Was für ein erfolgreiches Kapitel hat der AS Monaco da in den letzten Jahren geschrieben: Der siebenmalige französische Meister gehört der Ligue 1 erst seit dem Aufstieg und der Erstliga-Rückkehr im Jahr 2013 wieder an. Doch über diesen im Fußball kurzen Zeitraum stehen die Monegassen auf einmal wieder ganz oben: In der heimischen Liga thront das Team von Trainer Leonardo Jardim mit drei Punkten Vorsprung und noch einem Spiel weniger vor dem Serienmeister Paris Saint-Germain auf Rang 1. Zudem stürmte der Klub aus dem Fürstentum über Klubs wie Manchester City oder Borussia Dortmund hinweg und steht vollkommen verdient im Halbfinale der Königsklasse.
Der blutjunge Stürmer Kylian Mbappé Lottin ist mit seinen 18 Jahren quasi der Inbegriff für den Aufschwung der AS Monaco, die es verstanden hat, neben Star-Spielern wie Falcao (31) oder Europameister Joao Moutinho (30) auch aufstrebende Talente wie Fabinho (23), Europameister Bernardo Silva (22) oder eben Mbappé (18) zu etablieren.
Mit dieser Mischung an Akteuren steht Monaco aber nun vor der vielleicht schwierigsten Prüfung: Mit Juventus Turin erwarten die Monegassen am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) vor heimischer Kulisse eine extrem abgezockte und qualitativ bestens bestückte Mannschaft.
Mbappé & Co. streben das CL-Finale an
Von Verunsicherung ist bei den jungen Wilden aber keinerlei Spur. "Sie haben gezeigt, dass sie alles haben, was es braucht, um die Champions League zu gewinnen", lobt Mbappé zwar den Kontrahenten Juve - aber nicht, ohne die eigene Stärke herauszustreichen: "Wir haben auch unsere Qualitäten und werden alles geben, um das Finale zu erreichen." Da spricht die Unbekümmertheit eines aufstrebenden Stars am europäischen Fußballhimmel. Und da spricht das Selbstvertrauen eines von europäischen Top-Klubs begehrten Jungprofis, das mit 14 Ligatoren in 25 Spielen sowie fünf Treffern in sieben CL-Einsätzen absolut gerechtfertigt ist.
Trainer der AS Monaco: Leonardo Jardim. Getty Images
Jemerson stützt das: "Wir kümmern uns wenig darum, wie Juventus gegen Barcelona gespielt hat. Wie schauen in erster Linie auf unser eigenes Spiel." Natürlich haben er und sein Team auch "Respekt vor einem so großen Spiel gegen Juventus Turin, einer absoluten Top-Mannschaft". Coach Jardim hofft deswegen auf ein positives Resultat im Hinspiel vor heimischem Publikum: "Es ist extrem wichtig, morgen zu gewinnen. Wenn wir das schaffen, dann kriegen wir eine Woche später im Rückspiel auch ein Auswärtstor hin."
"Wir wollen auf jeden Fall ins Finale!"
Der 32-jährige Italiener Andrea Raggi, der zusammen mit Danijel Subasic, Nabil Dirar und Valere Germain als einzige vom Aufstiegskader 2013 übriggeblieben ist, demonstriert ebenfalls eine breite Brust: "Wir haben es absolut verdient, hier im Halbfinale zu stehen."
Doch eine Frage bleibt - bei aller angesprochener Qualität, bei allem verbreiteten Selbstvertrauen: Wie will Monaco das felsenfeste Turiner Abwehrbollwerk, das in zehn CL-Spielen diese Saison erst zwei Gegentore geschluckt hat, zum Einsturz bringen? "Die haben einen großartigen Defensivblock", gibt Falcao sein Wissen zum Besten. Doch der Kolumbianer ergänzt: "Ich weiß nicht, ob wir Tore erzielen werden. Aber unser Sturm ist auch nicht schlecht, oder? Und im Fußball ist alles möglich. Wir wollen auf jeden Fall ins Finale!"