Erfurts Coach René Müller würfelte sein Team nach dem 0:4 in Unterhaching kräftig durcheinander und änderte seine Staraufstellung auf vier Positionen: Bürger, Barletta, Kresin und van Buskirk liefen für Fall, Klingmann, David und Hebestreit auf. Sein Gegenüber auf Seiten von Aue, Gerd Schädlich, beließ es nach dem 1:2 gegen Trier bei zwei Umstellungen und setzte Kapitän Heidrich und Juskowiak für Günther und Kunze von Beginn an ein.
Erzgebirge erwies sich von Beginn an als das spielerisch reifere Team. Der Ball lief gefällig durch die eigenen Reihen, die optische Überlegenheit erbrachte aber in der Anfangsphase nichts Zählbares. Rot-Weiss hielt zwar kämpferisch dagegen und setzte in der 20. Minute dann das erste Ausrufezeichen, als Kreuz nach einem Konter an Keeper Hahnel scheiterte. Aber insgesamt bot die Müller-Elf in den ersten 45 Minuten zumeist Magerkost. Zudem schlug Aue just zu dem Zeitpunkt, als Erfurt mehr Initiative zeigte, eiskalt zu: Erst schließt Curri einen Sololauf im Nachsetzen etwas glücklich mit dem Schienbein zur Führung ab (22.). Nur vier Minuten später holt Juskowiak nach einer zu kurzen Faustabwehr von Keeper Twardzik entschlossen zum Doppelschlag aus (26.). Die Heimelf intensivierte zwar danach ihre Angriffsbemühungen, doch Braham konnte eine gute Kopfballmöglichkeit nicht in den Anschlusstreffer ummünzen (34.). Alle guten Vorsätze des Aufsteigers machte der eingewechselte Rehm schon nach wenigen gespielten Minuten im zweiten Durchgang zunichte, als er nach schönem Hackentrick von Helbig konzentriert abschloss (50.). Zwar bewies Erfurt Moral, ließ auch nach dem Drei-Tore-Rückstand nichts unversucht, aber die Überlegenheit von Erzgebirge war zu deutlich. Erst recht, als der eingewechselte Schnetzler in der 63. Minute mit der Ampelkarte nach Foul an Rehm vom Feld musste. Im Gefühl des sicheren Sieges zog sich Aue in der Folge immer mehr den Ärger seines Coaches zu, denn die Heimelf hatte gegen das nun etwas lasch agierende Erzgebirge in Unterzahl in der verbleibenden Spielzeit mehr vom Spiel. Der durchaus verdiente Ehrentreffer aber sollte nicht gelingen.
Das spielerisch reifere Aue holte sich in Erfurt nach fünf Spielen ohne Sieg ungefährdet wieder einen "Dreier“. Das weitgehend zu harmlos agierende Rot-Weiss rutscht nach der Niederlage auf einen Abstiegsrang.