Bundesliga

Saisonfinale mit Endspiel um die Relegation

HSV gegen Wolfsburg - Fünf Fernduelle um Europa

Saisonfinale mit Endspiel um die Relegation

Endspiel um die Relegation: Hamburg gegen Wolfsburg (hier: Gotoku Sakai und Mario Gomez).

Endspiel um die Relegation: Hamburg gegen Wolfsburg (hier: Gotoku Sakai und Mario Gomez). imago

Endspiel um die Relegation

Wer rettet sich? Wer muss in die Relegation? Hamburg (16.) und Wolfsburg (15.) treffen sich zum Kellerduell. "Jetzt haben wir unser Endspiel und werden es genauso angehen", meint HSV-Stürmer Lasogga. Allerdings müssen die Hanseaten gegen ihren Angstgegner bestehen. Seit elf Spielen wartet Hamburg auf einen Sieg gegen Wolfsburg und erzielte in den letzten fünf Aufeinandertreffen nur ein Tor. "Wir haben es uns erarbeitet, dass wir unser großes Ding selbst zu Ende bringen können", sagt HSV-Coach Markus Gisdol, der auf Diekmeier (5. Gelbe) verzichten muss. Die Hoffnung lebt auch in der Autostadt: "Wir schaffen das", ist sich Trainer Andries Jonker, der nicht auf Bazoer (5. Gelbe) zurückgreifen kann, sicher. Allerdings traten die Wölfe bislang nicht als Mentalitäts-Monster in Erscheinung, wie Stürmer Gomez zugeben muss: "Wenn uns das Wasser bis zum Hals steht, fangen wir an zu begreifen, dass wir müssen. Dann haben wir plötzlich Aggressivität, Willen und auch wieder die spielerische Klasse."

TSG gegen FCA: Eine Frage der Tore?

Oliver Baumann & Marwin Hitz

Hoffenheims Oliver Baumann (l., 113) und Marwin Hitz (110, r.) wehrten ligaweit die meisten Torschüsse ab. imago

Bei der Begegnung Hoffenheim gegen Augsburg könnte die Höhe des Ergebnisses für beide Teams eine entscheidende Rolle spielen: Die TSG will das punktgleiche aber vier Tore bessere Dortmund noch von Rang drei verdrängen - der FCA könnte bei einem Hamburger Sieg in Wolfsburg aufgrund der Tordifferenz noch auf den Relegationsplatz abrutschen. "Wir werden versuchen, gegen Augsburg mit einer guten Tordifferenz zu gewinnen", verspricht 1899-Torjäger Kramaric. "Aber das wird schwierig. Dass Augsburg noch nicht gerettet ist, ist natürlich scheiße für uns." Den Fuggerstädtern würde ein Punkt zum Klassenerhalt reichen. "Wir sind nicht durch, aber wir haben eine sehr gute Ausgangsposition", betont FCA-Trainer Manuel Baum, der wohl wieder auf schnelle Gegenangriffe setzt. Seine letzten vier Tore erzielte Augsburg allesamt nach Kontern.

"Endspiel" für Köln - Mainz fast im Feiermodus

"Zwischen Platz 5 und Platz 9 ist alles möglich. Es ist tatsächlich ein Endspiel, in dem es um alles geht", sagt Kölns Geschäftsführer Jörg Schmadtke vor dem Saisonfinale gegen Mainz. "Wir wollen direkt in die Europa League und gleich feiern, nicht auf Platz 7 bleiben und auf den DFB-Pokal warten müssen", unterstreicht FC-Innenverteidiger Heintz. Doch auch Mainz braucht noch einen Zähler, um den Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt zu machen. Theoretisch könnte der FSV noch auf den Relegationsplatz abrutschen, doch "das wird nicht passieren", weiß Sportdirektor Rouwen Schröder angesichts der deutlich besseren Tordifferenz im Vergleich zur Konkurrenz. Die Nullfünfer treten ohne den gesperrten De Blasis (5. Gelbe) in Köln an.

Heimmacht Dortmund - Bremer Entertainer

Christian Pulisic & Thomas Delaney

Dortmunds Christian Pulisic (l.) im Zweikampf mit Bremens Thomas Delaney. imago

Dortmund möchte Rang drei und damit den direkten Einzug in die Champions League verteidigen. Zum Ligaabschluss kommt Bremen in die Festung Signal-Iduna-Park. Die Borussia ist seit 37 Heimspielen unbesiegt und kann erstmals in der Vereinsgeschichte zwei Spielzeiten ohne Heimniederlage beenden. Besonders Torhungrig dürfte Stürmer Aubameyang sein, der mit 29 Treffern nur ein Tor hinter Bayerns Lewandowski auf Rang zwei der Torjägerliste steht. Mit Werder kommt das wohl unterhaltsamste Team dieser Saison in den Pott: In Spielen mit Bremer Beteiligung fielen die meisten Tore (118), in den letzten 32 Partien blieb der SVW nur einmal torlos und kann schon 18 verschiedene Torschützen vorweisen (Ligahöchstwert!). Einer davon ist Rechtsverteidiger Bauer (5. Gelbe), der gesperrt fehlen wird. Die Hanseaten wollen eine erfolgreiche Saison mit dem Einzug in die Europa League krönen - dazu müssen sie allerdings noch mindestens einen Rang nach oben klettern.

