Mit riesigen Erwartungen an und in sich war Kempf im Sommer vom SC Freiburg nach Stuttgart gekommen. Entsprechend enttäuscht musste er sich hinten anstellen. Und es sollte noch schlimmer kommen. Erst durfte er nicht spielen, später konnte er nicht spielen. Ein Muskelfaserriss im Oberschenkel setzte den Innenverteidiger matt. Jetzt ist der Abwehrmann zurück und hat in seinen beiden Einsätzen in Nürnberg und Leverkusen gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist.
Kempf hat sich zum ernsten Kandidat für die Startformation entwickelt. Doch wo soll ihn der Trainer einbauen? In Nürnberg fehlte Insua rotgesperrt, der Ex-Freiburger übernahm die linke Seite. In Leverkusen musste Baumgartl wegen Magen-Darm-Problemen passen. Kempf verteidigte für ihn im Zentrum neben Benjamin Pavard. Beide Mal wusste der U-21-Europameister von 2017 zu gefallen.
Zentrale dürfte an Baumgartl gehen - Insua hat nicht die besten Argumente
Gegen Augsburg sind sowohl Insua als auch Baumgartl wieder einsatzbereit. Und Kempf? In der Innenverteidigung dürfte die Stelle an Baumgartl gehen, der in Nürnberg eine starke Partie bot und sogar das 1:0 erzielte. Bleibt noch die linke Abwehrseite, die aber seit Jahren Insua sein Eigen nennt. Doch der Argentinier lässt die Souveränität früherer Tage vermissen. Schon länger. Er wirkt fahrig, leichtsinnig, flog dazu nach einem völlig sinnfreien Tritt gegen Pavel Kaderabek in Hoffenheim vom Platz. In Leverkusen verursachte er nach abgesessener Sperre fast einen Handelfmeter. Nicht die besten Argumente, um sich den aufstrebenden Kempf vom Leib zu halten.