Auf Seiten von Borussia Dortmund fehlten Wörns (Achillessehnenentzündung) sowie die sich im Aufbautraining befindenden Christoph Metzelder und Otto Addo. Bergdölmo und Demel bildeten die Innenverteidigung in der Mannschaft des neuen Coaches Bert van Marwijk, flankiert von Evanilson (rechts) und Niclas Jensen (links) auf den Außenverteidigerpositionen. Einziger „Neuzugang“ in der Anfangsformation des BVB war der aus Bochum zurückgekehrte Oliseh. Beim VfL Wolfsburg fehlten Biliskov (Wadenverletzung) und der argentinische Spielmacher D’Alessandro, der sein Land bei den Olympischen Spielen in Athen vertritt. Trainer Erik Gerets setzte in der Kreativabteilung im Mittelfeld daher auf den bulgarischen Neuzugang Hristov. Die neu formierte Innenverteidigung bildeten Quiroga und Hofland. Der aus Hannover zum VfL gewechselte Nationalspieler Brdaric agierte auf der rechten Angriffsseite.
Die Borussia war in den Anfangsminuten das eindeutig dominierende Team. Immer wieder über den agilen Rosicky ergaben sich Chancen. So musste Jentzsch bereits in der ersten Viertelstunde mehrfach Distanzschüsse des Tschechen entschärfen. Gegen die mit viel Tempo vorgetragenen Angriffe agierte die Gerets-Elf zu wenig aggressiv und ermöglichte den Dortmundern somit Kombinationen. Erst gegen Mitte der ersten Hälfte gelang es den Wolfsburgern kurzzeitig, sich vom Druck der Westfalen etwas zu befreien. Gute Gelegenheiten für den VfL blieben aber Mangelware. In der Folge übernahmen die Borussen wieder eindeutig die Initative. Ewerthon war es schließlich vorbehalten, die verdiente Führung für die Dortmunder zu erzielen (30.). Der Brasilianer fackelte vor dem Tor der „Wölfe“ nicht lange und erzielte aus gut 28 Metern in halbrechter Position ein Traumtor. Jentzsch hatte keine Abwehrchance. Nur wenige Minuten später verfehlte Oliseh mit einem Freistoß aus circa 18 Metern knapp. Die fehlende Torausbeute des BVB sollte sich rächen. Nach einer Petrov-Ecke konnte Nationalspieler Brdaric im Strafraum nicht entscheidend behindert werden und daher den Ball mit links ins Netz bugsieren (43.). Durch diesen späten Faux-pas brachten sich die Schützlinge von Bert van Marwijk selbst um den Lohn einer starken ersten Hälfte.
Bereits gut eine Minute nach Wiederbeginn vergab Ewerthon eine exzellente Gelegenheit zu seinem zweiten Treffer nach schöner Vorarbeit von Rosicky. Trotz des guten Starts in Halbzeit zwei gelang es den Westfalen im weiteren Verlauf nicht, ähnlichen Druck auf die Hintermannschaft der Wolfsburger auszuüben, wie noch im ersten Abschnitt. Zunächst plätscherte die Partie dahin, ehe Koller bei einer unverhofften Chance allein vor Jentzsch unkonzentriert wirkte und so über das Leder trat. Dann die kalte Dusche für die Borussen: Thiam konnte ungehindert über die halblinke Seite in den Strafraum eindringen und in die Mitte passen. Dort traf Brdaric den Ball zwar nicht voll, überwand Warmuz aber dennoch mit seinem zweiten Treffer des Nachmittags (64.). Danach verlagerte sich das Geschehen nur noch in die Spielhälfte der Niedersachsen, doch deren Hintermannschaft stand nun recht sicher. Torgelegenheiten für den BVB ergaben sich vor allen Dingen aus Standardsituationen und Einzelaktionen. Oliseh scheiterte mit zwei Freistößen am Außennetz bzw. Jentzsch, Ewerthon, Koller und Rosicky verfehlten im Strafraum knapp. Der VfL zog sich weit zurück und verteidigte den glücklichen Vorsprung geschickt über die Zeit.
Borussia Dortmund verpatzte den Saisonstart trotz einer starken ersten Hälfte gründlich. Die fehlende Chancenverwertung und individuelle Fehler bei den beiden Gegentreffern waren die Hauptgründe für die Niederlage. Für Wolfsburg war der Erfolg schmeichelhaft, denn in der ersten Hälfte waren die Niedersachsen trotz des glücklichen Ausgleichs kurz vor dem Halbzeitpfiff klar unterlegen und auch im zweiten Durchgang waren Offensivaktionen selten.