2. Bundesliga

Aue-Präsident deutet Betrug an - DFB ermittelt

Leonhardt: "Konten der Schiedsrichter überprüfen"

Aue-Präsident deutet Betrug an - DFB ermittelt

Haderte vor allem mit dem nicht gegebenen Tor: Aues Präsident Helge Leonhardt.

Haderte vor allem mit dem nicht gegebenen Tor: Aues Präsident Helge Leonhardt. imago

Bereits in der 4. Minute war Erzgebirge nach einer unglücklichen Abwehraktion des Darmstädter Marvin Mehlem in Führung gegangen. Aber nur vermeintlich, denn Romain Bregeries Rettungstat hatte nach Ansicht des Schiedsrichtergespanns auf und nicht hinter der Linie stattgefunden. Fehlentscheidung Nummer eins, der Ball hatte klar die Linie überschritten - Aues Spieler wie auch Coach Hannes Drews haderten zu Recht. Damit nicht genug, der deutlich überlegene und stets den Vorwärtsgang suchende FCE wurde ein zweites Mal benachteiligt, denn nach einer Ecke blieb Referee Sören Storks auch das klare Handspiel von 98-Stürmer Felix Platte im eigenen Strafraum verborgen (31.).

Wir wurden verschaukelt. Ich weiß nicht, ob fahrlässig oder vorsätzlich. Das müssen andere prüfen, dafür gibt es Staatsanwälte und den DFB.

Helge Leonhardt
Spielersteckbrief Köpke
Köpke

Köpke Pascal

Spielersteckbrief Hertner
Hertner

Hertner Sebastian

Spielersteckbrief Tiffert
Tiffert

Tiffert Christian

Leonhardt brachte vor allem der nicht anerkannte Führungstreffer gegenüber Sky auf die Palme: "Wir wollten gewinnen, wir haben auf Sieg gespielt, wir hatten auch den Charakter und die Möglichkeiten dazu. Dann bekommen wir ein hundertprozentiges Tor nicht, das ist eine bodenlose Sauerei und Frechheit. Wir wurden verschaukelt, das ist halt so. Warum auch immer. Ich weiß nicht, ob fahrlässig oder vorsätzlich. Das müssen andere prüfen, dafür gibt es Staatsanwälte und den DFB. Ich weiß nicht, was ich da anders sagen soll als 'verschaukelt'."

Im MDR wurde er noch deutlicher, deutete aus der Emotion heraus Betrug zumindest an: "Vielleicht sollte man mal die Konten der Schiedsrichter überprüfen, ob die was kriegen. Ich weiß es nicht, aber es riecht ja hier. So ein klares Tor in einem so wichtigen Spiel nicht so geben, das ist schon eine bodenlose Frechheit." Der DFB leitete daraufhin am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen Leonhardt ein.

Köpke schaut nach vorne

Pascal Köpke sprach hinterher von "kritischen Schiedsrichterentscheidungen", wollte aber nicht alles auf den Unparteiischen abwälzen. Ein "Super-Spiel" hätte seine Mannschaft, aber leider die "Tore nicht gemacht". Der Stürmer richtete den Blick schnell auf die Relegation: "Wir werden am Freitag alles geben."

Dass den Sachsen, die auch nach der Pause ihrer Linie treu und weiter offensiv ins Risiko gegangen waren, letztlich ein Remis und damit eine eventuell verhaltenere Spielweise gereicht hätte, ist wohl ein stückweit Schicksal. Die Dramaturgie meinte es jedenfalls nicht gut mit der Drews-Elf: Tobias Kempe erzielte die SVD-Führung (86.), ehe Heidenheim in der Schlussminute gegen Fürth ausglich. "Wir wären ja durch gewesen mit einem Unentschieden", ärgerte sich Leonhardt.

Hertner lobt mentale Stärke - Tiffert: "Wir schaffen das"

Darmstadts Bregerie rettet den Ball, der eigentlich nicht mehr zu retten war. Dieses nicht gegebene Tor erzürnte die Auer zu Recht.

Darmstadts Bregerie rettet den Ball, der eigentlich nicht mehr zu retten war. Dieses nicht gegebene Tor erzürnte die Auer zu Recht. imago

Bange ist Aue vor den Entscheidungsspielen gegen Karlsruhe (18. und 22. Mai, jeweils 18.15 Uhr und LIVE! bei kicker.de) nicht, auch wenn Leonhardt meinte: "Diesen Nackenschlag jetzt wegzustecken, das wird eine Mammutaufgabe, vor allem im psychischen Bereich. Wir müssen aufstehen, wir müssen jetzt Charakter und unsere DNA zeigen." Sebastian Hertner lobte gerade die "mentale Stärke", die das Team mit dem couragierten Auftritt am Böllenfalltor gezeigt hatte. Und Routinier Christian Tiffert ergänzte: "Ab morgen freue ich mich auf meine erste Relegation. Ich will die Spiele mit aller Macht gewinnen und wenn ich das mit 36 schaffe, schaffen wir das alle."

jch/cfl