2. Bundesliga

Saibene: "Haben Angst vorm Gewinnen"

Bielefeld verpasst Sprung auf Relegationsplatz

Saibene: "Haben Angst vorm Gewinnen"

Hat zwei Endspiele vor Augen: Bielefelds Trainer Jeff Saibene.

Hat zwei Endspiele vor Augen: Bielefelds Trainer Jeff Saibene. imago

Mit einem kräftigen "Nein!" beantwortete Saibene die Frage, ob er mit dem Punkt zufrieden sei. "Wir hätten hier gewinnen müssen, haben das Spiel lange im Griff. Nach dem 1:0 müssen wir das zweite, dritte Tor schießen", äußerte sich der resignierte Luxemburger nach Schlusspfiff am Sky-Mikrofon.

In der Tat ließ seine Mannschaft die letzte Konsequenz im Abschluss in einem für den neutralen Fan höchst unterhaltsamen Spiel vermissen. Doch Saibene war keiner dieser parteilosen Zuschauer - und haderte deshalb mit den hochkarätigen Chancen, die seine Elf ungenutzt ließ. Nach der dünnen Halbzeit-Führung durch Keanu Staude sah der Coach kurz nach der Pause "zwei Hundertprozentige in wenigen Minuten". Doch der eingewechselte Sören Brandy (47.) und Andreas Voglsammer (49.) gingen zu fahrig mit ihren Gelegenheiten um.

Trainersteckbrief Saibene
Saibene

Saibene Jeff

Spielersteckbrief Staude
Staude

Staude Keanu

Saibene: "Haben um das Gegentor gebettelt"

Die schlampige Chancenverwertung bestraften die Bochumer nach ihrer Drangphase in Person von Selim Gündüz. Bei dessen verkappter Flanke, die am Ende im langen Eck einschlug, gab Wolfgang Hesl nicht gerade die beste Figur ab. Die Hauptschuld wollte Saibene dem DSC-Keeper, der für den nicht im Kader gestandenen Davari neu ins Team rutschte, aber nicht geben. "Ich habe das Gefühl, das war ein sehr schwerer, unglücklicher Ball. Das passt zu unserer Situation", analysierte der 48-Jährige, der zugleich feststellte, dass sich seine Jungs im Spielverlauf "zu weit zurückgezogen, den Mut verloren und um das Gegentor gebettelt haben".

Gebettelt haben - zumindest auch seine Spieler - um einen Elfmeter, nachdem der Bochumer Görkem Saglam im eigenen Strafraum mit der Hand zum Ball ging. Doch Saibene wollte von der vermeintlichen Fehlentscheidung von Schiedsrichter Benjamin Cortus nichts wissen: "Ich kann das nicht beurteilen. Wir haben nicht deshalb nicht gewonnen. Wir waren selber schuld. Jetzt nach Ausreden zu suchen, das mache ich nicht gerne." Einsicht statt Ausreden. Saibene sucht die Ursachen lieber in den eigenen Reihen.

Denn ähnlich wie am vergangenen Spieltag hatte sein Team gegen Bochum "Angst vorm Gewinnen". Schließlich lag man auch gegen Fürth mit 1:0 in Front, kassierte dann in der Nachspielzeit den Ausgleich. Nach den "vielen verschenkten Punkten" muss Bielefeld in den verbleibenden Partien gegen Braunschweig (Sonntag, 15.30 Uhr) und in Dresden nochmal alles geben, um den drohenden Abstieg zu verhindern.

lab