3. Liga

"Die Stadt unsicher machen": Party in Paderborn nach Rückkehr in die 2. Bundesliga

SCP kehrt nach zwei Jahren Abstinenz in Liga zwei zurück

"Die Stadt unsicher machen": Party in Paderborn

Party pur: Der SC Paderborn (hier Felix Herzenbruch) feiert den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Party pur: Der SC Paderborn (hier Felix Herzenbruch) feiert den Aufstieg in die 2. Bundesliga. imago

"2. Bundesliga - Wir sind wieder da!", stand auf den T-Shirts, die sich Spieler und Trainerteam direkt nach Abpfiff übergestreift hatten. Und so feierten Profis und Fans gemeinsam die Rückkehr in Liga zwei nach zwei Jahren Abstinenz. "Nie mehr 3. Liga", sangen die SCP-Spieler ausgelassen vor den Anhängern in der Kurve, die nach und nach auf den Platz strömten. "Ich bin überglücklich, es ist schwer zu beschreiben", versuchte Torwart Leopold Zingerle gegenüber dem "WDR", Einblick in seine Gefühlswelt zu geben. "Ich habe noch nicht ganz gerissen, was wir erreicht haben."

Der Schlussmann sah den Grund für die starke Spielzeit vor allem in der mannschaftlichen Geschlossenheit. "Wenn ein Rädchen ins andere greift, kommen solche Erfolge zustande", analysierte Zingerle. "Wir haben es die Saison über super gemacht und uns heute dafür belohnt." Trainer Steffen Baumgart zeigte sich erleichtert, das große Ziel bereits vorzeitig eingetütet zu haben. "Wir sind da, wo wir hinwollten", so der Coach. "Ich freue mich einfach darüber, was die Jungs ein Jahr lang für einen Job gemacht haben."

Spielersteckbrief Zingerle
Zingerle

Zingerle Leopold

Spielersteckbrief Michel
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Michel bringt die Party früh auf den Weg

Die 90 Minuten zuvor gegen Unterhaching waren sinnbildlich für die gesamte Saison des SC Paderborn : Bereits nach drei Minuten traf Sven Michel zur frühen Führung und brachte die Aufstiegsparty damit auf den Weg. Die Gäste aus Oberbayern hielten zwar insgesamt gut mit, bereits vor der Pause machte der SCP mit einem Doppelschlag aber alles klar. Zunächst erhöhte Sebastian Schonlau per Foulelfmeter auf 2:0 (27.), kurz darauf setzte Michel mit seinem zweiten Treffer des Nachmittags sogar noch einen drauf (31). Für den Top-Scorer der Liga waren es die Torbeteiligungen 30 und 31 in der laufenden Saison .

SC Paderborn

"Wir sind wieder da": Die Spieler des SC Paderborn feiern nach Abpfiff ausgelassen. imago

Neben dem Aufstieg sorgte der SCP zudem noch für zwei neue Bestmarken in Liga drei. Mit nun 83 Saisontreffern haben die Ostwestfalen den Tor-Rekord von Eintracht Braunschweig aus der Saison 2010/2011 (81 Treffer) bereits jetzt übertroffen. In den letzten drei Partien bietet sich Paderborn die Möglichkeit, diese Marke sogar noch auszubauen. Darüber hinaus blieb die Mannschaft von Trainer Baumgart gegen die Spielvereinigung im siebten Spiel in Folge ohne Gegentor. Damit stellte der Tabellenführer den Rekord des 1. FC Heidenheim aus dem Jahr 2013 ein.

In zwölf Monaten vom Ab- zum Aufsteiger

Ein Blick zurück: Am 38. Spieltag der Vorsaison stand der SCP nach einem torlosen Remis beim VfL Osnabrück sportlich vor dem Abstieg - es wäre der dritte in Folge gewesen. Letztlich blieben die Ostwestfalen nur aufgrund des Abstieges des TSV 1860 München in die Regionalliga in der 3. Liga. In zwölf Monaten hat Trainer Baumgart aus einem Absteiger einen Aufsteiger geformt. "Steffen hat mit seinem Trainerteam Herausragendes geleistet", lobte Geschäftsführer Sport Markus Krösche den SCP-Coach. "Dass wir eine so große Dominanz ausstrahlen, daran hat er natürlich einen großen Anteil."

Dem Aufstieg soll nun die große Party folgen. "Wir werden die Stadt auf jeden Fall noch unsicher machen", stellte Zingerle klar. "Es wird auch sicher noch das eine oder andere Getränk geben - ich bin mal gespannt, wann der eine oder andere ins Bett geht." Sein Trainer erklärte zunächst, einfach nur den Moment genießen zu wollen, fügte aber dann aber noch an: "Ich gehe mal davon aus, dass ich morgen keine Stimme mehr habe."

jly

SC Paderborn: Aufsteiger, Tormaschine, Pokalschreck