Bundesliga

Borussia Dortmunds Feinmechaniker entdecken das Handwerk wieder

Dortmund: Stögers Kritik zeigt Wirkung

BVB-Feinmechaniker entdecken das Handwerk wieder

Körpersprache und Zweikampfverhalten waren (wie hier bei Mario Götze) bei Dortmund diesmal deutlich verbessert.

Körpersprache und Zweikampfverhalten waren (wie hier bei Mario Götze) bei Dortmund diesmal deutlich verbessert. Getty Images

Wiederholt hat Peter Stöger Kritik daran geübt, wie wenig physische Präsenz seine Mannschaft auf dem Platz zeigt. Es sei "nicht die Spezialdisziplin" des BVB, sich gegen gegnerische Angriffe zu stemmen, monierte der Trainer. Ein anderes Mal beklagte er die fehlende Substanz in den Zweikämpfen und – schlimmer noch – im Rückspiel bei Atalanta Bergamo (1:1) sogar das Fehlen von Männerfußball. Das wollten sich die BVB-Profis offenbar nicht noch einmal unter die Nase reiben lassen. In Leipzig zeigten sie wieder eine lange vermisste kämpferische und unbequeme Attitüde.

Mehr Gelbe Karten als die andere Seite einzusammeln, besitzt Seltenheitswert in Dortmund. Diesmal durch Julian Weigl, Mahoud Dahoud, Michy Batshuayi und Lukasz Piszczek sogar vier Verwarnungen zu kassieren (Leipzig: null) belegt, dass die Borussia die Zeichen der Zeit erkannt hat. Stögers Elf hat neben dem Ausgeh-Anzug auch wieder ihren Kampfanzug im Gepäck. Sie packt zu, attackiert aggressiver, tut ihrem Kontrahenten weh.

Dortmunds Trainer sah in Leipzig "vieles von dem, was wir sehen wollten". Stöger erwähnte das verbesserte Passspiel und die Bewegung in die Tiefe. Ausdrücklich erwähnte er auch "Körpersprache und Zweikampfverhalten". Die Feinmechaniker der Borussia entdecken das Handwerk wieder – das wird neben einer rassigen ersten Hälfte an Zugewinn aus diesem 25. Saisonspiel positiv in Erinnerung bleiben.

Thomas Hennecke