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Goretzka-Berater Neubauer: "Schalke hat überhaupt keinen Fehler gemacht"

Neubauer erklärt den Wechsel

Goretzka-Berater: "Schalke hat überhaupt keinen Fehler gemacht"

"Ein Vertrag im Fußball ist dann fix, wenn er unterschrieben wird": Leon Goretzka verlässt Schalke im Sommer.

"Ein Vertrag im Fußball ist dann fix, wenn er unterschrieben wird": Leon Goretzka verlässt Schalke im Sommer. picture alliance

Beide sind befreundet, doch am Sonntag musste sich Jörg Neubauer über Clemens Tönnies doch wundern. Der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04 hatte bei "Sky" "emotional aufgeladen" angeregt, Leon Goretzka nach dessen Wechsel zum FC Bayern "bis zum Ende der Saison auf die Tribüne" zu setzen , "wenn es für die Mannschaft besser ist".

Tönnies sei jemand, der "für seinen Verein brennt, lebt, Emotionen hat und sicherlich auch das eine oder andere Mal ob der Emotionen vielleicht nicht zu 100 Prozent richtig liegt mit seinen Ideen und Aussagen", sagte Neubauer dazu am Montag im "Immerhertha"-Podcast der "Berliner Morgenpost" - er ist Goretzkas Berater, der den Transfer "federführend" begleitete, wie er sagt. "Ich glaube ganz sicher, dass es in diesem Fall auch so ist, weil er seine Ziele inklusive der Ziele von Schalke 04 natürlich viel, viel besser erreicht, wenn er Leon Goretzka für die letzten Rückrundenspiele und im DFB-Pokal auf dem Platz hat und nicht auf der Tribüne."

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Tönnies tue die Aussage "vielleicht auch ein bisschen leid"

Tönnies tue die Aussage "vielleicht auch ein bisschen leid", mutmaßte Neubauer. "Denn die Auswüchse auf den Rängen am Sonntag mit den Transparenten und Pfiffen waren so zu erwarten." Der Schalke-Boss bleibe "trotz dieses Wechsels" sein "guter Freund". Und Goretzka werde sich "in der verbleibenden Zeit zu 100 Prozent zerreißen, genauso wie er das viereinhalb Jahre lang für Schalke gemacht hat".

Warum aber entschied er sich für den Wechsel nach München, obwohl über eine Vertragsverlängerung im vorigen Sommer bereits en détail Einigkeit geherrscht, ein "finales Agreement" (Sportvorstand Christian Heidel) bestanden hatte? Was ist danach passiert? "Da ist nichts passiert", so Neubauer. "Ein Vertrag im Fußball ist dann fix, wenn er unterschrieben wird. Wir haben auf dem Weg dahin mit einigen Vereinen gesprochen, die sich für Leon interessiert haben."

Schon 2013 hätte Goretzka "zu Bayern, Dortmund und halb Europa" wechseln können

Die Schalker-Macher und "insbesondere" Heidel "haben überhaupt keinen Fehler gemacht", betonte er. "Sie haben sehr, sehr frühzeitig begonnen, mit uns zu sprechen, haben sehr, sehr nachhaltig deutlich gemacht, was man mit Schalke vorhat, was dort passieren soll. Sie haben auch vertraglich sehr, sehr große Anstrengungen unternommen, die es so auf Schalke noch nicht gegeben hat . Es ist einfach so, dass Leon abgewogen hat, wie er seine Situation sieht und wie er sie in der Zukunft sehen möchte."

Goretzka habe "einen ganz normalen, logischen Ablauf in seiner Karriere", findet Neubauer. "Er war in Bochum so gut, dass er zu Schalke 04 gehen konnte. Er hatte damals schon die Gelegenheit, zu Bayern, Dortmund und halb Europa zu wechseln, was er nicht getan hat, weil das genau der falsche Schritt gewesen wäre. Er hat dann fünf Jahre bei Schalke 04 gespielt, ist ein fester Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft geworden und geht jetzt einfach den nächsten Schritt." Dieser sei "genau der richtige".

"Wenn man gewollt hätte, hätte man ihn verkaufen können"

Und dass Schalke jetzt gar keine Ablöse für Goretzka erhält? "Im Sommer stand es ja überhaupt nicht zur Debatte, dass er transferiert wird", so Neubauer. "Wenn man gewollt hätte, hätte man ihn verkaufen können - wie man es bei Leroy Sané oder Julian Draxler gemacht hat. Man hat gesagt, wir wollen unsere Ziele mit Leon erreichen. Das impliziert auch, dass man in Kauf genommen hat, dass man den Spieler gegebenenfalls ablösefrei verliert."

jpe