Bundesliga

Breitenreiter: "Wir sind auf dem richtigen Weg"

Pause für formschwachen Wimmer?

Breitenreiter: "Wir sind auf dem richtigen Weg"

Nicht zu schnell urteilen: André Breitenreiter sieht sein siegloses Team noch nicht unter Zugzwang.

Nicht zu schnell urteilen: André Breitenreiter sieht sein siegloses Team noch nicht unter Zugzwang. imago

96 hat sich mit dieser mageren Ausbeute vorläufig auf Tabellenplatz 16 einsortiert. Zu wenig – das findet auch der Chefcoach: "Wir wollen nichts Schönreden, sind natürlich enttäuscht, hatten uns mehr vorgestellt und sind nicht zufrieden mit der Ausbeute." Nach drei Niederlagen in Serie (in Leipzig und Nürnberg sowie gegen Hoffenheim) verbreitet der 44-Järige zwar Optimismus, weiß aber auch, "dass wir definitiv einige Dinge besser machen müssen, damit wir in Zukunft nicht mehr diese einfachen Gegentore bekommen".

Es gebe aber deutliche Daten, so Breitenreiter, die zeigen, dass nicht alles schlecht und der eingeschlagene Weg richtig sei – sowohl im Spiel mit als auch ohne Ball. Die Daten belegen auch: "Wir haben kein Problem mit der Kompaktheit, sondern haben individuelle Fehler gemacht." Am Dienstag beim 1:3 gegen Hoffenheim stand die Defensivabteilung der Niedersachsen bei zwei Gegentoren mehr Spalier als den Gegner zu attackieren. Breitenreiter: "Wir haben Fehler gemacht, die man sich in der Bundesliga nicht erlauben kann. Das hat schon in Nürnberg zu Gegentoren geführt."

Trainersteckbrief Breitenreiter
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Weydandt Hendrik

Bleibt Wimmer in der Elf? Elez und Felipe die Alternativen

Angesprochen dürfte sich insbesondere Innenverteidiger Kevin Wimmer fühlen. Der Ex-Kölner, den 96 von Stoke City ausgeliehen hat, ist aktuell mehr Unsicherheitsfaktor denn Stabilisator in der Abwehrkette. "Wir haben eine schwierige Phase, müssen die Fehler so schnell wie möglich abstellen", gibt der Österreicher zu. Ob Wimmer am Sonntag in Frankfurt wieder in der Startelf steht oder auf der Bank Platz nehmen muss, bleibt des Trainers Geheimnis.

Josip Elez und Felipe wären mögliche Alternativen. Aber Elez hat in acht Monaten bei 96 noch kein Bundesliganiveau nachweisen können und Felipe ist so verletzungs- und krankheitsanfällig, dass es noch nicht mal sicher scheint, ob er die beiden Trainingseinheiten, die noch bis zum Spiel am Sonntag angesetzt sind, gesund übersteht. Insofern könnte Wimmer trotz Formkrise wohl wieder eine Chance bekommen, wenngleich der Druck nach der Niederlagenserie natürlich wächst.

Ich werde niemals von meiner Philosophie abweichen, weil sie erfolgreich ist.

André Breitenreiter

Seine Spielphilosophie nach nur zwei Siegen aus den vergangenen 17 Bundesligaspielen in Frage zu stellen, hält der Coach aber für grundsätzlich deplatziert. "Wir sind nicht in einer Situation, in der es darum geht, unsere Spielweise zu verändern, indem wir lange Bälle nach vorne schießen und dann die Daumen drücken. Das hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass in Hannover ein nicht so attraktiver Fußball gespielt wurde. Ich werde niemals von meiner Philosophie abweichen, weil sie erfolgreich ist." Es gehe ihm nicht um Ballbesitzfußball, erklärte Breitenreiter, sondern eine ganzheitliche Philosophie.

Maina fraglich - Weydandt "strotzt vor Selbstbewusstsein"

Dennoch: "Wenn man den Ball hat, kann man kein Gegentor bekommen", erklärte der Ex-Profi. Schnelles Umschaltspiel und defensive Kompaktheit zählen außerdem zu den Eckpfeilern seiner Philosophie, mit der 96 am Sonntag erfolgreich sein will. "Ein Sieg in Frankfurt ist kein Muss. Aber natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen", sagt Breitenreiter.

Fraglich ist noch, ob Linton Maina die Reise nach Frankfurt antreten kann. Der 19-jährige Flügelspieler legte am Donnerstag wegen Wadenproblemen eine Trainingspause ein. Stürmer Hendrik Weydandt wird hingegen wieder im Kader stehen. Der Shootingstar, der für die Spiele in Leipzig und Nürnberg nicht nominiert wurde, kam gegen Hoffenheim nach 73 Minuten für Pirmin Schwegler auf den Platz und sorgte umgehend für Schwung im Offensivspiel. Breitenreiter: "Er hat das am Dienstag gut gemacht und strotzt wieder vor Selbstbewusstsein."

Gunnar Meggers