Alemannen-Coach Dieter Hecking schickte bei der Europa-Premiere der Aachener die selbe Anfangsformation auf den Rasen, die am Sonntag mit 2:0 in Unterhaching gewonnen hatte.
Es hätte nicht besser laufen können für den Zweitligisten. Nach kurzer Phase des Abtastens sorgte Kai Michalke mit einem Doppelschlag in der 12. und 14. Minute dafür, dass erst gar keine Nervosität in den Reihen des Europapokal-Debütanten aufkommen konnte. Zunächst staubte der frühere Bochumer nach Kopfball-Vorlage von Meijer ab, das 2:0 besorgte er mit einem Direktschuss nach Pintos Hereingabe.
Die Weichen in Richtung Gruppenphase waren also frühzeitig gestellt, zumal die "Kartoffelkäfer" den Gegner auch in der Folgezeit weitgehend unter Kontrolle hatten und nach wie vor die besseren Chancen verzeichneten. So verfehlte Pintos Flachschuss nur knapp das Ziel (23.). Chancen des isländischen Tabellenführers, der einen Spieltag vor Saisonschluss nur noch einen Zähler zum ersten Titel benötigt, blieben in Hälfte eins Mangelware. Lediglich Borgvardt war nach einer Unstimmigkeit der Aachener Hintermannschaft enteilt, brachte mit seinem schwachen Abschluss das Tor von Straub jedoch nicht in Gefahr (39.). Diese Halbchance rüttelte die Aachener nochmals wach. Und nachdem sowohl Fiel als auch Michalke an Larusson im FH-Tor gescheitert waren, führte eine Energieleistung von Publikumsliebling Landgraf noch zum 3:0-Pausenstand. Die Rechtsflanke des Routiniers verlängerte Meijer volley ins linke Eck (44.).
Die komfortable Führung verleitete den Pokalfinalisten dazu, nach Wiederanpfiff etwas Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Ergebnisverwaltung, kaum Spielfluss, wenige Torraumszenen. Der Gegner, lediglich einige Halbprofis sind in der Amateurmannschaft aktiv, erwies sich einfach als zu harmlos, um die Alemannia ernsthaft gefährden zu können. Bis zur 84. Minute, als sich der eingewechselte Atli Björnsson im Strafraum gekonnt durchsetzte und an Straub vorbei zum 1:3 einschoss. Dies wiederum forderte die Aachener nochmals heraus. Klitzpera köpfte nach einer Michalke-Flanke wenig später zum 4:1 (89.), Plaßhenrich schoss in der Nachspielzeit wuchtig zum 5:1-Endstand ein (90.+3).
Zweitligist Alemannia Aachen hat das Ticket für die lukrative Gruppenphase im UEFA-Cup so gut wie in der Tasche. Beim überforderten isländischen Tabellenführer Hafnarfjördur kam die Elf von Trainer Dieter Hecking dank einer konzentrierten und vor der Pause auch spielfreudigen Leistung zu einem jederzeit ungefährdeten 5:1-Erfolg im ersten Europapokalspiel der Vereinsgeschichte.