfreundlichkeit erwarten uns optimale Rahmenbedingungen vor Ort. Die Verantwortlichen in Zell am Ziller sind langjährige Partner von uns und ein fester Bestandteil der Werder-Familie geworden", sagte Baumann.

Sebastian Wolff

Bilder zur Partie Werder Bremen - TSG Hoffenheim