Bundesliga

Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt: Matchplan mit drei Fragen

Bremen: Trainer setzt auf Mix aus Konter und Kombinationsspiel

Kohfeldt: Matchplan mit drei Fragen

"Es geht immer auch darum, unser eigenes Spiel durchzubringen": Bremens Trainer Florian Kohfeldt.

"Es geht immer auch darum, unser eigenes Spiel durchzubringen": Bremens Trainer Florian Kohfeldt. imago

Stabile Defensive und Konterspiel seien gewiss "ein wichtiges Element". Aber: "Es geht immer auch darum, unser eigenes Spiel durchzubringen, auch wenn der Gegner FC Bayern heißt. Ich glaube, dass sich Möglichkeiten ergeben, aus kontrolliertem Ballbesitz ins Kombinationsspiel zu kommen. 90 Minuten lang nur hinterherzulaufen und mit Hektik nach vorne zu spielen, wäre keine Lösung. Dabei machst du automatisch irgendwann Fehler." Auf einen Nenner gebracht: Kohfeldt strebt den idealen Mix aus Spielkontrolle und überraschenden Umschaltmomenten an. Aber: In welchem System und mit welchem Personal lässt sich das am besten umsetzen?

Vierer- oder Fünferkette?

Die Variante mit drei zentralen Abwehrspielern plus zwei Außenverteidigern scheint am besten geeignet, um die individuell herausragenden Münchner Flügelstürmer - erwartet werden Franck Ribery und Arjen Robben - einzubremsen. Das würde bedeuten: Sebastian Langkamp rückt als dritter Innenverteidiger zwischen Milos Veljkovic und Niklas Moisander, die Außenverteidiger Theo Gebre Selassie bzw. Ludwig Augustinsson wären so in den Duellen mit Ribery und Robben jederzeit abgesichert. "Das Problem", so Kohfeldt: "Im Zentrum warten bei Bayern dann Thomas Müller und Robert Lewandowski, die wir auch nicht alleine lassen dürfen." Sechser Nuri Sahin und ggf. die Achter Maxi Eggestein sowie Davy Klaassen müssen also auch immer wieder defensiv orientiert sein. Im Werder typischen 4-3-3-System wären die Wege nach hinten gerade für die beiden Achter tendenziell noch weiter, auch die eigenen Außenstürmer müssten verstärkt mithelfen. So gesehen spricht mehr für die Variante mit Dreier- bzw. Fünferkette.

Spielersteckbrief Pizarro
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Spielersteckbrief Harnik
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Kohfeldt

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Wer stürmt neben Kruse?

Setzt Kohfeldt tatsächlich auf die Fünferkette, bleibt faktisch nur noch die Frage, wer gemeinsam mit Max Kruse den Zweier-Angriff bildet. Grundsätzlich infrage kämen Yuya Osako, Martin Harnik, Johannes Eggestein, Claudio Pizarro und Milot Rashica. Letztgenannter wäre dank seiner Schnelligkeit prädestiniert, die zuletzt Tempo anfällige Bayern-Abwehr in Verlegenheit zu stürzen. Doch ob Kohfeldt dem 22-Jährigen ausgerechnet gegen den Rekordmeister den ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison zutraut? Der Hinweis des Fußballlehrers, das Offensivspiel dürfe nicht zu hektisch werden, ließe sich durchaus als Fingerzeig gegen Rashica werten. Im Kombinationsspiel wie im defensiven taktischen Verständnis weist der Kosovare bislang Defizite auf. Als Favorit gelten darf daher wohl Martin Harnik, der zum einen mehr Tiefe ins Spiel bringt als Osako und zum anderen laufstärker ist als Pizarro.

Wäre die Raute eine Option?

Auf dem Papier durchaus, sofern Kohfeldt doch an einer Viererkette festhalten will. Dann müssten eben die Achter jeweils die Außenverteidiger unterstützen, bei Ballbesitz böte Osako als Zehner hinter einer Doppelspitze Harnik/Kruse noch mehr Möglichkeiten zum Kombinationsspiel. Allerdings: Den im Aufbau starken, aber defensiv anfälligen Nuri Sahin ausgerechnet gegen die Bayern als alleinigen Sechser vor einer Viererkette aufzubieten, schiene arg riskant. Einen Überraschungseffekt böte diese Aufstellung freilich allemal - und wäre ein totaler, vielleicht jedoch überzogener, Vertrauensbeweis in eigene spielerische Qualitäten.

Thiemo Müller

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