Europa League

Schalkes Gruppe D: "Eine unglaubliche Auslosung"

Königsblau trifft auf alte Bekannte

Schalkes Gruppe D: "Eine unglaubliche Auslosung"

Schnelles Wiedersehen: Schalke-Manager Christian Heidel, (li.) und Benedikt Höwedes.

Schnelles Wiedersehen: Schalke-Manager Christian Heidel, (li.) und Benedikt Höwedes. imago

Höwedes mit gemischten Gefühlen

Lokomotive Moskau: Vor knapp einem Monat ist Benedikt Höwedes von Schalke 04 zum russischen Meister Lok Moskau gewechselt . "Bei der Verabschiedung haben wir schon ein bisschen geflachst, dass wir uns bestimmt bald wiedersehen", sagte S04-Manager Christian Heidel kurz nach der Auslosung der Champions-League-Gruppen bei "Sky" am Donnerstagabend. Und tatsächlich kommt es in den nächsten Wochen zum direkten Aufeinandertreffen: Denn Lok Moskau, das sich in Topf 1 befand, bekam Schalke in der Gruppe D zugelost.

FC Schalke 04 - Vereinsdaten
FC Schalke 04

Gründungsdatum

04.05.1904

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos
Lokomotive Moskau - Vereinsdaten
Lokomotive Moskau

Gründungsdatum

23.07.1922

mehr Infos
FC Porto - Vereinsdaten
FC Porto

Gründungsdatum

28.09.1893

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos
Galatasaray SK - Vereinsdaten
Galatasaray SK

Gründungsdatum

01.10.1905

Vereinsfarben

Gelb-Rot

mehr Infos
Trainersteckbrief Tedesco
Tedesco

Tedesco Domenico

Spielersteckbrief Höwedes
Höwedes

Höwedes Benedikt

"Eine unglaubliche Auslosung", sagte Höwedes in einem auf dem Twitter-Kanal von seinem Verein verbreiteten Statement. "Es ist eine ausgeglichene Gruppe, in der jeder die Chance hat, ins Achtelfinale zu kommen. Es wird eine Freude sein, nach Gelsenkirchen zurückzukehren. Aber es wird auch seltsam sein, gegen Schalke zu spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, was ich beim Spiel fühlen werde."

Auch Farfan und Sportdirektor Stoffelshaus vor Wiedersehen

Mit Höwedes kehrt auch Jefferson Farfan an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der mittlerweile 33-jährige Peruaner spielt seit Januar 2017 für den von seinen Fans nur "Loko" genannten Klub, der seine Heimspiele in der nordwestlich vom Stadtzentrum gelegenen RZD-Arena austrägt. Trainer Yuri Semin coacht den Verein inzwischen zum fünften Mal. Im vergangenen Jahr führte der 71-Jährige, der schon zu seiner aktiven Zeit seine Fußballschuhe für "Loko" schnürte, den Hauptstadtklub zum ersten Meistertitel seit 2004 - und damit nach zwölf Jahren mal wieder in die Königsklasse. Seinen Anteil am Erfolg hatte auch ein dritter Ex-Schalker: Erik Stoffelshaus ist Sportdirektor bei Lok Moskau. Zuvor hatte der 47-Jährige in verschiedener Funktion bei den Königsblauen und für den kanadischen Fußballverband gearbeitet. Durch Schalkes Kooperation mit Zenit St. Petersburg war Stoffelshaus' Name in Russland bekannt - im vergangenen Jahr folgte er dem Ruf nach Moskau.

"Es ist immer ein Vergnügen nach Gelsenkirchen zu kommen"

FC Porto: Der FC Porto ist seit Jahren ein "Dauergast" (Heidel) in der Champions League - und dürfte dem Auswärtsspiel auf Schalke mit Freude entgegenblicken. Denn in Gelsenkirchen gewann der Klub aus der im Norden Portugals gelegenen Hafenstadt 2004 die Champions League durch ein 3:0 gegen die AS Monaco. "Es ist immer ein Vergnügen nach Gelsenkirchen zu kommen", schrieb der Klub am Abend auf Twitter und postete dazu vier Fotos aus dem Endspiel. Trainer damals übrigens: José Mourinho.

