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Maradona ist Vorstandsvorsitzender von Brest

Argentinier in Weißrussland angekommen

Maradona ist Vorstandsvorsitzender von Brest

Bescheiden geht anders: Maradona genießt in einem überdimensionierten Fahrzeug das Bad in der Menge.

Bescheiden geht anders: Maradona genießt in einem überdimensionierten Fahrzeug das Bad in der Menge. imago

Dinamo Brest rangiert aktuell in der zweitklassigen weißrussischen Liga auf Platz sechs, arbeitet aber auf eine bessere Zukunft hin. Dabei mithelfen soll auch Maradona. Der Mann, der Argentinien 1986 gefühlt im Alleingang zum Weltmeister gemacht hat und mit dem zwei der berühmtesten Tore der Fußball-Historie verbunden sind (Die Hand Gottes und das WM-Tor des Jahrhunderts - beide Treffer erzielte er im Viertelfinale von Mexiko City beim 2:1 über England). Maradona, durchaus als Exzentriker bekannt, versprüht Fußball-Glanz - und ein wenig davon soll er nun offenbar nach Brest bringen.

Ob es sich dabei um einen reinen PR-Coup handelt und der 57-Jährige de facto nur Repräsentant des Klubs sein wird oder ob Maradona auch echte Aufgaben, wie vom Verein proklamiert, übernimmt, wird sich wohl erst noch zeigen. Argentinischen Medienberichten zufolge sich das Engagement für "D10S" jedoch lohnen, von 20 Millionen Euro für die drei Jahre ist die Rede. Bestätigt wurde diese Summe allerdings nicht. Das erste Spiel unter den Augen von Maradona verlor Brest übrigens - 1:3 gegen Schachzjor Salihorsk.

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Große Erfolge als Spieler, keine als Trainer

Als Spieler zählte der Argentinier zweifellos zu den größten seiner Zunft, als Trainer hatte er weniger Erfolg. Als Nationaltrainer nahm er mit der Albiceleste an der WM 2010 teil und scheiterte dort im Viertelfinale an Deutschland (0:4). Auf Klubebene hatte er praktisch gar keinen Erfolg. Seine letzte Station war Al Fujairah aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Letztlich nicht mehr als ein Intermezzo: Nachdem Maradona die Aufstiegschancen mit dem Zweitligisten verspielt hatte, trat er zurück.

Für den einst brillanten Spielmacher war es bereits das zweite Engagement in den Emiraten. Zwischen 2011 und 2012 hatte er den Erstligisten Al Wasl betreut. Insgesamt war es seine vierte Station als Vereinscoach - der große Erfolg blieb ihm überall verwehrt. Nun also probiert er sein Glück als Funktionär. Via Instagram hatte er bereits angekündigt, dass er sich auf seine neue Aufgabe freue und in "Weißrussland gerne arbeiten und leben möchte". Auch würde er Weißrusslands autokratischen Präsidenten Aleksandr Lukashenko "gerne treffen".

Eskapaden in Russland

Bei der WM in Russland fiel Maradona eher durch Eskapaden auf. So blieb sein Auftritt beim Vorrundenspiel zwischen Nigeria und Argentinien (1:2) vielen in Erinnerung: Während des Spiels sah man den 57-Jährigen immer wieder auf der Tribüne ausgelassen feiernd und tanzend, später hatte er dann medizinische Hilfe benötigt. Negativ fiel er zudem auf, als er nach dem Achtelfinale zwischen Kolumbien und England (3:4 i.E.) verbale Spitzen gegen Schiedsrichter Mark Geiger (USA) verschoss und sich anschließend dafür entschuldigte.

drm