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Von Athletic Bilbao zum FC Chelsea: Kepa wird teuerster Torwart der Welt!

Chelsea zahlt 80 Millionen Euro für Bilbaos Nummer eins

Nach kuriosem Verlauf: Kepa wird teuerster Torwart der Welt

Hat seine Ablösesumme schon bezahlt: Kepa verlässt Athletic Bilbao nach 14 Jahren.

Hat seine Ablösesumme schon bezahlt: Kepa verlässt Athletic Bilbao nach 14 Jahren. imago

Wenn die Medienberichte stimmen, saß Kepa Arrizabalaga (23) am Mittwochvormittag in einem Flieger von Madrid nach London, die Zeit drängte schließlich: Nur noch bis Donnerstagabend können die Premier-League-Klubs Neuzugänge verpflichten, und der FC Chelsea würde am Wochenende schon gerne mit einem gestandenen Torwart in die neue Saison starten .

Dass Thibaut Courtois noch einmal das Torwarttrikot der Blues trägt, ist inzwischen ausgeschlossen: Der Belgier, dessen Vertrag 2019 ausläuft, hatte am Dienstag erneut unentschuldigt im Training gefehlt, am Donnerstag wird er um 13 Uhr in Madrid vorgestellt. Er erhält einen Sechsjahresvertrag bei Real - und da schließt sich der kuriose Kreis in der Personalie Kepa.

Spielersteckbrief Kepa
Kepa

Arrizabalaga Kepa

Spielersteckbrief Courtois
Courtois

Courtois Thibaut

Der Baske, seit seinem neunten Lebensjahr Spieler von Athletic Bilbao, hatte im Winter angeblich sogar schon den Medizincheck bei Real absolviert, ehe der Deal überraschend doch noch platzte. Die Gründe liegen bis heute im Dunkeln: Mal hieß es, Zinedine Zidane habe mitten in der Saison keine Unruhe auf der Torhüterposition schüren wollen; mal, dass der Medizincheck eine Fußverletzung offenbart hatte. Oder wollte Kepa vielleicht wirklich einfach in Bilbao bleiben?

"Noch sehr lange" wollte er in Bilbao bleiben - sagte er im Januar

Jedenfalls verlängerte er Ende Januar plötzlich seinen ursprünglich nur noch bis Juni 2018 datierten Kontrakt bei seinem Heimatklub - bis 2025. "Es gab Angebote, ich glaube fest, dass die beste Option für mich ist, noch sehr lange in Bilbao zu bleiben", behauptete die Nummer zwei der spanischen Nationalelf (ein Länderspiel). Dass er jetzt nur ein halbes Jahr später im Flieger nach London sitzt, um an der Stamford Bridge Courtois' Nachfolger zu werden, hat da erst einmal einen merkwürdigen Beigeschmack.

Doch womöglich hatte er mit Bilbao schon im Winter einen Deal: Er darf den Vorjahres-16. bald verlassen, verschafft ihm aber durch seine Vertragsverlängerung noch eine satte Ablösesumme, sonst hätte er ja ablösefrei gehen können. Auf 80 Millionen Euro erhöhten die Basken die Ausstiegsklausel, als Kepa seine Unterschrift setzte. Und wie immer lässt Bilbao bei seinen Klauseln nicht mit sich verhandeln.

Kepa hat die 80 Millionen Euro bereits bezahlt - der Weg ist damit frei

So wie die Bayern einst 40 Millionen Euro für Javi Martinez hinlegen mussten oder Manchester City im Januar 65 Millionen Euro für Innenverteidiger Aymeric Laporte (24), blieb Chelsea nun nichts anderes übrig, als Kepa zum teuersten Keeper der Welt zu machen. Der Abramovich-Klub, der für Courtois noch rund 40 Millionen Euro und eventuell Leihspieler Mateo Kovacic (24) aus Madrid erhält, hatte sich gegen günstigere und dafür weniger hochwertige Alternativen wie etwa Jack Butland von Stoke City entschieden.

Erst vor wenigen Wochen hatte der FC Liverpool für seine neue Nummer eins Alisson die neue Keeper-Rekordsumme von 72,5 Millionen Euro an den AS Rom gezahlt. Am Mittwochmittag teilte Bilbao nun mit: Kepa hat - wie in Spanien üblich - seine Ablösesumme von 80 Millionen Euro bei der Liga hinterlegt. Der Weg nach London ist frei.

jpe

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