Nach dem 2:2 gegen Oberhausen stellte Essens Trainer Jürgen Gelsdorf auf zwei Positionen um: Lintjens und Koen (Muskelfaserriss) waren draußen, dafür kamen Goldbaek und Foldgast. Übrigens wurde am Freitag bekannt, dass Koen vom Aufsteiger RWE zur Alemannia wechselt.
Im Vergleich zum 0:0 gegen Duisburg änderte Aachens Coach Dieter Hecking seine Anfangsformation ebenfalls auf zwei Positionen: Reghecampf und Keeper Straub (Sprunggelenksverletzung) waren nicht dabei, das Duo ersetzte Nicht, der gegen den MSV ein überzeugendes Debüt hinlegte, und Pinto.
Die Aachener zeigten von Beginn an, dass sie nicht gewillt waren, im Aufstiegsrennen schon aufzustecken. Mit sehr aggressivem Forechecking setzten sie die Essener unter Druck und kamen so immer wieder zum Abschluss oder holten Standards in Tornähe heraus.
Mit diesem Strickmuster holten die Alemannen auch das 1:0 heraus. Nach einer Ecke von Pinto auf den kurzen Pfosten verlängerte Meijer per Kopf, Gomez bugsierte dann das Leder letztendlich über die Torlinie. Auch in der Folgezeit hätte die Hecking-Elf die Führung ausbauen können, doch ein Volleyschuss von Pinto aus 20 Metern strich hauchdünn vorbei (18.) und Meijers Kopfball nach einer weiteren Pinto-Ecke klatschte gegen die Unterkante der Latte (23.).
Die zahlreichen RWE-Fans hatten ihrerseits nur 60 Sekunden vor Meijers Lattenkopfball den Torschrei auf den Lippen, doch Aachens Keeper Nicht fischte einen Schuss von Foldgast aus kürzester Distanz nach Zuspiel von Yildirim gerade noch von der Linie (22.).
Nach 45 Minuten ging die Halbzeitführung für die Alemannen vollauf in Ordnung, wobei die Gelsdorf-Elf in den Minuten vor dem Halbzeitpfiff etwas aktiver wurde. Das einzig Negative bei Aachen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Pinto, der von Kaluzny am rechten Knöchel getroffen wurde und dabei umknickte. Der Flügelflitzer wurde mit Verdacht auf Knöchelbruch ins Krankenhaus eingeliefert.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte man nicht den Eindruck, dass RWE gefährlicher werden könnte. Auch die Hereinnahme des offensiven Lintjens für den Defensivmann Haastrup änderte an dieser Tatsache nichts. Vielmehr konnten sich die Alemannen auf ihre Kaltschnäuzigkeit nach Standards verlassen. So fiel auch das 2:0 nach einer Ecke. Diesmal brachte Michalke das Leder herein und in der Mitte konnte Linksverteidiger Noll recht unbedrängt einnicken. Essens Sidney auf der Torlinie sprang zwar noch hoch, doch klären konnte er nicht mehr (60.).
Diesen Vorsprung brachte die Alemannia ohne großen Aufwand über die Zeit, die Essener merkten schon Mitte des zweiten Durchgangs, dass an diesem Abend gegen die Hecking-Elf nicht mehr viel zu holen war. Zwar wurde RWE nach dem 0:2 etwas forscher, doch auch als die Hecking-Elf ab der 68. Minute nach Gelb-Rot für Zweitliga-Debütant Casper in Unterzahl war, geriet die Führung nicht in Gefahr.
Aachen meldete sich dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung im Aufstiegsrennen zurück und gewann völlig verdient an der Essener Hafenstraße. RWE rutscht nach drei Spielen ohne Sieg wieder auf einen Abstiegsplatz.