Als Costa im Sommer 2015 von Schachtar Donezk nach München wechselte, dachte jeder: ein Volltreffer. Zwölf Assists und ein kicker-Notenschnitt von 2,38 machten den Brasilianer zum Shootingstar der Bundesligahinrunde 2015/16. Danach kam aber nicht mehr viel. Costa sprintete weniger, gewann weniger Zweikämpfe, hatte weniger Ballaktionen, Torschüsse und Vorlagen. In der zurückliegenden Rückrunde kommt der Flügelmann nur noch auf einen Notenschnitt von 4,06.
Doch nicht nur seine schwachen Leistungen, auch seine fortwährenden Äußerungen, wie schlecht es ihm in München gehe, dazu die fehlende Identifikation mit dem Verein enttäuschten über Monate Verantwortliche wie Fans.
Deswegen kam es sehr gelegen, als sich Juventus Anfang Mai meldete und der FCB sah die Chance, die einstige Ablöse von 30 Millionen Euro reinzuholen. Die FCB-Bosse stiegen hoch in den Poker ein (50 Millionen Euro), Turin blieb dran und im Laufe der Woche sollte endgültig Einigung erzielt werden. Rund 40 Millionen Euro winken dem deutschen Rekordmeister - er wäre der teuerste Abgang. Bisher ließ Toni Kroos mit vergleichsweise bescheidenen 30 Millionen Euro die Kasse noch am lautesten klingeln.
Coach Massimiliano Allegri sieht im 26-jährigen Costa viel Potenzial. Bei Juve soll er weniger auf dem Flügel, sondern eher als Konterspieler eingebaut werden.