Inzwischen wird Porto von Sérgio Conceiçao trainiert - der 2004 den Titel als Spieler gewann. Erst ein halbes Jahr zuvor war der Flügelspieler von Lazio Rom nach Porto gekommen. Der 43-Jährige führte den zweimaligen Weltpokalsieger (1987, 2004) in diesem Sommer nach fünf Jahren mal wieder zur Meisterschaft. Das Sturm-Duo Moussa Marega und Vincent Aboubakar, der zuletzt in Verbindung mit dem BVB gebracht wurde, sorgte dabei allein für 27 Tore. Der prominenteste Akteur im Kader der Portugiesen steht allerdings im Tor: Welt- und Europameister sowie dreifacher Champions-League-Gewinner Iker Casillas spielt seit 2015 für Porto und hat inzwischen wieder einen Stammplatz inne.

CL-Finale 2004 in Gelsenkirchen

Im Champions-League-Finale 2004 gewann Porto in Gelsenkirchen 3:0 gegen Monaco. imago

Neuers Riesenspiel im Achtelfinale 2008

Im heimischen Estádio do Dragao, das zur Europameisterschaft 2004 erbaut wurde, war der FC Porto in der vergangenen Saison eine Macht: 16 der 17 Heimspiel gewannen die Hausherren (ein Remis). Wenn sich allerdings der FC Schalke auf den Weg an die Atlantik-Küste machen wird, dürften auch die Knappen ein besonderes Spiel in Erinnerung haben: Im Champions-League-Achtelfinale 2008 gewannen die Knappen im Rückspiel 4:1 im Elfmeterschießen. Einen Sahnetag erwischte dabei Manuel Neuer, der mit unzähligen Klasse-Paraden Schalke im Spiel hielt und schließlich im Elfmeterschießen zwei Schüsse parierte .

"Gala" ist nach durchwachsenen Jahren zurück

Galatasaray Istanbul: Nach drei Jahren kehrt Galatasaray Istanbul in die Champions League zurück. Zuletzt spielte der 21-malige türkische Meister in der Saison 2015/16 in der Königsklasse. Der damalige amtierende Meister in der Süper Lig ging die Folgespielzeit unter anderem mit bei den beiden deutschen Weltmeistern Lukas Podolski und Kevin Großkreutz an. Während Letzterer aufgrund eines Formfehlers beim Transfer nach einem halben Jahr ohne Pflichtspieleinsatz nach Deutschland (VfB Stuttgart) zurückkehrte, erzielte Podolski bis 2017 in 75 Pflichtspielen 34 Tore. Am Ende erreichte der Traditionsklub vom Bosporus allerdings nur einen enttäuschenden 6. Platz, wurde darüber hinaus für ein Jahr von allen europäischen Wettbewerben aufgrund eines Verstoßes gegen das Financial Fairplay ausgeschlossen.

In der Spielzeit 2017/18 nahm "Gala" als Vorjahres-Vierter an der Europa-League-Qualifikation teil - scheiterte aber in der 2. Runde an Östersunds FK. Kurz darauf wurde Cheftrainer Igor Tudor entlassen, für ihn kehrte Fatih Terim zurück, der zuvor schon dreimal für Galatasaray an der Seitenlinie stand. Mit dem ehemaligen türkischen Nationalcoach kam der Aufschwung: Im vergangenen Jahr feierte der Klub wieder die Meisterschaft.

Galatasaray feiert die Meisterschaft

Riesenparty im heimischen Stadion: Galatasaray feiert die Meisterschaft 2018. imago

Der beste Torjäger ist weg

In der neuen Spielzeit führt der Titelverteidiger nach drei Siegen in drei Spielen die Tabelle schon wieder an, auch wenn mit Bafetimbi Gomis der beste Torschütze der Vorsaison (29 Tore in 33 Spielen) zu Al-Hilal Riad gewechselt ist. Verlässlichster Torschütze bislang: Eren Derdiyok. Der ehemalige Leverkusener spielt seit 2016 in Istanbul. Mit Badou Ndiaye (Stoke City) und dem auch von Mönchengladbach heftig umworbenen Henry Onyekuru (FC Everton) holte Galatasaray außerdem zwei Hoffnungsträger auf Leihbasis dazu.

Die beiden Spiele zwischen Schalke und Galatasaray dürften stimmungsvoll werden: Das Türk-Telekom-Stadion gehört zu den lautesten Stadien der Welt, einst stellte die Kulisse im Derby gegen Fenerbahçe mit 131,76 Dezibel die bis dato höchste gemessene Lautstärke bei einer Sportveranstaltung auf. Auch im Rückspiel kann es laut werden: Im Ruhrgebiet leben viele türkischstämmige Galatasaray-Fans, die das Spiel auf Schalke besuchen werden.

pau