"Isländer sind Gewinner. Sie erwarten immer von uns, dass wir gewinnen. Die Erwartungen sind da. Und ich hoffe, dass wir die Wünsche erfüllen können", sagt Rurik Gislason vor dem WM-Auftaktspiel Islands am Samstag (15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Vizeweltmeister Argentinien.
Der Flügelspieler des SV Sandhausen, der erst Anfang der Woche seinen Vertrag beim deutschen Zweitligisten bis 30. Juni 2020 verlängert hat, weiß aber auch, dass die Albiceleste um Superstar Lionel Messi turmhoher Favorit sein wird: "Auf dem Papier haben sie das bessere Team." Doch dieser Fakt stimmt Gislason eher positiv - schließlich kennt er die Außenseiterrolle auch bestens aus seinen Tagen beim SVS: "Wir haben gezeigt, dass wir gegen bessere Teams Ergebnisse erzielen können. Wir sind eine kleine Mannschaft. Aber wenn wir 110 Prozent geben, dann können wir etwas erreichen." So wie bei der EM, als das Überstehen der Gruppenphase die große Überraschung war.
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Weltmeisterschaft - Vorrunde, 1. Spieltag
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Alfred Finnbogason vom FC Augsburg stimmt vor dem Hit gegen Argentinien deswegen mit ein: "Wir haben nichts zu verlieren. Die Südamerikaner aber haben immer viel Druck. Da ist sicher was möglich. Sicher ist Argentinien eine der besten Offensivmannschaften der Welt. Aber ich bin überzeugt, dass wir irgendwo Schwächen finden werden." Auch Arnor Traustason, der damals bei der EM 2016 in der Nachspielzeit das 2:1 gegen Österreich erzielt und so den Achtelfinal-Einzug perfekt gemacht hatte, erkennt Chancen: "Die Argentinier wollen vermutlich einfach nur gewinnen und schnell ans nächste Spiel denken. Es ist okay, wenn uns andere Länder unterschätzen. Das ist ein Vorteil für uns."
Selbstvertrauen pur
EM-Coup und WM-Qualifikation, alles überraschende Erfolge Islands. Oder nicht? Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson hat jedenfalls eine eigene Meinung - er sieht kein Wunder in der WM-Teilnahme und hofft wie Traustason ("Das ist der größte Erfolg in der Fußball-Geschichte von Island. Wir wollen ihn noch größer machen") auf mehr: "Wenn jemand überrascht ist, dann hat er einfach nicht viel Ahnung vom Fußball in Island. Das alles ist die sehr gute Arbeit von allen, dem Verband, dem Team. Wir sind sehr stabil in den vergangenen vier Jahren."
Der Coach der Wikinger rechnet sich auch in Russland einiges aus - auch schon gegen Argentinien, dem bislang "größten Spiel in Islands Fußball-Geschichte". Er weiß aber auch: "Wir können das beste Spiel unseres Lebens haben - und trotzdem verlieren. Das ist die Realität von Island." Er kennt aber die Stärke seiner Mannschaft - und sieht keinen Grund, für Messi einen Sonderplan vorzubereiten: "Ich habe keine magische Formel gegen ihn. Jeder hat alles gegen ihn versucht. Er ist einer der besten Spieler der Welt. Wir werden es zusammen versuchen, als Team." Überhaupt sei Argentinien voller guter Spieler, es mache keinen Sinn, sich ausschließlich auf einen zu konzentrieren.
Klopp drückt Island die Daumen
Die Unterstützung des gesamten Landes ist Island nach dem Sommermärchen 2016 in jedem Fall bei der WM sicher. Doch nicht nur die: Laut einer aktuellen Umfrage wollen 76,8 Prozent der Deutschen die Wikinger bei der WM unterstützen - wenn sie nicht gerade gegen den Weltmeister spielen. Ein Prominenter darunter: Jürgen Klopp. "Wenn Deutschland nicht gewinnt, wenn England nicht gewinnt, dann kann Island die WM gewinnen", sagt der Trainer des FC Liverpool. "Es wäre die größte Sensation, die der Sport je gesehen hätte."
