Regionalliga

1860: Buchbach wird zu Bierofkas erstem Mahnmal

Löwen-Coach verärgert über Buchbacher Gesänge

1860: Buchbach wird zu Bierofkas erstem Mahnmal

Bedient nach dem 0:1 in Buchbach: 1860-Coach Daniel Bierofka.

Bedient nach dem 0:1 in Buchbach: 1860-Coach Daniel Bierofka. imago

Es ist fraglos ein erster Rückschlag für die Sechziger, denn Spitzenreiter Schweinfurt gab sich am dritten Spieltag bei Aufsteiger Pipinsried (2:0) keine Blöße. Erstmals also muss die Bierofka-Elf dem einzigen zur Aufstiegsrelegation berechtigenden Platz hinterherlaufen. Dabei war das vermeidbar: "Es ist genau das passiert, was wir nicht wollten: Wir sind in Rückstand geraten. Und dann wird es extrem schwer hier. Zu keinem Zeitpunkt haben wir die nötigen Mittel gefunden, um hier zu bestehen", haderte Bierofka.

Der 1860-Coach war nach dem unglücklichen 0:1 freilich bedient. Das Zustandekommen des einzigen Gegentores an diesem Abend passte ins Bild: Eine Flanke von der rechten Seite sprang Kapitän Felix Weber ans Knie - und von da hinter die Linie. Von dem Nackenschlag nach nur neun Minuten konnten sich die Löwen nicht mehr wirklich erholen. Bei Dauerregen machte dem Favoriten zunehmend auch die schwerer werdenden Platzverhältnisse zu schaffen.

Spielersteckbrief F. Weber
F. Weber

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Bierofka

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Regionalliga Bayern - 3. Spieltag
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SpVgg Bayreuth SpVgg Bayreuth
6

Bierofka verärgert über 'Giesinger Bauern'-Gesang

Auf der anschließenden Pressekonferenz echauffierte sich Coach Bierofka allerdings nicht nur über seine eigenen Spieler: "Eins möchte ich noch sagen: Für mich ist das hier alles in Ordnung und dass hier gute Stimmung ist, das ist auch gut. Ich habe Respekt vor Buchbach, ich habe Respekt vor jedem Zuschauer hier, aber was dann in der anderen Kabine los ist mit 'Giesinger Bauern' (diesen Gesang soll es in der Heimkabine nach dem 0:1 gegeben haben, Anm.d.Red.), das kann ich nicht akzeptieren. Ich habe Respekt vor der Mannschaft, ich habe Respekt vor den Spielern. Dementsprechend sollte man auch Respekt vor meinen Spielern haben. Nur das erwarte ich, alles andere nicht." Bierofka legte das Mikrofon nieder und dampfte verärgert ab, ohne sich das Statement von Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter anzuhören.

Wir haben eine junge Mannschaft, an die wir glauben. Sie wird sich entwickeln und ihren Weg machen

1860-Geschäftsführer Markus Fauser

Sportlich ist freilich längst noch kein Zeitpunkt erreicht, um bereits dramatische Bilder zu zeichnen. Das sieht auch 1860-Geschäftsführer Markus Fauser so: "Es war klar, dass wir im Laufe der Saison auch ein Spiel verlieren werden. Das war jetzt eben in Buchbach. Wir haben eine junge Mannschaft, an die wir glauben. Sie wird sich entwickeln und ihren Weg machen."

Unglücksrabe Weber dürfte ähnlich denken, fand am Mittwochabend aber doch vorerst andere Worte. 1860 habe sich "von Anfang an schwer getan". Das frühe Gegentor habe sein Übriges getan. "Wir haben trotzdem versucht, weiter Fußball zu spielen, wussten aber, dass es sehr schwer werden wird", fand Weber auch positive Punkte im Spiel der Sechziger. Weil der Platz immer tiefer wurde, "haben wir es mit langen Bällen hinter die Kette versucht. Uns hat aber heute die letzte Konsequenz gefehlt, um ein Tor zu erzielen. Klar sind wir jetzt frustriert."

Glücklicherweise bleibt nicht viel Zeit, um mit der Pleite zu hadern. Bereits am Samstag geht es mit dem Heimspiel gegen den ordentlich gestarteten TSV 1860 Rosenheim (1/1/1, vier Punkte, 4:3 Tore) weiter. Webers Versprechen: "Gegen Rosenheim werden wir das auf jeden Fall besser machen."

Bobenstetter: "Absolutes Highlight für uns"

Beim jüngsten Gegner war dagegen am Mittwochabend freilich Festtagsstimmung angesagt. Buchbachs Trainer Bobenstetter sprach von einem "absoluten Highlight für uns, gegen Sechzig zu gewinnen". Sein Fazit: "Es hat heute vieles zusammengepasst. Wir waren gut im Spiel und haben wenig zugelassen. Die frühe Führung hat uns in die Karten gespielt. Der Sieg freut mich vor allem für unsere Fans."

msc

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