Bundesliga

Breitner ist auf Bayerns Ehrentribüne unerwünscht

München: Nach Kritik an Hoeneß und Co.

Breitner ist auf Bayerns Ehrentribüne unerwünscht

Gibt seine beiden Ehrenkarten zurück: Paul Breitner.

Gibt seine beiden Ehrenkarten zurück: Paul Breitner. imago

"Es gab einen Anruf von Herrn Dreesen, mir werde von Uli Hoeneß nahegelegt, mich auf absehbare Zeit nicht im Ehrengast-Bereich blicken zu lassen", berichtet Breitner gegenüber der "Bild" über ein Telefonat mit Bayern-Vorstandsmitglied Christian Dreesen. "Ich habe ihm gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den einen oder anderen im Moment sowieso nicht sehen."

Er habe nun beschlossen, seine "zwei Ehrenkarten, die ich als Ehrenspielführer auf Lebenszeit besitze, zu Händen von Herrn Dreesen zurückzuschicken. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Freikarten will", ergänzte Breitner. Er werde sich ab sofort eben Karten für Bayern-Heimspiele "ganz normal kaufen, wenn ich ins Stadion gehen will".

Der Grund für die aktuelle Verbannung liegt einen Monat zurück, als Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zu einer Pressekonferenz luden. 32 Minuten lang dauerte der denkwürdige Auftritt , der von den Bayern-Bossen zu einem Rundumschlag gegen einzelne Medien und Experten genutzt wurde. Sogar das Grundgesetz wurde dabei zitiert.

Breitner hatte - wie viele andere im Übrigen auch - die ungewöhnliche Pressekonferenz scharf kritisiert. "Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, dass er diese Schwäche zeigt", sagte Breitner im Bayerischen Rundfunk. "Was den Uli angeht: Ich verstehe vieles nicht, was dort passiert ist."

Breitner war jahrelang als Berater, Chefscout und Markenbotschafter beim deutschen Rekordmeister tätig. Im März 2017 hatte er aber hingeworfen. Schon zu diesem Zeitpunkt galt das Verhältnis zu Hoeneß als belastet.

tru

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