Achtung, Nachspielzeit!

Der wohl kurioseste Fakt zur Paarung Bayern gegen Freiburg betrifft die Phase nach der 90. Minute: Die Münchner erzielten ligaweit die meisten Tore in der Nachspielzeit (sieben), der Sportclub kassierte in diesem Zeitraum die meisten Gegentreffer (fünf, wie Ingolstadt). Für den bereits als Meister feststehenden FCB geht es zum Saisonabschluss nur noch um einen individuellen Titel: Torjäger Lewandowski (20 Treffer) will die kicker-Torjägerkanone verteidigen. Für die Breisgauer steht dagegen noch deutlich mehr auf dem Spiel - der auf Rang sechs gelistete SCF möchte in die Europa League.

Dardai fordert: "Blut schwitzen"

Auch Hertha BSC zählt zu den Kandidaten für Europa. Dabei haben die Berliner mit Rang fünf die beste Ausgangsposition. "Es ist wunderbar, dass wir alles in unserer Hand haben. Aber wir werden gegen Leverkusen einen richtig guten Tag brauchen", sagt Coach Pal Dardai. "Das wird ein Mentalitätsspiel. 90 Minuten Blut schwitzen - und versuchen, nach hundert Jahren für unsere Fans ein Fußballfest hinzukriegen." Bayer hat den Klassenerhalt bereits sicher und kann frei von Druck ins letzte Saisonspiel gehen. Kann die Werkself noch etwas Kosmetik betreiben? Immerhin holte Leverkusen in zehn Spielen unter Korkut nur acht Punkte, ergatterte gar nur drei Zähler aus den letzten sechs Partien. Flügelspieler Brandt spricht von einem "Scherbenhaufen".

Gladbach hofft

Mönchengladbach hat die Hoffnung auf die Europa League noch nicht aufgegeben. Trotz Rang neun und trotz zwei Zählern Rückstand auf Platz sieben, der nur vielleicht fürs internationale Geschäft qualifizieren könnte. Für Borussen-Trainer Dieter Hecking ist das Heimspiel gegen Darmstadt die 350. Bundesligapartie als Coach. Schenkt ihm seine Mannschaft einen Sieg zum Jubiläum? Die Lilien stehen bereits als Absteiger fest und haben eine desaströse Auswärtsbilanz: 15 der bislang 16 Spiele auf fremdem Rasen gingen verloren. Der SV 98 steht ohnehin für Hopp oder Top: Seit 16 Begegnungen teilten die Hessen nicht mehr die Punkte. Das letzte Remis gab es zum Hinrundenabschluss gegen die Fohlen (0:0).

Hradecky: "Alle müssen in den Spiegel gucken"

Nur noch um die goldene Ananas geht es bei Frankfurt gegen Leipzig. Die Eintracht sehnt dem DFB-Pokal-Finale in der nächsten Woche entgegen und wird in der Liga wohl keine unnötigen Risiken mehr gehen. Gleichwohl ist die Form der Hessen bedenklich: Die SGE gewann nur eines der letzten 14 Spiele - die letzten drei Partien wurden allesamt verloren. "Wir spielen eine schlechte Rückrunde", weiß Keeper Hradecky. "Alle müssen in den Spiegel gucken und sich fragen: Kann ich was besser machen?" Ein Ansatzpunkt wäre die Zweikampfführung, bei der Frankfurt mit nur 47 Prozent den schlechtesten Wert aller Teams aufweist. Gegen RB wird Stürmer Rebic (10. Gelbe) fehlen. Die Sachsen stehen bereits als Vize-Meister fest. Zum Ausklang könnte Forsberg noch nach einem neuen Rekord greifen. Nach 21 Vorlagen braucht der Schwede nur noch einen weiteren Assists, um Kevin De Bruyne als bisherigen Rekordhalter abzulösen.

FCI gegen S04 - eine Frage der Standards?

Auch bei Ingolstadt gegen Schalke geht es nur noch um die Ehre - der FCI ist abgestiegen, S04 hat das internationale Geschäft verpasst. Wir werden eine schlagkräftige Truppe aufbauen, angreifen und wieder hochkommen", verspricht Schanzer-Kapitän Matip. Für die Gelsenkichener geht eine ebenfalls ernüchternde Saison zu Ende. Beim letzten Spiel wird Linksverteidiger Kolasinac gesperrt fehlen (5. Gelbe). Machen auf dem Rasen die Standards den Unterschied? Ingolstadt erzielte 60 Prozent seiner Tore nach ruhenden Bällen, Schalke nur 20 Prozent. Damit hat der FCI den höchsten Anteil an Standardtoren, S04 den niedrigsten.

cru