Gladbachs Trainer Horst Köppel nahm bei der Borussia nach dem 1:2 in Köln zwei Änderungen in der Startelf vor. In der Viererkette rutschten der angeschlagene Helveg (Achillessehnenprobleme) und Daems aus dem Team. Jansen rückte auf die linke Abwehrseite zurück, während Strasser neben Zé Antonio in der Innenverteidigung spielen durfte. Broich übernahm den frei gewordenen Platz im Mittelfeld. Auf Seiten des SV Werder entschied sich Coach Thomas Schaaf für einen Wechsel in der Anfangsformation im Vergleich zum A HREF="/content/spielplan/spielbericht.asp?folder=3200&object=723047&liga=1&saison=2005%2F06&spieltag=5&spielpaarung=723047&turnier=&bvc_atab=4 " 3:2-Heimsieg gegen Dortmund . Auf der linken Abwehrseite erhielt der Belgier van Damme den Vorzug vor Schulz.
Nach zaghaften Anfangsminuten erspielten sich die Bremer ein klares Übergewicht. Keine zehn Minuten waren absolviert, da war Werder gegen eine etwas desorientiert wirkende Hintermannschaft der Gladbacher bereits drei Mal allein vor VfL-Torhüter Keller aufgetaucht. Doch Micoud vergab zunächst etwas leichtfertig, wurde dann zu Unrecht wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen, ehe Klose gegen den herausgeeilten Keller zu zögerlich im Abschluss agierte. Mitte der ersten Hälfte dann aber die verdiente Führung für die Hanseaten. Nachdem Andreasen bereits zwei Minuten zuvor eine gute Kopfballgelegenheit vergeben hatte, machte es sein Teamkollege van Damme wenig später besser. Der Belgier nutzte nach einer Frings-Flanke den ihm von Zé Antonio und Fukal gewährten Raum und köpfte wuchtig zur Bremer Führung ein (21.). In der Folge wirkte die Borussia völlig verunsichert. Werder konnte das Spiel fast nach Belieben verwalten, ging in der Phase kurz vor der Pause jedoch beinahe etwas zu überheblich mit der eigenen Überlegenheit um. So hätte wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff durch Referee Gräfe Kahe beinahe den Ausgleich erzielen können, weil sich die Bremer Hintermannschaft nach einer Standardsituation mit der Abseitsfalle verschätzte. Der Brasilianer scheiterte jedoch an Reinke.
Wesentlich schwungvoller und engagierter präsentierten sich die Borussen nach Wiederbeginn. In den Zweikämpfen nun bissiger, brachte der VfL die Bremer oftmals in Schwierigkeiten. Nach einigen kleineren Gelegenheiten war es schließlich Broich, der bereits frühzeitig im zweiten Abschnitt den Ausgleich erzielte. Der 24-Jährige traf mit einem Schuss aus der Drehung den linken Innenpfosten, von wo der Ball in die Maschen prallte (53.). Überrascht von der plötzlichen Angriffswut der Gladbacher, hatte die Schaaf-Elf weiterhin Probleme, wieder so ins Spiel zu finden wie in der ersten Hälfte. Unglücklich aus Bremer Sicht dann aber die Führung für die "Fohlen": Nach Rückpass von Jansen von der Außenlinie Richtung Elfmeterpunkt, schob Baumann, der wohl klären wollte, den Ball für seinen Keeper Reinke unhaltbar ins eigene Tor (60.). In der Folge übernahmen die Hanseaten zwar wieder zusehends die Spielkontrolle, doch die Borussia hielt den knappen Vorsprung relativ sicher. Wegen der nun aggressiven, engen Deckung konnten sich Klasnic, Klose oder Micoud kaum einmal in Szene setzen. Mit Glück und Geschick überstand die Köppel-Elf auch die turbulenten Schlussminuten, in denen der Favorit aus Bremen noch einmal alles nach vorne warf.
Etwas schmeichelhaft gewann die Borussia gegen Bremen und verschafft sich damit etwas Abstand auf die Abstiegsplätze. Bremen hätte zur Pause bereits mit mehr als einem Tor Vorsprung führen können, war aber gegen eine im zweiten Abschnitt wie ausgewechselt wirkende Gladbacher Mannschaft erst in der Schlussphase wieder präsent und angriffslustig.